Am 27. Juli 22 war es wieder soweit: Die ersten deutschen Eurofighter landeten im sommerlichen Estland auf der dortigen Ämari Air Base. Für die deutschen Soldatinnen und Soldaten genauso wenig wie für die estnischen Gastgeber etwas Neues: Seit vielen Jahren starten und landen hier regelmäßig Eurofighter der Luftwaffe als Teil der Verstärkung Air Policing Baltikum, kurz: VAPB.
Das erste von insgesamt fünf Einsatzkontingenten der Mission VAPB startete mit der Ablösung der französischen Luftwaffe, die zuvor die Sicherung des baltischen Luftraumes mit der Dassault Mirage 2000 durchgeführt hatte. Beim Air Policing stehen vier einsatzbereite und bewaffnete Kampfflugzeuge rund um die Uhr bereit, um für Alarmstarts, sogenannte Alpha-Scrambles, alarmiert zu werden. Binnen 15 Minuten nach der Alarmierung starten zwei Kampfjets in Richtung unbekannter Luftfahrzeuge, die sich zum Beispiel in der Nähe des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftraumes über der Ostsee befinden. Diese werden identifiziert und gegebenenfalls begleitet.
Deutsch-Spanische Zusammenarbeit
Zu Beginn des Einsatzes war die Luftwaffe jedoch nicht alleine in Ämari: Zwei Wochen lang wurde die deutsch-spanische Zusammenarbeit in allen Bereichen vertieft. Gemischte Formationen aus jeweils einem deutschen und einem spanischen Eurofighter sind zu den Einsätzen geflogen, Wartung und Technik haben Hand in Hand zusammengearbeitet. Das Konzept „Plug and Fight“ hat seinen Zweck erfüllt und den gemeinsamen Einsatz unter minimalem spanischen Personalansatz ermöglicht.