Schnell und sicher – das taktische Flugtraining
Schnell und sicher – das taktische Flugtraining
- Datum:
- Ort:
- Laupheim
- Lesedauer:
- 3 MIN
Es herrscht perfektes Flugwetter in Laupheim. Der Himmel ist größtenteils klar, nur vereinzelt sind Wolken zu sehen. Es ist beinahe windstill auf dem Flugplatz. Vier Piloten machen sich auf den Weg zu zwei bereitstehenden Hubschraubern. Heute werden zwei von ihnen im taktischen Fliegen ausgebildet. Die anderen beiden sind die Fluglehrer mit denen sie seit rund fünf Wochen zusammen fliegen.
Vier Augen sehen besser als zwei
Obwohl die bereitgestellten H145M LUH SOFLight Utility Helicopter – Special Operation Forces bereits von der Wartungs- und Waffenstaffel überprüft und vorbereitet wurden, gehen die Piloten das ganze Luftfahrzeug nochmal ab. Ein Vogel kann sich beispielsweise in den Triebwerken niedergelassen haben, nachdem der Hubschrauber auf den Startplatz gestellt wurde. Sobald die Äußerlichkeiten des Helikopters überprüft sind, geht es nach innen um die Systeme zu checken. Dabei geht der Fluglehrer die Checkliste durch während der Flugschüler die entsprechenden Mechaniken und Funktionalitäten testet.
Beim Briefing, das immer am Vortag des geplanten Fluges stattfindet, stellen die Lehrangsteilnehmer ihren beiden Ausbildern ihren Ablauf für den Tag vor. Dabei wird neben den „No-Go“-Verfahren, also Faktoren die den Abbruch der Mission herbeiführen würden, auch gesagt, welche Kennungen die Luftfahrzeuge haben, wie die Rufnamen im Funkverkehr lauten, welche Manöver geflogen werden und wie das Wetter voraussichtlich sein wird. Am Tag des Fluges setzen sich morgens nochmals alle, die am Flug beteiligt sind, zusammen und sprechen eventuelle Lageänderungen durch. Beispielsweise wenn das Wetter schlechter ist, als erwartet.
Übung macht den Meister
Heute gab es keine Abweichungen vom Flugplan. Beide Hubschrauber sind technisch einwandfrei und das Wetter ist genauso gut wie vorhergesagt. Die Maschinen starten ihre Triebwerke und heben vom Boden ab. Sie schweben zur Start- und Landebahn, um gemeinsam zu starten. Zum taktischen Flugtraining gehört auch der sogenannte „Winged Takeoff“. Das gemeinsame Abheben mit anschließendem Formationsflug. Damit haben die Piloten bereits mit dem Start den ersten Ausbildungsabschnitt erfolgreich abgeschlossen.
Allerdings war das wohl die leichteste Aufgabe für den Tag. Zuerst macht sich die Formation auf den Weg zu einer freien Fläche. Dort steht ein großer Strommast. Da sonst keine Hindernisse auf der Fläche stehen, eignet sich der Platz sehr gut für die Übung. Ein LUH SOFLight Utility Helicopter – Special Operation Forces fliegt im Tiefflug unter der Stromleitung durch, der andere kreist über dem Geschehen, um den Überblick zu behalten. Nachdem beide Flugschüler erfolgreich die Leitung unterflogen haben, trennt sich die Formation. Ein Hubschrauber trainiert das Ablassen von Lasten mit der Seilwinde auf einer Waldlichtung. Der andere übt den taktischen Anflug. Dabei fliegt man schnell an und bremst abrupt ab, bevor der Boden berührt wird. Nachdem die Piloten die Aufgabe auf freiem Feld gemeistert haben, geht es weiter, um den Anflug auf einer Lichtung und danach auf einen Damm zu üben.
Unter schwerer Belastung
Wichtiger Bestandteil des taktischen Fliegens ist es auch, eine Last mit dem Lastengurtzeug nicht nur zu transportieren, sondern auch präzise absetzten zu können. Dafür wurde mit vier unterschiedlichen Gewichten trainiert. Diese wurden dann gezielt auf der Ladefläche eines verschrotteten Lastwagens abgesetzt. Nachdem auch dieser Ausbildungsabschnitt gemeistert wurde, neigt sich der Ausbildungsflug und auch der Lehrgang für die beiden Piloten langsam dem Ende zu. Dadurch, dass sie diesen Lehrgang erfolgreich absolviert haben, haben sie die Grundlage dafür geschaffen, später ggf. auch Spezialkräfte fliegen zu können.