Luftwaffe
Appell anlässlich Namensgebung

Neues Ausbildungszentrum für die bodengebundene Luftverteidigung

Neues Ausbildungszentrum für die bodengebundene Luftverteidigung

Datum:
Ort:
Schleswig-Holstein
Lesedauer:
2 MIN

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Zwei Etagen, 1.400 Quadratmeter, modernste Technik sowie Hallen- und Ausbildungsflächen für Waffensysteme: Das Ausbildungszentrum Flugabwehrraketen verfügt seit Januar über die jüngste und modernste Ausbildungseinrichtung der Bundeswehr. Nun verlieh der Inspekteur der Luftwaffe dem Neubau seinen offiziellen Namen: Generalleutnant Mende Zentrum.

Eine Frau und ein Soldat halten ein Schild, auf dem Generalleutnant Mende Zentrum steht

Generalleutnant Gerhartz (2. v. r.) und Karin Mende, die Ehefrau des verstorbenen Namenspatrons, übergeben bei einem feierlichen Appell das neue Gebäudeschild an die Führungskräfte der bodengebundenen Luftverteidigung

Bundeswehr/Bernd Berns

Die FlaRak-Truppe kann sich keinen besseren Namensgeber wünschen“, stellte Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe, gleich zu Beginn seiner Rede fest. Auf dem Platz vor dem Neubau des Ausbildungszentrums Flugabwehrraketen waren Abordnungen der PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Verbände des Flugabwehrraketengeschwaders 1, der Flugabwehrraketengruppe 61 und des Ausbildungszentrums Flugabwehrraketen in Formation vor Rednern, Gästen und der Presse angetreten. 

Mit dabei waren auch die Waffensysteme der bodengebundenen Luftverteidigung: die Flugabwehrraketensysteme PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target, LeFlaSys sowie das in diesem Sommer dazukommende System IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range. Mit dem Beginn der Ausbildung am 8. Januar im schleswig-holsteinischen Schwesing ist nun der Umzug von der ehemaligen Ausbildungsstätte in Fort Bliss, USA, endgültig vollzogen. „Hier schlägt das Herz der FlaRak. Hier entsteht Zukunft“, so der Inspekteur Luftwaffe mit Blick auf das neue Ausbildungszentrum.

Zwei militärische Fahrzeuge sind vor einer großen Halle auf einer Betonfläche geparkt

Gegenwart und Zukunft vereint: Die Flugabwehrsysteme IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range und PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target stehen gemeinsam vor den Hallen ihres neuen Ausbildungszentrums, dem Generalleutnant Mende Zentrum

Bundeswehr/Bernd Berns

Der einzige Inspekteur, der kein Pilot war

Zum Ende des Appells übergab Gerhartz im Beisein der Ehefrau des verstorbenen Namenspatrons symbolisch das neue Gebäudeschild an den Kommodore des Flugabwehrraketengeschwaders 1, Oberst Alexander Zoklits, und den Kommandeur des Ausbildungszentrums Flugabwehrraketen, Oberstleutnant Frank Schulz. 

Generalleutnant Mende Zentrum, so heißt nun die jüngste Ausbildungseinrichtung der Bundeswehr. Benannt wurde sie nach dem einzigen Inspekteur der Luftwaffe, der kein Flugzeugführer war, sondern ein Soldat der Flugabwehr. „Wir, die Truppe, erinnern uns an Herrn Generalleutnant Mende mit höchstem Respekt und großer Anerkennung. Für uns verkörpert er wie kaum ein anderer die Tradition der FlaRak und das Ideal des FlaRak-Offiziers durch und durch!“, sagte Oberst Zoklits. 

Generalleutnant Mende war von 1994 bis 1997 Inspekteur der Luftwaffe. Er verstarb am 7. Oktober 2004.

Aus- und Weiterbildung: Alles unter einem Dach

Knapp fünf Jahre wurde auf der Friedensausbildungsstellung in Schwesing, einem ehemaligen Militärflugplatz in Nordfriesland, abgerissen, gebaut und eingerüstet. Das Ergebnis sei eins der modernsten, militärischen Ausbildungszentren Europas, so Zoklits. Bereits seit Januar finden die ersten Lehrgänge im Neubau statt. 

Bis zu 200 Trainingsteilnehmende könnten in einem Jahr im neuen Ausbildungszentrum aus- oder weitergebildet werden, bestätigt der Kommandeur, Oberstleutnant Schulz. Und dies auf dem neuesten Stand der Technik. Ob digitale Simulationen, computergestützte Ausbildung oder wetterunabhängiges Arbeiten an den Waffensystemen in den großzügigen Hallen – alles ist nun „unter einem Dach“ möglich.

Mehrere junge Soldaten sitzen in einem Raum vor Bildschirmen mit digitalen Karten und Daten

Auszubildende Offiziere der Flugabwehrraketentruppe nehmen an einer komplexen Luftverteidigungssimulation teil. Nur ein Ausschnitt aus den vielen neuen Möglichkeiten des neuen Ausbildungszentrums für die Flugabwehr in Schwesing.

Bundeswehr/Marcello Totaro

Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung

Das neue Ausbildungszentrum spielt für die Bundeswehr eine wichtige Rolle, um künftig ihrem breiter werdenden Aufgabenspektrum gerecht zu werden. Hierzu zählt die wachsende Bedeutung der Flugabwehr in der Landes- und Bündnisverteidigung, aber auch der Gewinn an Fähigkeiten durch die einzuführenden Flugabwehrraketensysteme IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range und Arrow Weapon System. 

Zudem seien internationale Ausbildungen möglich, so Oberst Zoklits, zum Beispiel innerhalb der European Sky Shield Initiative. Und gemäß Brigadegeneral Volker Samanns, Kommandeur Bodengebundene Verbände der Luftwaffe, habe man nun mit dem Ausbildungszentrum in Schwesing sowie den Teilen in Todendorf/Panker und Fort Sill in den USA einen „einzigartigen Ausbildungsinfrastrukturverbund in der Bundeswehr, den Heer und Marine genauso nutzen werden wie andere nationale und internationale Bedarfsträger“.

von Marc Steinbrecher

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