Gerhartz: „Wir wären in der Lage, das Bündnis im Falle eines Angriffs zu verteidigen“
Gerhartz: „Wir wären in der Lage, das Bündnis im Falle eines Angriffs zu verteidigen“
- Datum:
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- Wunstorf
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Anlässlich des Übungsbeginns von Air Defender 23, der größten Verlegeübung seit Bestehen der NATONorth Atlantic Treaty Organization, wies der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, zusammen mit anderen Entscheidungsträgern bei einem Medientag am 12. Juni auf dem Fliegerhorst Wunstorf auf die besondere Bedeutung der Übung hin.
„Mit Air Defender 23 zeigen wir, beweisen wir und demonstrieren wir die Verteidigungsfähigkeit dieses Bündnisses. Diese Übung ist im Signal gegen niemanden gerichtet. Es ist ein Signal an uns, nach innen gerichtet. In die NATONorth Atlantic Treaty Organization hinein. Es sind überwiegend NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten, die sich an der deutsch-geführten Übung beteiligen.“ Mit diesen Worten richtet sich der Inspekteur der Luftwaffe am ersten Tag der multinationalen Übung an die zahlreichen Journalisten und Journalistinnen, die auf den niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf gekommen waren. Der Inspekteur der Luftwaffe betonte: „Wir sind stark in der NATONorth Atlantic Treaty Organization, aber wir sind nach wie vor ein Verteidigungsbündnis. Wir sind defensiv ausgerichtet.“
Für den Chef der deutschen Luftwaffe ist klar, dass Übungen wie Air Defender unerlässlich sind, um gemeinsam operieren zu können und Verfahren im Bündnis zu synchronisieren: „Sowas kann man nicht simulieren, sowas muss man live trainieren, damit es dann auchn im Ernstfall funktionieren könnte.“
Wunstorf als Logistikdrehscheibe für die Übung
Im Fokus des Medientags stand der Standort Wunstorf, ohne den, so der Generalleutnant, die Übung Air Defender nicht stattfinden könnte. Wunstorf ist als Drehscheibe für die Übung von entscheidender Bedeutung. Tonnen von Ausrüstung wurden hier bereits umgeschlagen. So haben die Amerikaner vor Übungsbeginn 337 Tonnen an den niedersächsischen Standort geflogen und von hier aus wiederum mit den C-130 Transportmaschinen 243 Tonnen an die Übungsstandorte Schleswig, Hohn und Lechfeld weitergeflogen.
Wehrbeauftragte dankt den Soldatinnen und Soldaten
Die Wehrbeauftragte Eva Högl unterstrich, dass der „entsetzliche Krieg in der Ukraine zeigt, wie notwendig die Übung ist.“ Ihr Dank gelte den vielen tausenden an der Übung beteiligten Soldatinnen und Soldaten aus den 25 beteiligten Staaten.Sie sei sehr beeindruckt von der Professionalität, von der Kreativität von der Ernsthaftigkeit und von dem Engagement. Und deshalb sei die Übung auch ein sehr gutes Zeichen, dass das Bündnis transatlantisch einsatzbereit sei, dass es im multinationalen Kontext zusammenarbeite, dass die Partner sich aufeinander verlassen könnten. „Und wenn wir wissen, dass die amerikanischen Soldatinnen und Soldaten innerhalb von 10 Tagen nach Wunstorf und in die Übungsgebiete verlegt haben, gibt uns das ein Gefühl von Sicherheit“, führte die Wehrbeauftragte weiter aus.
Beeindruckende Zusammenarbeit zwischen Partnern
Der Ministerpräsident von Niedersachsen Stephan Weil betonte: „So viele Nationen, die vereinbart haben unter Führung der Bundeswehr in einer großen Verlegeübung zu zeigen, wie schnell man handlungsfähig sein kann - das ist sehr beeindruckend.“ Gleichzeitig machte er deutlich, dass nach dem russischen Überfall auf die Ukraine die europäische Sicherheitsarchitektur nicht mehr funktioniere und die Landesverteidigung zwingend eine größere Bedeutung haben müsse.
Abschließend erklärte Oberst John, Kommodore des Lufttransportgeschwader 62: „Die Zusammenarbeit mit den amerikanischen und den rumänischen Kräften läuft ganz hervorragend und wir hatten bisher keine Reibungsverluste.“