Unteroffizierschule der Luftwaffe ehrt einen Gerechten unter den Völkern
Unteroffizierschule der Luftwaffe ehrt einen Gerechten unter den Völkern
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In Anwesenheit zahlreicher israelischer und deutscher Gäste gab der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, dem zentralen Lehrsaalgebäude der Unteroffizierschule der Luftwaffe in Appen den Namen „Feldwebel-Laabs-Zentrum“. Der ehemalige Feldwebel der Luftwaffe der Wehrmacht Karl Laabs rettete 1943 mehr als 100 Juden vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager.
Unter Gefahr für sein eigenes Leben rettete Feldwebel Karl Laabs mehr als 100 Juden das Leben, indem er sie vor der Ermordung im Konzentrationslager Auschwitz schützte. Nach eigener Aussage sah er sein Handeln als selbstverständlich an. Der Wille und die Fähigkeit zu helfen waren für ihn Voraussetzung genug, um auch auch unter den lebensgefährlichen Umständen während der Nazi-Diktatur entsprechend zu handeln. In Krenau, dem heutigen polnischen Chrzanów, hatte von Laabs eigens einen Bauernhof mit zahlreichen Verstecken gekauft. Und ein kleines, geheimes Netzwerk aus Helfern unterstützte ihn bei der Rettung der Menschen.
Ein Vorbild für die Unteroffiziere der Luftwaffe
Generalleutnant Ingo Gerhartz unterstrich die besondere Bedeutung der Namensgebung: „Gerade hier an unserer Unteroffizierschule, erfolgt die wichtige Prägung unseres jungen Führungspersonals. Gerade hier hat die Traditionspflege eine besondere Bedeutung.“ Karl Laabs sei beispielgebend für die Vermittlung von grundlegenden Überzeugungen und Einstellungen wie Mut, Mitmenschlichkeit, Selbstlosigkeit, Toleranz und Zivilcourage. Das sind schließlich auch die Grundgedanken der modernen militärischen Ausbildung unserer Soldatinnen und Soldaten.
Gäste aus Israel
Besonders die Anwesenheit einer Abordnung von Unteroffizieren der israelischen Luftwaffe bei dem Festakt in Appen bildete die symbolische Brücke zwischen den Luftstreitkräften Israels und Deutschlands. Sie bildet den Kern für eine künftige Zusammenarbeit die zum Ziel hat, Menschen mit Menschen zu verbinden.
Ein Ort der Erinnerung
Karl Laabs erhielt 1980 posthum den Titel „Gerechter unter den Völkern“. Ihm zu Ehren wurde in der gleichnamigen Allee nahe der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem bei Jerusalem ein Baum gepflanzt. In Anlehnung an dieses Ereignis hat eine Abordnung aus deutschen und israelischen Luftwaffenangehörigen nun einen Baum zu Ehren Feldwebel Laabs an der Unteroffizierschule der Luftwaffe gepflanzt. Dadurch wurde ein physischer Ort der Erinnerung geschaffen und gleichzeitig das klare Statement abgegeben: „Nie wieder!“