Premiere: Eurofighter und A400M fliegen gemeinsam in die Emirate
Premiere: Eurofighter und A400M fliegen gemeinsam in die Emirate
- Datum:
- Ort:
- Abu Dhabi
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Luftwaffe demonstriert ihre Fähigkeit zum schnellen Einsatz: vom Verlegen über die Versorgung bis hin zur Einsatzbereitschaft vor Ort – flexibel, effizient und in enger Zusammenarbeit zwischen dem Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ und dem Lufttransportgeschwader 62.
Drei Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff“ haben die Al-Dhafra Airbase in den Vereinigten Arabischen Emiraten erreicht. Begleitet wurden sie von drei A400M-Transportflugzeugen des Lufttransportgeschwaders 62 aus Wunstorf, die nicht nur Material und Personal transportierten, sondern auch als fliegende Tankstelle eine entscheidende Rolle bei der Verlegung der Kampfjets spielten.
Eine besondere logistische Herausforderung
Die Eurofighter mussten während des rund achtstündigen Flugs mehrfach in der Luft betankt werden – und zwar bis zu achtmal. Dafür begleiteten drei A400M-Tankflugzeuge den Verband und versorgten die Jets im Flug mit Kerosin. Diese Fähigkeit der Luftbetankung ist essenziell für Langstreckenflüge ohne Zwischenlandung – und macht solche Operationen überhaupt erst möglich.
Eine solche Verlegung von Personal, Material sowie der gleichzeitigen Betankung in der Luft wurde in der Art zuvor noch nicht durchgeführt. Beginnend mit diplomatischen Freigaben für die Nutzung der jeweiligen Lufträume und das Betanken dort, geht es über die genaue Ausarbeitung der sogenannten Rendezvous-Punkte, um für die Eurofighter den Weiterflug zu gewährleisten.
Einsatzbereit in wenigen Stunden
Sechs Flugzeuge, rund 5.000 Kilometer bis zum Ziel – und das mit minimalem Personal- und Materialansatz. Die Besonderheit: Bereits kurz nach der Landung musste der Verband einsatzfähig sein. Kein langes Vorbereiten, keine große logistische Vorausplanung vor Ort, sondern sofortiges Handeln.
Das unterscheidet diese Mission deutlich von herkömmlichen Verlegungen, bei denen zunächst ein Vorkommando in den Einsatzraum fliegt, um Infrastruktur aufzubauen und die Ankunft des Hauptverbands vorzubereiten. In diesem Fall erfolgte die gesamte Verlegung in einem Zug – schnell und direkt, mit einem kleinen, schlagkräftigen Team.
Bereits bei den Übungen BAANA und Hannover Shield wurde gezeigt, dass sich Kampfjets innerhalb kürzester Zeit verlegen lassen. Nun ging es erstmals über die Grenzen Europas hinaus, in eine heiße Wüstenregion, fernab der gewohnten Umgebung. Für das Team bedeutete das: Höchstleistung auf engstem Raum.
Reale Bedingungen
Diese sofortige Einsatzbereitschaft ist entscheidend für Szenarien wie:
- Militärische Abholung/Evakuierung
In Krisenregionen können schnelle Evakuierungen von Zivilpersonen oder Personal notwendig sein. Dann muss die Luftwaffe innerhalb kürzester Zeit handeln, wie bei der militärischen Abholung deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus dem Libanon im Herbst 2024. - Unterstützung internationaler Partner
Bei der Übung Desert Flag 2025 müssen deutsche Kräfte nahtlos in bestehende Strukturen integriert werden – und das ohne Verzögerung. Einsatzbereitschaft direkt nach Ankunft ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Bündnis und mit den internationalen Partnern.