Projekt „Wissenstransfer“ beim Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe
Projekt „Wissenstransfer“ beim Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe
- Datum:
- Ort:
- Köln
- Lesedauer:
- 2 MIN
Das Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe (ZentrLuRMedLw) plant den Umzug wesentlicher Leistungsbereiche von seinen Standorten Fürstenfeldbruck, Manching und Bückeburg nach Köln-Wahn im Jahr 2022. Damit gehen signifikante Herausforderungen einher, wie z.B. ein hoher Personalwechsel und ein dadurch drohender Wissens- und Fähigkeitsverlust.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, plant das Zentrum die Einführung eines übergreifenden Qualitätsmanagementsystems (QMS) gemäß DINDeutsches Institut für Normung ENEuropäische Norm ISOInternational Organization for Standardization 9001:2015. Mit der Umsetzung eines solchen QMS sind sowohl ein aktives Wissensmanagement wie auch die Dokumentation von qualitätsrelevanten Prozessen verpflichtend vorgegeben – zwei zentrale Themen, die auch für den geplanten Umzug eine wichtige Grundlage darstellen.
Projekt Wissenstransfer
Im Rahmen des Projekts „Wissenstransfer“ wurde das ZentrLuRMedLw von Juni bis Ende Oktober 2020 von einem Team der BWI und PwC dabei unterstützt, die prozessfokussierte Wissenssicherung zu starten sowie Grundlagen für weitere Vorhaben im diesem Bereich und für ein QMS zu schaffen. Der Fokus der Prozessaufnahme – allein im Standort Fürstenfeldbruck waren dies über 150 teils sehr komplexe Prozesse – lag in der strukturierten Aufnahme von Abläufen und dem Erfahrungswissen der Kollegen. Hiermit kann sichergestellt werden, dass die Qualität von flugsicherheitsrelevanten Dienstleistungen des ZentrLuRMedLw auch nach einem Umzug und mit großteils wechselndem Personal weiterhin gewährleistet werden kann.
Für die weiteren, vom Umzug betroffenen Standorte ist mit einer ähnlich hohen Prozessanzahl zu rechnen, was sich aufgrund der komplexen und vielseitigen Tätigkeitsfelder schon jetzt als sehr personal- und ressourcenaufwendig darstellt. Die externe Expertise der Berater ist somit aus methodischer Sicht für die Prozessaufnahme und Wissenssicherung als auch aufgrund des hohen Personal- und Ressourcenaufwands erforderlich.
Ausblick und Perspektive: QMS im ZentrLuRMedLw
Der Vorteil eines zertifizierten QMS im ZentrLuRMedLw ist ein einheitliches, zentrales System zur Qualitätssicherung aller wertschöpfenden Prozesse. Das dazugehörige Wissensmanagement sowie Transparenz über Abläufe und Zuständigkeiten schafft einen unmittelbaren Nutzen für die Mitarbeiter der Organisation. Außerdem trägt ein zertifiziertes QMS dazu bei, die Akzeptanz der Expertise innerhalb der nationalen und internationalen wissenschaftlichen Community zu unterstützen.
Das Beispiel des ZentrLuRMedLw zeigt, wie Organisationseinheiten innerhalb der Bundeswehr vom Wissensmanagement und der transparenten Aufnahme und Darstellung von komplexen Arbeits- und Organisationsprozessen profitieren können. In einem zentralen System, wie einem QMS, lassen sich diese Informationen strukturieren, deren Qualität standardisieren und im Rahmen von kontinuierlichen Maßnahmen des Qualitätsmanagements kontrollieren und verbessern.
Damit wird die Organisation für die eigene Führung besser steuerbar und für ihre Mitarbeiter verlässlicher und transparenter. Dies gilt auch in Kooperation mit dritten Organisationen, die sich auf ein einheitlich hohes Niveau bei der Ausbildung des Personals und bei der Qualität der geleisteten Arbeit verlassen können. Nicht zu Letzt sichert ein QMS das Wissen personenunabhängig, und macht eine Organisation somit resilient bei zukünftigen Personalwechseln und Herausforderungen.