Luftwaffe

VAPB – Triebwerkstausch in Ämari

VAPB – Triebwerkstausch in Ämari

Datum:
Ort:
Ämari
Lesedauer:
2 MIN

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Ohne Schub kein Vortrieb. Dies gilt auch für die Eurofighterbei VAPB. Ausgestattet mit zwei leistungsstarken Triebwerken katapultieren diese den Eurofighter mit bis zu 90 Kilonewton in den Himmel. Wahrlich eine Höllenmaschine. Wo solch hohe Leistung entsteht, ist Verschleiß und Abnutzung unvermeidlich. So muss ein Triebwerk regelmäßig ausgetauscht werden, um es warten und instand setzen zu können.

Hauptfeldwebel Norman G. entfernt die, für das neue Triebwerk benötigten, Anbauteile des ausgebauten Triebwerks.

Hauptfeldwebel Norman G. entfernt die, für das neue Triebwerk benötigten, Anbauteile des ausgebauten Triebwerks

Bundeswehr/Daniel Redell

Dank spezieller, äußerst zweckmäßiger Arbeitsgeräte ist ein solcher Triebwerkswechsel auch im Einsatz in Ämari möglich. Mit einem „Mini-Liftsatz“, welcher an zwei Fixpunkten am Flugzeug befestigt wird, kann das Triebwerk auf den dafür vorgesehenen Transportwagen abgelassen werden. Hauptfeldwebel Norman G. von der Fachgruppe Luftfahrzeugmechanik Eurofighter, kurz LME, erklärt: „Zuerst öffnen wir die verschiedenen Zugangsdeckel, um das Triebwerk abklemmen zu können. Abklemmen bedeutet, das Triebwerk von diversen Zuleitungen zu trennen, um es später von der eigentlichen Zelle lösen zu können.“ Vorher muss das etwa 1.000 Kilogramm schwere Triebwerk aber noch an den „Haken“ gehängt werden. Dazu installieren die Techniker die Mini- Aufzüge an den dafür vorgesehenen Fixierpunkten. Alles geschieht mit Ruhe und Sorgfalt. 

Der Miniliftsatz wird am Eurofighter installiert. Mit dieser Vorrichtung wird das Triebwerk herabgelassen.

Der Mini-Lift-Satz ist eine Art Kran. Er wird zum Ausbau des Triebwerks benutzt.

Bundeswehr/Daniel Redell
Der Mini-Lift-Satz wird am Eurofighter angeschraubt.

Stabsfeldwebel Marco G. befestigt eines der zwei Stahlseile des Krans am Triebwerk

Bundeswehr/Daniel Redell

Über ein Stahlseil, welches anschließend mit dem Triebwerk verbunden wird, kann nun das von der Flugzeugzelle gelöste Aggregat in einem Stück auf den Triebwerkwagen abgesenkt werden. Routiniert und umsichtig lassen die Techniker dieses Monstrum ab. Jeder Handgriff sitzt, jeder weiß was er zu tun hat. Hauptfeldwebel G. erklärt: „Nach dem Ausbau muss das Triebwerk noch „undressed“ und das Neue „gedressed“ werden.“ Das heißt, verschiedene Anbauteile des Aggregats müssen vom Alten auf das Neue übertragen werden. „Man muss wissen, dass die Triebwerke universell in den Eurofighter einbaubar sind. Erst das „dressing“ bestimmt ob es auf der linken oder rechten Seite eingebaut wird“, ergänzt er. 

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Zeitraffer vom Aus- und Einbau eines Eurofightertriebwerks in Ämari.

Nachdem das neue Triebwerk für den Einbau vorbereitet wurde, wird es in umgekehrter Reihenfolge in die Zelle des Eurofighters eingebaut. Nach nicht einmal dreieinhalb Stunden ist das komplette Triebwerk gewechselt. Alle Klappen und Zugangsdeckel sind wieder verschlossen. „Das Flugzeug geht jetzt noch zum Triebwerkstest, um zu überprüfen, ob alles fehlerfrei läuft“, so Hauptfeldwebel G. 

Triebwerk am seidenen Faden. An zwei dünnen Stahlseilen hängend, wird das Triebwerk auf den Transportwagen herabgelassen.

Das 1.000.000 Euro teure Triebwerk wird vorsichtig aus dem Eurofighter herabgelassen

Bundeswehr/Daniel Redell
Das Triebwerk wird durch Soldaten auf der Ämari Air Base ausgebaut

An zwei mobilen Hebevorrichtungen wird das gut eine Tonne schwere Triebwerk aus der Flugzeugzelle herabgelassen

Bundeswehr/Daniel Redell

In der Zwischenzeit wird das ausgebaute Triebwerk transportfertig gemacht, um es zur Instandsetzung schicken zu können. Dazu wird es mit dem Lastenkran in einen Spezialbehälter gehoben. In diesem Behälter ist das Triebwerk federnd gelagert, um es Schwingungsfrei transportieren zu können. 

Triebwerkstest auf der Bremsplatte in Ämari. Der Eurofighter ist fest im Boden mit Ketten verankert. Das Triebwerk läuft.

Nach dem Triebwerkswechsel folgt der Probelauf. Vor dem eigentlichen Triebwerkslauf werden die Konservierungsmittel im Triebwerk verdampft.

Bundeswehr/Daniel Redell
Der Eurofighter steht am Boden und ist verankert. Aus dem Triebwerk kommt ein Hitzekegel.

Eurofighter im "Full Run#en". Das Triebwerk wird bis zur Volllast in den Nachbrennerbereich gebracht.

Bundeswehr/Daniel Redell

Die Techniker der Fachgruppe LME haben ein vielfältiges Aufgabenspektrum. Vom Fahrwerk bis zum Triebwerk führen sie die unterschiedlichsten Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten durch. Mit Kompetenz und Fachwissen tragen sie zur Aufrechterhaltung der ständigen Einsatzbereitschaft der Eurofighters bei der Mission im Baltikum bei.

Triebwerk am Haken. Stabsfeldwebel Marco G. befördert das defekte Triebwerk in den Transportbehälter.

Triebwerk am Haken. Stabsfeldwebel Marco G. befördert das defekte Triebwerk in den Transportbehälter.

Bundeswehr/Daniel Redell
von Martin Wiemann

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