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Multinationalität

Verbindungsoffiziere und Fluglotsen sichern den Erfolg bei multinationaler Übung

Verbindungsoffiziere und Fluglotsen sichern den Erfolg bei multinationaler Übung

Datum:
Ort:
Australien
Lesedauer:
3 MIN

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Eine multinationale Luftwaffenübung am anderen Ende der Welt erfolgreich durchzuführen, erfordert viel Planung über Ländergrenzen hinweg und vor allem einen guten Draht zu der Gastgebernation. Eine besondere Rolle bei der Koordination zwischen der Deutschen Luftwaffe und den Australiern spielen die Verbindungsoffiziere und die Towerlotsen.

Drei Soldaten unterhalten sich und stehen vor einem roten Banner an einem Drahtzaun.

Martina B. und Nick M. im Austausch mit dem deutschen Spieß (l.) vom Taktischen Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“. Der Spieß gilt in seiner Einheit als „Mutter der Kompanie“ und hat immer ein offenes Ohr für die Belange der Truppe.

Bundeswehr/Christian Timmig

Verbindungsoffiziere: Die Schnittstelle zwischen den Nationen

Die australischen Country Liaison Officer (CLOCountry Liaison Officer) Martina B. und Nick M. sorgen dafür, dass es den deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei der Übung Pitch Black 2024 an nichts mangelt. Die beiden aus Deutschland stammenden Angehörigen der australischen Luftwaffe sind als Verbindungsoffiziere für die Deutschen die erste Anlaufstelle, wenn mit den australischen Gastgebern etwas abgestimmt werden muss oder etwas benötigt wird.

Flight Lieutenant (zu Deutsch: Hauptmann) Nick M. dazu: „Die Arbeit reicht von der Sicherheitseinweisung am Fliegerhorst in Darwin über das Abholen der Leute bis hin zur Planung von Flying Displays, also der Integration von Luftfahrzeugen in internationale Flugshows. Nick M., der außerhalb der Übung als Systemingenieur die australischen F-35 wartet, ist bei Pitch Black 2024 erstmals als CLOCountry Liaison Officer eingesetzt. 

Die Tatsache, dass er beide Sprachen perfekt spricht und gleichzeitig selbst Flugzeugingenieur ist, macht es dem deutschen Kontingent deutlich leichter, Wünsche und Probleme zu äußern und durch ihn dann einen entsprechenden Counterpart auf der australischen Seite zu finden. „Immer dann, wenn die Einheiten ihre Aufgaben nicht selbst lösen können, bringe ich die Leute in Verbindung zu welchen, die ich kenne und versuche so, den Leuten zu helfen. Allgemein kann ich aber sagen, dass sich die deutschen Einheiten als selbstständige und effektive Partner herausgestellt haben, was auch von den australischen Kameradinnen und Kameraden geschätzt wird“, sagt Nick M.

Eine Gruppe von Soldaten steht um einen Soldaten, im Hintergrund steht ein Kampfjet.

Als Sanitäterin hat Martina B. mit dem deutschen Flugmediziner (m.) eine Vorstellung des deutschen Eurofighters vor Martinas australischen Kameradinnen und Kameraden aus dem Sanitätsbereich organisiert

Bundeswehr/Jan Hartmann

Für Corporal (zu Deutsch: Stabsunteroffizier) Martina B., die sonst im australischen Sanitätszentrum arbeitet, ist dies bereits die zweite Übung mit den Deutschen. Schon bei Pitch Black 2022 war sie als verbindendes Element zwischen den Deutschen und Australiern eingesetzt. Für die gebürtige Deutsche ist die Arbeit als Verbindungsoffizierin eine positive Abwechslung von ihrem alltäglichen Dienst. Sie gibt ihr die Möglichkeit, mal wieder unter Deutschen zu sein und sich für weitere Austauschverwendungen zu qualifizieren. 

Koordination auf dem Flugfeld 

Neben all der Abstimmung zwischen den vielen unterschiedlichen Übungsteilnehmenden bedarf es bei einer Luftwaffenübung aber auch einer Koordination in der Luft und auf dem Flugfeld. Hier kommt Squadron Leader (zu Deutsch: Major) Nicolas D. ins Spiel. Als Fluglotse gewährleistet er, dass auf dem zivil wie militärisch genutzten Flughafen in Darwin der Flugverkehr reibungslos abläuft. Um das sicherzustellen, sorgt er in seiner primären Funktion als Ausbildungskommandant der militärischen Fluglotsen dafür, dass alle auf dem Tower auf dem neuesten Ausbildungsstand sind. Die Herausforderung bei Pitch Black 2024 beschreibt der Flugsicherungsoffizier so: 

„Da in Darwin nicht dauerhaft ein fliegender Verband stationiert ist und der Platz überwiegend zivil genutzt wird, besteht für uns Fluglotsen bei der Übung die Herausforderung darin, den militärischen Flugverkehr in den zivilen Flugverkehr zu integrieren. Auch wenn im Übungsbetrieb der militärische Flugverkehr eindeutig Vorrang hat, ist das gar nicht so einfach zu koordinieren, da nach den täglichen Übungsszenarien 50 bis 60 militärische Flugzeuge wieder in Darwin in kurzen Abständen nacheinander landen müssen. Während des Übungsbetriebs kommen wir so auf durchschnittlich 580 Flugbewegungen – Starts und Landungen – am Tag, die wir koordinieren, wobei man berücksichtigen muss, dass diese nicht regelmäßig über den Tag verteilt sind, sondern teilweise in Wellen erfolgen.“

Ein Soldat posiert im Kontrollraum eines Towers für ein Foto.

Squadron Leader Nicolas D. sorgt als leitender Offizier dafür, dass alle auf dem Tower auf dem neuesten Ausbildungsstand sind

Bundeswehr/Cora Mohrdieck

Integration fremder Flugzeugtypen in die Übung

Neu ist für den Fluglotsen, dass bei der Luftwaffenübung Flugzeugtypen koordiniert werden, die er bisher noch nicht in der Luft geführt hat. Erfahrungswerte helfen ihm, die unterschiedlichen Flugeigenschaften, wie beispielsweise die Geschwindigkeit der Flugzeuge, besser zu beurteilen und dies in seine Abstimmung der Starts und Landungen mit einfließen zu lassen. So verursacht das deutsche Transportflugzeug vom Typ A400M große Luftturbulenzen, die andere Flugzeuge gefährden könnten, was während der Koordination im Tower berücksichtigt werden muss.

Nicolas D. hält fest: „Mit den Deutschen gab es bisher noch keine Probleme, was die Kommunikation betrifft und die Integration in den Flugbetrieb klappt super. Es ist ein Vergnügen, mit den Eurofightern und dem A400M zu operieren.“

Mit dem Towerlotsen wurde das Interview auf Englisch geführt und ins Deutsche übersetzt.

  • Ein Soldat beobachtet mit einem Fernglas das Flugfeld aus dem Tower heraus.

    Die Flugsicherungsoffiziere stellen sicher, dass der Übungsablauf von Pitch Black 24 nicht auf der Start- und Landebahn zum Stocken kommt

    Bundeswehr/Cora Mohrdieck
  • Drei Soldaten stehen lächelnd nebeneinander und halten eine Schirmmütze für ein Foto.

    Die Country Liaison Officer (CLOCountry Liaison Officer) Martina B. und Nick M. der australischen Luftwaffe sind die Verbindung des deutschen Kontingents zur Gastnation. Schnittstelle auf deutscher Seite ist häufig der Spieß (l.).

    Bundeswehr/Christian Timmig
  • Nahaufnahme des Patches "CLO" mit deutsche Fahne am Arm eines Soldaten

    Die Armbinde macht die CLOCountry Liaison Officer für alle Übungsteilnehmenden kenntlich

    Bundeswehr/Christian Timmig
von Cedric Kortenbruck

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