Luftwaffe
Übung Nippon Skies

Die Luftwaffe übt erstmals in Japan

Die Luftwaffe übt erstmals in Japan

Datum:
Ort:
Japan
Lesedauer:
3 MIN

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Es war eine besondere Begegnung vor der Kulisse des Fudschijama. Am Wahrzeichen Japans trafen sich im September 2022 bei der Übung Rapid Pacific drei deutsche und drei japanische Kampfflugzeuge zum Formationsflug. Nun heißt es abermals „Konnichawa“ (Guten Tag), denn die symbolische Geste erfährt eine handfeste Fortsetzung.

Ein folierter Kampfjet vor einem Bergmassiv, das in Wolken gehüllt ist.

September 22: Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, fliegt den Kampfjet vom Typ Eurofighter 31+11 in der Sonderfolierung Air Ambassador während der Übung Rapid Pacific nach Japan am Mount Fudschi vorbei

Bundeswehr/Christian Timmig

Mit Nippon Skies kommt es vom 22. bis zum 25. Juli zum ersten gemeinsamen Manöver von Luftwaffe und Japan Air Self-Defense Force (JASDFJapan Air Self Defense Force) im japanischen Luftraum. Der Aufenthalt ist Teil der mehrgliedrigen Übung Pacific Skies 24. Mit ihr beweist die Luftwaffe erneut ihre schnelle globale Verlegefähigkeit, ohne dabei den Schutz des territorialen Luftraumes der NATONorth Atlantic Treaty Organization in Europa zu vernachlässigen.

Worum geht es bei Nippon Skies?

Die Übung stärkt die deutsch-japanische Partnerschaft und dient dem gegenseitigen technischen und taktischen Austausch. Beispielsweise setzt Japan bereits den hochmodernen Kampfjet F-35 ein, der in Deutschland in einigen Jahren den Tornado ablösen wird. Die Übung stärkt das wechselseitige Vertrauen und aus der gefestigten militärischen Partnerschaft erwachsen geübte Interoperabilität sowie Respekt.

Wann verlegt die Luftwaffe nach Japan?

Die Besatzungen werden am 19./20. Juli im Anschluss an die Übung Arctic Defender in Alaska über das Beringmeer ins knapp 5.000 Kilometer entfernte Japan verlegen. Knapp sieben Stunden sind für den Lufttransfer vorgesehen.

Mit wie vielen Flugzeugen ist die Luftwaffe vor Ort?

Im Luftraum über Japan wird die Luftwaffe mit drei Eurofightern und einem Transportflugzeug des Typs A400M üben. Weitere Eurofighter der Bundeswehr sowie Kampfjets der französischen und spanischen Luftwaffe starten nach einem Zwischenstopp in Japan direkt nach Australien durch, wo für sie ab dem 22. Juli die Teilnahme an der multinationalen Übung Pitch Black – ebenfalls als Bestandteil von Pacific Skies 24 – anberaumt ist. Für die Eurofighter, die in Japan üben, geht es hingegen am 26. Juli weiter zur Übung RIMPACRim of the Pacific (Rim of the Pacific) nach Hawaii.

Wer führt die Übung Nippon Skies?

Leitverband ist das Taktische Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ mit Sitz im mecklenburgischen Laage. Ausgangspunkt der Übungsflüge ist die Chitose Air Base nahe der Zwei-Millionen-Stadt Sapporo im Norden des Landes.

Welche Übungsanteile sind vorgesehen?

Für die drei Eurofighter sind gemeinsam 15 Starts, für die A400M sechs Starts eingeplant.

Welche Flugzeuge sind beteiligt?

In Japan üben die Eurofighter und die A400M der deutschen Luftwaffe gemeinsam mit sechs F-15-Kampfjets der japanischen Partner.

Wie entwickelte sich die militärische Zusammenarbeit der Luftstreitkräfte?

Die Luftwaffe zeigte erstmals Präsenz in Japan, als 1968 eine Transall des Lufttransportgeschwaders 63 zu Gast auf der Internationalen Luftfahrtausstellung war. Im Jahr 2022 nahm die Luftwaffe gemeinsam mit japanischen Streitkräften an der multinationalen Übung Pich Black 22 in Australien teil. Auf dem Rückflug kam es zum Zwischenstopp in Tokio, der ersten Landung deutscher Kampfjets auf japanischem Boden. Nun sehen sich die Luftstreitkräfte im Zuge von Nippon Skies und Pitch Black 2024 in Down Under erneut wieder.

Warum ist es geopolitisch wichtig?

Die Bundesregierung beschloss im September 2020 ihre Leitlinien zum Indo-Pazifik. Darin heißt es unter anderem: „Mit dem Aufstieg Asiens verschieben sich die politischen und ökonomischen Gewichte zunehmend in den indopazifischen Raum. Die Region wird zum Schlüssel für die Ausgestaltung der internationalen Ordnung im 21. Jahrhundert.“

Übergeordnetes Ziel der indopazifischen Leitlinien im Bereich der Sicherheitspolitik ist die Wahrung der regelbasierten internationalen Ordnung. Freie Seewege und Stabilität in der Region sind auch für Europas Sicherheit und seinen Wohlstand entscheidend. Insofern hängen die euroatlantische und die Sicherheit im indopazifischen Raum zusammen.

Deshalb intensivierten Deutschland ebenso wie die europäischen Partnernationen Frankreich und Spanien ihr sicherheitspolitisches Engagement in dieser Weltregion. Mit ihrer Präsenz in dieser Weltregion leisten die europäischen Luftstreitkräfte einen Beitrag zur Sicherung des internationalen Luftraumes.

von Rüdiger Franz

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