Luftwaffe
Jobporträt Air Defender

Mark Jenkins - britischer Austauschoffizier als Kommandant von deutschem A400M

Mark Jenkins - britischer Austauschoffizier als Kommandant von deutschem A400M

Datum:
Ort:
Wunstorf
Lesedauer:
3 MIN

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An der Übung Air Defender 23 sind Menschen mit den unterschiedlichen Tätigkeiten aus vielen Ländern beteiligt. Einige stellen wir vor. 

Ein Pilot vor einem Flugzeug

Kommandant und Fluglehrer für den A400M Flight Lieutenant Mark Jenkins

Bundeswehr/Johann Michael Scheller

Zur Person:

  • Dienstgrad, Name, Vorname: Flight Lieutenant (Hauptmann) Mark Jenkins 
  • Alter: 45
  • Tätigkeitsbezeichnung/Verwendung: Kommandant und Fluglehrer, A400M
  • Nation: Großbritannien 
  • Verband/Einheit: 1. Fliegende Staffel des Lufttransportgeschwaders 62 (LTGLufttransportgeschwader 62) in Wunstorf

In welcher Verwendung sind Sie eingesetzt? Was zeichnet Ihre Arbeit aus und weshalb ist sie wichtig für die Luftstreitkräfte?

Ich bin seit 2014 der Austauschoffizier der Royal Air Force in der deutschen Luftwaffe. Nach meiner Zeit auf der Transall in Hohn bin ich in 2019 nach Wunstorf gekommen. Hier bin ich als Kommandant und Fluglehrer auf dem A400M eingesetzt. Meine Alltagsarbeit ändert sich täglich. An dem einen Tag fliege ich als Fluglehrer auf einem Ausbildungsflug für die A400M-Piloten über Deutschland, an dem nächsten Tag gehts plötzlich los mit einer Evakuierungsoperation. Alternativ kann es sich auch um einen Tiefflug über Norwegen oder einen Versorgungsflug über den Atlantik handeln. 

Es ist mein Job als Austauschoffizier beim LTGLufttransportgeschwader 62 Denkanstöße zu liefern, frischen Wind zu bringen und Sachen zu hinterfragen. Wieso tun wir das so? Warum machen wir das nicht? Manchmal gibt es guten Gründe, wieso etwas so gemacht wird und manchmal werden meine Ideen in die Tat umgesetzt. Ich habe auch sehr viel von den Deutschen gelernt, das ich mit nach England mitnehmen werde.

Wie sieht Ihr Arbeitsplatz aus (Büro, Cockpit, Werkstatt)?

Besser als man sich vorstellen könnte! Im Cockpit sieht alles kompliziert und hochmodern aus, aber auch sehr bequem. Im A400M haben wir viel mehr Arbeitsplatz als bei anderen Fliegern. Aber das Beste davon ist der Blick nach draußen. In den letzten Wochen habe ich so viele atemberaubende, schöne Dinge gesehen. Dies reichte von den Alpen, über meine ehemalige Heimat Eckernförde bis zu Windrädern, deren Spitzen aus einer schneeweißen Nebeldecke herausragten. Beeindruckend ist es auch, wenn die Kampfjets in der Luft so dicht neben einem herfliegen, dass man die Augenfarbe der Piloten fast erkennen kann. Nach einem herrlichen Sonnenuntergang habe ich einen Blick ohne Lichtverschmutzung in den nächtlichen Himmel. Ich habe bei jeder Vorflugkontrolle ein sehr breites Grinsen!

Was ist Ihre Aufgabe bei Air Defender 23?

Der erste Tag der Übung war ein Pressetag. Ich durfte den folierten A400M fliegen und als Kopf eine Formation von neun Kampfflugzeugen anführen. Die Restwoche habe ich in der Luftbetankungsrolle verbracht. Wir sind in Wunstorf gestartet, in die verschiedenen Übungsgebiete geflogen und haben als fliegende Tankstelle die Jets mit Kraftstoff versorgt. In der zweiten Woche war ich unterwegs, diesmal als Transport für die Luftwaffenchefs von mehr als 15 Nationen, die ich nach Jagel in Schleswig-Holstein geflogen haben.

Wie unterscheidet sich Ihre Arbeit bei Air Defender vom normalen Tagesdienst?

Als Transportpilot war es für mich eine außergewöhnliche Gelegenheit, eine große Formation zu leiten. Ich war sehr stolz, als ich im Anschluss die Bilder von der Formation zu sehen bekommen habe. Das passiert nicht täglich. Die Luftbetankungsrolle ist aber ein Teil von unserem täglichen Geschäft. Diesmal kamen die zu betankenden Jets zwar von ein bisschen weiter weg, aber die Professionalität von den Piloten war genauso hoch wie bei denen der Luftwaffe.

Wie erleben Sie die Atmosphäre und die Region bei der Übung?

Als Brite in Deutschland bin ich mittlerweile gut eingedeutscht! Die Region Hannover gefällt meiner Familie und mir sehr gut. Ich habe auch nur gute Dinge von den Amerikanern gehört, die hier für die Übung eingesetzt sind. Die Atmosphäre im multinationalen Gefechtsstand ist sehr professionell, aber auch sehr freundlich – wir arbeiten alle sehr gut miteinander.

Welchen Hobbys gehen Sie neben Ihrer militärischen Laufbahn nach?

Ich reise sehr gerne mit meiner Familie, entweder innerhalb Deutschlands, wo wir schon jedes Bundesland besucht haben oder in weit entfernte Regionen. Hier kann ich Japan und Südkorea sehr empfehlen. Wenn ich zu Hause bin, spiele ich gerne mit meinen Kindern, die in der Schule beziehungsweise an der Universität in England sind, Videospiele. Außerdem spiele ich gerne Brettspiele und Squash.

von Cedric Kortenbruck

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