Luftwaffe
Multinationale Übung

Übung Mountain Hornet: Close Air Support in den Alpen

Übung Mountain Hornet: Close Air Support in den Alpen

Datum:
Lesedauer:
3 MIN

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Gebirgsjäger, Objektschutzkräfte und JTACs befinden sich im Feuerkampf auf der Reiteralpe im Berchtesgadener Land. Bei der Übung Mountain Hornet trainieren sie gemeinsam mit internationalen Kräften die Bündnisverteidigung im alpinen Gelände. Doch nur vom Boden aus können sie den Feind nicht besiegen. Sie brauchen Unterstützung aus der Luft.

Ein Soldat mit Rucksack kniet im Gebirge und plant mit Hilfe einer Karte die Luftunterstützung.

Bei der Übung Mountain Hornet kommt die Bodentruppe nicht weiter. Der JTACJoint Terminal Attack Controller koordiniert als Verbindung zwischen Boden und Luft den Einsatz der Luftnahunterstützung.

Bundeswehr/Sven Fischer

Es ist die bis dato wärmste Woche des Jahres, als feindliche Kräfte die deutsche Grenze überschreiten und angreifen. Auch wenn es sich bei der Übung Mountain Hornet um einen fiktiven Angriff von eigenen Lagedarstellern handelt, bereiten sich Kräfte der Bundeswehr zusammen mit internationalen Partnern auf einen Feuerkampf in den Alpen vor. Bepackt mit schweren Rucksäcken, in denen sich Ausrüstung für die kommenden Tage befindet, besteigen Joint Fire Support Teams die Reiteralpe. Diese Teams bestehen aus Gebirgsjägern, Objektschützern und den JTACs, den Joint Terminal Attack Controllern. 

Noch bevor sie den Gipfel erreichen, greifen die feindlichen Kräfte an. Sofort gehen die Bodentruppen in Deckung, verteidigen sich und drängen den Feind zurück. Nach einigen Stunden ist klar: Sie werden so lange dort oben bleiben, bis sie den Feind bekämpft haben. Von der übergeordneten Führung bekommen sie den Befehl, eine Heli Landing Site zu errichten. Auf diesem provisorischen Landeplatz können in den nächsten Tagen Hubschrauber landen oder Ladung, wie zum Beispiel Verpflegung, Material oder Munition, als Außenlast absetzen. Im Notfall können so auch Verwundete abtransportiert werden. 

Damit die Hubschrauber dort ohne Gefahr landen können, ist es notwendig, dass ein geeignetes Gelände gefunden wird. Eine große Wiese ohne Hügel, Löcher oder Bäume ist zwar ideal, birgt aber auch viele Gefahren. Eine ständige Rundumsicherung ist hierbei wichtig, um feindliche Annäherungen sofort zu erkennen.

Soldaten mit großen Rucksäcken besteigen bei Sonnenschein die Reiteralpe.

Für die Close Air Support Übung besteigen Gebirgsjäger, Objektschützer und internationale Kräfte die Reiteralpe

Bundeswehr/Sven Fischer
Ein schwerer Transporthubschrauber landet im Gebirge und bringt neues Material und Verpflegung.

Eine CH-53 landet auf der Heli Landing Site auf der Reiteralpe. Als logistische Drehscheibe ist dieser Flugplatz wichtig für die Übung. Die Soldaten bekommen so neues Material und Verpflegung. Im Notfall können dort auch Verletzte ausgeflogen werden.

Bundeswehr/Sven Fischer

Feuerunterstützung aus der Luft 

Am nächsten Tag geht der Feuerkampf weiter. Die feindlichen Kräfte versuchen, die Reiteralpe wieder zurückzugewinnen und setzen hierfür Mörser und Maschinengewehre ein. Unter anhaltendem Beschuss verteidigen die Gebirgsjäger gemeinsam mit den Objektschutzkräften die Reiteralpe und kämpfen sich durch das alpine Gelände. Dem JTACJoint Terminal Attack Controller, der als Verbindungselement zwischen Luft- und Bodentruppen eingesetzt ist, ist klar, dass sie es alleine nicht schaffen werden. Sie brauchen Luftunterstützung. 

Von der übergeordneten Führung bekommt er die Bestätigung, dass Eurofighter zur Luftnahunterstützung, dem Close Air Support, bereitstehen. Neben der vorgegebenen Bewaffnung bringen die Techniker in Neuburg an der Donau, dem Standort der Kampfjets vom Taktischen Luftwaffengeschwader 74, sogenannte Laserpods an die Eurofighter an. Sie können mit den Koordinaten, welche der JTACJoint Terminal Attack Controller den Piloten weitergibt, das Ziel genau erfassen. Die Piloten prüfen währenddessen an Karten das Gelände der Reiteralpe und planen ihre An- und Abflugsrouten. Sie müssen die Täler und Gipfel kennen, um unerkannt und schnell das Ziel zu bekämpfen. 

Wenig später sitzen die Piloten in ihren Eurofightern und fliegen Richtung Landesgrenze. Per Funk erhalten sie letzte wichtige Informationen direkt vom JTACJoint Terminal Attack Controller. Dieser gibt den Piloten zum Beispiel die Position der eigenen sowie der feindlichen Kräfte durch. In der Ferne hört man die Eurofighter durch das Gebirge donnern. Mit einem letzten Funkspruch erteilt der JTACJoint Terminal Attack Controller die Feuerfreigabe: „Cleared hot!“ Die feindlichen Kräfte wurden bekämpft – Übungsende.

Soldaten bringen Technik in einen Zylinder unter einem Flugzeug an.

Für die Luftnahunterstützung werden die Eurofighter mit Laserpods ausgerüstet. Sie identifizieren das Ziel und lenken somit die Bombe ins Ziel.

Bundeswehr/Germaine Nassal
Ein Eurofighter startet.

Eurofighter starten und fliegen in Richtung Reiteralpe, um die Bodentruppen aus der Luft zur unterstützen

Bundeswehr/Germaine Nassal

Voneinander lernen, um gemeinsam stark zu sein 

Gemeinsam mit den deutschen Kräften haben internationale JTACs das Verfahren der Luftunterstützung in den vergangenen Tagen trainiert. Besonders Nationen ohne Gebirgsübungsplätze profitieren von dem Know-how der Gebirgsjäger und JTACs, die bereits im Gebirge geübt haben. Das alpine Gelände und die schnellen Wetterwechsel in den Bergen stellen die Truppe immer wieder vor große Herausforderung. Durch den Erfahrungsaustausch mit den verschiedenen internationalen Kräften wurde jede Herausforderung gemeistert und die Übung erfolgreich beendet. Das hat auch in diesem Jahr wieder gezeigt, wie wichtig das gemeinsame Üben mit verbündeten Kräften ist.

Mountain Hornet ist eine jährlich stattfindende multinationale Übung im Close Air Support auf der Reiteralpe in Berchtesgaden, dem einzigen Hochgebirgsübungsplatz Deutschlands. Gemeinsam mit acht weiteren Nationen (Dänemark, Finnland, Kanada, Österreich, Schweden, Slowenien, Tschechien, USA) trainieren dieses Jahr fast 300 Teilnehmende gemeinsam den Feuerkampf mit Luftnahunterstützung. Die Leitung hat das Verbindungskommando der Luftwaffe aus Bad Reichenhall. Mit dabei sind Kameradinnen und Kameraden der Gebirgsjägerbrigade 23, des Objektschutzregiments der Luftwaffe, des Taktisches Luftwaffengeschwaders 74 und des Hubschraubergeschwaders 64. Die Luftunterstützung wird abgebildet mit Flugzeugen vom Typ PC-7, PC-9, Learjet, A-4 Skyhawk, Alpha-Jet und Eurofighter sowie verschiedenen Hubschraubern.

von Miriam Altfelder

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