Von der Simulation in die Realität: Luftverteidigung in der Zeitenwende
Von der Simulation in die Realität: Luftverteidigung in der Zeitenwende
- Datum:
- Ort:
- Niederlande
- Lesedauer:
- 2 MIN
In den Niederlanden trainiert die NATONorth Atlantic Treaty Organization bei der virtuellen Übung Joint Project Optic Windmill 2025 die Luftverteidigung Europas. Neu dabei sind Schweden und Finnland. Auch das Waffensystem IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range wird erstmals in die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verteidigungsarchitektur integriert.
Auf den ersten Blick wirkt die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Übung Joint Project Optic Windmill 2025 (JPOWJoint Project Optic Windmill 25) im niederländischen Vredepeel eher wie eine uniformierte LAN-Party. Schwer bewaffnete Waffensysteme findet man hier nicht, und auch die Flugzeuge am Himmel machen keine Anstalten, ausweichen zu wollen. Aber der erste Blick darf nicht täuschen. Die aus 15 NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten angereisten Soldatinnen und Soldaten arbeiten hoch konzentriert, um die europäische Lufthoheit im Ernstfall verteidigen zu können. Trainiert wird mithilfe einer komplexen virtuellen Simulation, die sich in den Führungsabläufen nicht wesentlich von der Realität unterscheidet. So ist es unter anderem möglich, Pilotinnen und Piloten über einen Flugsimulator Angriffe auf die Luftverteidiger fliegen zu lassen.
Update der Luftverteidigung
Das Ziel der Übung ist, die integrierte Luftverteidigung (Integrated Air and Missile Defence, IAMDIntegrated Air and Missile Defence) des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisses fortlaufend weiterzuentwickeln. Integriert bedeutet in der Militärsprache, dass Luft-, Land- und Seestreitkräfte zusammenarbeiten, um feindliche Bedrohungen wie Raketen, Drohnen oder Flugzeuge zu bekämpfen. Schließlich können auch U-Boote Lenkflugkörper abfeuern.
Für den Erfahrungsaustausch und das Einstudieren von Verteidigungsverfahren ist es deshalb ein großer Gewinn, dass mit Schweden und Finnland zwei neue Bündnispartner zu JPOWJoint Project Optic Windmill dazustoßen. Aber nicht nur die Skandinavier bereichern die Übung, auch die deutsche Luftwaffe fügt mit dem Waffensystem IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range der europäischen Flugabwehr ein hochpotentes Mittel hinzu.

Von außen unscheinbar: In diesen Zelten simulieren die Soldatinnen und Soldaten bei der Übung JPOWJoint Project Optic Windmill 25 verschiedene Szenarien der Luftverteidigung über dem NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisgebiet
Nederlandse krijgsmacht
Der niederländische Generalleutnant Tak, Kommandeur des I. Deutsch-Niederländischen Corps im nordrhein-westfälischen Münster, besucht die Übung, die dem Münsteraner Wahlspruch „Communitate Valemus" (Gemeinsam sind wir stark) folgt
Nederlandse krijgsmachtIm Angesicht der Zeitenwende
Auch in den Niederlanden ist die Zeitenwende sichtbar. Während noch bis 2008 Russland als möglicher Partner in die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Übung eingebunden wurde, wird bei JPOWJoint Project Optic Windmill heute die Verteidigung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke trainiert. Was in den Niederlanden für eine Woche virtuell geschieht, ist für die Soldatinnen und Soldaten der Flugabwehr in ihrem Dienstalltag längst Realität geworden. So sind auch die deutschen Flugabwehrspezialisten und -spezialistinnen kontinuierlich mit ihren PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Systemen in Osteuropa im Einsatz, um sich der russischen Aggression entgegenzustellen.