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Internationales Führungsseminar für Luftwaffen-Reserveoffiziere in den Niederlanden

Internationales Führungsseminar für Luftwaffen-Reserveoffiziere in den Niederlanden

Datum:
Ort:
Den Haag
Lesedauer:
2 MIN

Im August reiste eine deutsche Delegation von acht ausgewählten Luftwaffen-Reserveoffizieren in die Niederlande, um am International Junior Officer Leadership Development (IJOLD) 2023 teilzunehmen. Das internationale Führungsseminar stärkte die Führungsbefähigung und die interkulturelle Kompetenz der 80 teilnehmenden Reserveoffiziere.

Soldaten in blauen Uniformen stehen auf den Stufen vor einem Backsteingebäude.

Während des Führungsseminars hatten die Teilnehmer auch die Chance, einen Blick in den Internationale Gerichtshof in Den Haag zu werfen

Königliche Luftstreitkräfte

Internationale Austauschprogramme der Luftstreitkräfte

Die federführende Dachorganisation des IJOLD ist das seit 30 Jahren bestehende International Air Reserve Symposium (IARS) und das dazugehörige Planungs- und Organisationsbüro Committee on Leadership Development (COLD). Seit der Gründung bietet das IARS eine multinationale Plattform zum Austausch über die Reservistenarbeit in den Luftstreitkräften. Das COLD hat dabei den Auftrag, Führungsfähigkeiten sowie soziale und internationale Kompetenzen zu fördern. Hierzu werden jährlich zwei internationale Austauschprogramme angeboten. Während an IJOLD Luftwaffenoffiziere der Reserve im Dienstgrad Leutnant bis Hauptmann teilnehmen können, richtet sich INLEAD, International Non-commissioned Officers Leadership Development, an Unteroffiziere mit Portepee der Reserve im Dienstgrad Oberfeldwebel bis Oberstabsfeldwebel. Das ausrichtende Gastgeberland wechselt jährlich.

Niederlande als Gastgeberland

In diesem Jahr hatte IJOLD das Thema „Das Ende der Führung“ und fand, organisiert durch das Gastgeberland Niederlande, an der Königlichen Militär-Akademie in Breda, im niederländischen Verteidigungsministerium und am Institute Clingendael in Den Haag statt. Sowohl in Vorträgen als auch in Workshops konnten die Teilnehmenden führungsbezogene Inhalte erlernen, sich dazu miteinander austauschen und hochrangigen Vertretern ihre Fragen stellen. Unter anderen nahmen am IJOLD die Kommandeurin der Royal Netherlands Air Force Reserve, die Helikopterpilotin Captain Dominique Schreinemachers,  diverse Generale der Royal Netherlands Air Force und Generalleutnant Cornelis J. Matthijssen teil.

Hier finden Sie das Video zur Veranstaltung.

Generalleutnant Matthijssen war im Bosnienkrieg selbst 1995 als UNUnited Nations-Blauhelmsoldat zum Schutz der bosnischen Enklave Srebrenica eingesetzt. In Anlehnung an diese militärische Aufgabe wurde den Teilnehmenden ein ähnliches Szenario in einer Fallstudie vorgestellt. Nach Diskussionen in mehreren Kleingruppen sollten die Reserveoffiziere dem Generalleutnant eine Handlungsempfehlung für diese äußerst schwierige Situation aussprechen.

Niederländische Geschichte im Fokus

Soldaten stehen in einem Militärmuseum.

Ein Besuch im nationalen Militärmuseum der Niederlande durfte auch nicht fehlen

Königliche Luftstreitkräfte

Bei dem Seminar ging es aber nicht nur um Führung und Sicherheitspolitik, sondern auch um die niederländische Geschichte. Neben dem Besuch des nationalen Militärmuseums und einer Stadtführung in Breda, erläuterte ein Historiker die Entstehung der Niederlande. In der Stadt Breda legten die Teilnehmenden am Maczek Memorial einen Kranz zu Ehren der Gefallenen nieder. General Maczek hatte am 29. Oktober 1944 mit seiner 1. Polnischen Panzerdivision Breda von den Nationalsozialisten zurückerobert. Anlässlich einer historischen Einführung hatten die Reserveoffiziere die Chance, einen Verwandten des Generals nach Details zu dessen Leben zu befragen. Ein für die deutsche Delegation besonderes Zeichen war es, einen der zwei Kranzträger stellen zu dürfen.

2024 in Tennessee

Auch im Jahr 2024 wird es wieder interessant, denn IJOLD wird dann von den amerikanischen Air National Guard in Tennessee ausgerichtet. Halten Sie die Ausschreibungen im Blick: Eine Bewerbung lohnt sich! 
Die Ausschreibung finden Sie hier

von Lorena Thümler, Cedric Kortenbruck