Oberflächenschutz ist ihr „Baby“
Oberflächenschutz ist ihr „Baby“
- Datum:
- Ort:
- Darwin
- Lesedauer:
- 3 MIN
Seit über fünf Wochen befinden sich die Soldatinnen und Soldaten des Taktischen Luftwaffengeschwader 74 aus Neuburg an der Donau in Australien. Einer von ihnen ist Oberfeldwebel Sven L.. Seine Fachgruppe kümmert sich primär um den Aufgabenbereich Werkstoffe, deren Verbindungen Struktur- und der Oberflächenschutz am Eurofighter ist. Dazu gehören auch Störbehebungen. Der sonderfolierte Eurofighter „Air Ambassador“ erweitert den komplexen Aufgabenbereich der Fachgruppe Werkstoffe.
Bis ins kleinste Detail
Ob Kleben, Schrauben oder Öffnen – sie werden geholt, wenn planbare oder unplanbare Instandhaltungsmaßnahmen am Eurofighter durchgeführt werden müssen. Die Fachgruppe Werkstoffe kümmert sich insbesondere auch um den Oberflächenschutz am Eurofighter. „Meine Kameraden und ich kommen dann ins Spiel, wenn zum Beispiel das Wappen am Eurofighter aufgrund der Hitze und anderen Belastungen beschädigt ist.“
Zudem unterstützen sie auch andere Fachgruppen. Die Bereiche arbeiten fachübergreifend zusammen. Jeder hilft wo er kann. Beim Tausch einer Schraube in der Abdeckung hält ein Kamerad aus der Fachgruppe Hochfrequenztechnik (HFT) die Abdeckung, damit Oberfeldwebel Sven L. konzentriert arbeiten kann. Mit einem speziellen „Grommet Installation Tool“ wird eine neue Schraube eingesetzt, um den hundertprozentigen Verschluss der Klappe zu gewährleisten.
Die Bundeswehr war immer das Ziel
Im April 2014 kam der gelernte Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik zur Bundeswehr. Bereits während der Berufsausbildung stand für Oberfeldwebel Sven L. fest, dass er zur Bundeswehr gehen möchte. Knapp dreieinhalb Jahre befand sich Sven L. auf Lehrgängen. Seit Beginn seiner Verpflichtung ist er in Neuburg an der Donau im Taktischen Luftwaffengeschwader 74 stationiert. Für den gebürtigen Bayern ein Glücksgriff.
In Kaufbeuren beginnt die fachbezogene Ausbildungsreise aller Fluggerätemechaniker. Anschließend werden die Lehrgänge individuell für die geplante Tätigkeit absolviert. So nahm der Oberfeldwebel nach den Basislehrgängen an Metaller- und Faserverbundstoff-Lehrgängen teil, um in diesem Bereich speziell ausgebildet zu werden. Zwischen den Lehrgängen nahm ein Tutor Sven L. an die Hand und schulte ihn im Umgang mit dem Waffensystem Eurofighter. Im letzten Jahr erwarb er darüber hinaus seinen Industriemeister.
Für den ausgebildeten Fluggerätemechaniker ist „Pitch Black 2022“ die dritte Übung. 2018 war er bereits für vier Wochen in Spanien bei beim „Tactical Leadership Programme (TLP)“. Kurz darauf folgten zwei weitere Wochen in Polen zum „Tiger Meet“. Im Anschluss an die Übungen ging Oberfeldwebel Sven L. in seinen ersten Einsatz. Im sogenannten „Weihnachtskommando“ war er im 3. Kontingent von 2018 auf 2019 für sechs Wochen in Estland.
Der erste Eindruck zählt
Euphorisch erzählt der Oberfeldwebel von seinen ersten Eindrücken. „Es ist alles anders. Der Linksverkehr und das Klima zum Beispiel.“ Besonders gefiel ihm der Austausch mit den anderen 17 Nationen, die an der Übung teilnahmen.
Auf Vermittlung der australischen Luftwaffe besuchte er zusammen mit weiteren Kameraden eine Grundschule in Darwin. Ihr Auftrag: Über die Übung und die Beteiligung der deutschen Luftwaffe zu erzählen. Die begeisterten Kinder stellten viele Fragen. Zusammen mit den britischen Kameraden empfand Sven L. den Besuch spannend und sehr lustig.
Fazit nach der langen Zeit
Seit Tag eins arbeiten die Fachgruppen als Team zusammen. Dennoch gleicht kein Tag dem anderen. Dass Flüge aufgrund von Waldbränden gecancelt werden, ist für das deutsche Kontingent neu. Buschbrände sind in Australien an der Tagesordnung und sorgen für große Rauchentwicklungen. Das kann dazu führen, dass aus Sicherheitsgründen Übungsflüge ausfallen müssen.
Dennoch beginnt in Australien jetzt die Wet-Season. Das merken auch die Soldaten in Darwin. An die Temperaturen von durchschnittlich 35 Grad Celsius haben sich die meisten immer noch nicht gewöhnt. „Auch wenn es ein absolutes Privileg ist, hier sein zu dürfen, freue ich mich auf das kältere Deutschland.“