Transportpiloten trainieren nun anteilig in Montpellier
Transportpiloten trainieren nun anteilig in Montpellier
- Datum:
- Ort:
- Wunstorf
- Lesedauer:
- 2 MIN
Seit Jahrzehnten durchlaufen die Transportpiloten der Luftwaffe und Marine ihre Ausbildung in Bremen in der 4. Fliegenden Staffel des Lufttransportgeschwaders 62 (LTGLufttransportgeschwader 62) mit praktischen Anteilen in Goodyear, Arizona. Seit April hat der neue Partner, Canadian Aviation Electronics (CAE), die fliegerische Grundlagenausbildung übernommen. Die praktischen Anteile werden nun im französischen Montpellier durchgeführt.
Am 16. Mai erhielten die vier Luftfahrzeugführer des Lehrgangs BwBundeswehr 09/20 vom Kommodore des LTGLufttransportgeschwader 62, Oberst Christian John, die lang ersehnte Schwinge. Hinter dem letzten Lehrgang für Nachwuchspiloten mit Ausbildungsanteilen in Goodyear, Arizona, liegt damit eine anspruchsvolle, knapp zweijährige Ausbildung, die ganz im Zeichen der Pandemie stand. Zwölf Monate theoretische Ausbildung im Lehrsaal in Bremen, fordernde Zwischenprüfungen, bis hin zur Abschlussprüfung für Verkehrspiloten beim Luftfahrtbundesamt. Besonderes Highlight war die praktische Ausbildung, die in Bremen und Goodyear/Arizona stattfand.
Ausbildungsanteile in den USA
Während des 6-monatigen Aufenthalts in den USA absolvierten sie den ersten Teil der praktischen Ausbildung und flogen dabei unter anderem die „Beechcraft Bonanza“, die von den meisten Piloten liebevoll „Bonny“ genannt wird. Für viele Flugschüler ist es ein Flugzeug, an dem viele Emotionen hängen. Für viele der heutigen Ausbilder war es das erste Flugzeug, das sie alleine bei einem Soloflug gesteuert haben.
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Neuer Partner – gleicher Ort für die Theorie
Der erste Lehrgang von 22 Flugschülern mit dem neuen Ausbildungspartner CAE durchläuft derzeit die Theorieausbildung in den neuen Räumlichkeiten am Flughafen Bremen. Während es bei der theoretischen Ausbildung nur wenige Änderungen gibt, beginnt in der praktischen Ausbildung nach Jahrzehnten eine gänzlich neue Ära.
Bonjour Montpellier
Am 28. April 2022 startete inzwischen die erste Praxisausbildung von elf Flugschülern der Klasse BwBundeswehr 04/21 am neuen Schulungsstandort Montpellier in Frankreich. Hinter ihnen liegt bereits die zwölfmonatige Theorieausbildung, die noch von Lufthansa Aviation Training durchgeführt wurde sowie die Abschlussprüfung für Verkehrspiloten beim Luftfahrtbundesamt.
In Montpellier führt der Kooperationspartner Airways Aviation den Anteil „Single-Engine-Ausbildung“ durch, also die ersten Flüge mit einem einmotorigen Flugzeug. Sieben Monate dauert der Ausbildungsabschnitt auf der hierfür genutzten Diamond 40 (DA 40).
Praktische Ausbildungsanteile in Deutschland
Zurück in Deutschland wird nach weiteren sieben Monaten die Ausbildung abgeschlossen. Hierzu erfolgt ein Wechsel auf das zweimotorige Muster DA 42 in Bremen. Mit dem Erwerb der Berufspilotenlizenz mit Instrumentenflugausbildung, der Multicrew-Ausbildung sowie dem Erwerb des Militärluftfahrzeugführerscheins Fläche endet die Ausbildung.
Im Anschluss werden die Flugschüler auf den unterschiedlichsten Luftfahrzeugmustern der Bundeswehr – je nach zukünftiger Verwendung und Teilstreitkraft – ausgebildet: entweder auf dem A400M im LTGLufttransportgeschwader 62, der C130J in Evreux, der weißen Flotte der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung oder andernorts.