Luftwaffe
Flugmedizin

Multinationale Ausbildung: Luftwaffe beteiligt sich mit Kernkompetenz Evakuierung

Multinationale Ausbildung: Luftwaffe beteiligt sich mit Kernkompetenz Evakuierung

Datum:
Ort:
Köln
Lesedauer:
2 MIN

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Das Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe war im September Gastgeber des deutschen Anteils einer multinationalen Ausbildung für flugmedizinisches Personal aus sechs Ländern. Das Lufttransportgeschwader (LTGLufttransportgeschwader) 62 hat die deutsche Rettungskette, insbesondere ihren Beitrag in Evakuierungsmissionen, vorgestellt.

Aus einem Krankenwagen sieht man die geöffnete Heckklappe eines A400M, wo vor Soldaten und Sanitäter um eine Liege stehen.

Demonstration: Vom A400M geht es für den Verletzten in den Intensivtransportwagen des Bundeswehrkrankenhauses Westerstede

Bundeswehr/Oliver Rohlfing

Bei der flugmedizinischen Ausbildung der rund ein Dutzend internationalen Teilnehmenden aus Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, den Niederlanden und aus dem Vereinigten Königreich am niedersächsischen Luftwaffenstandort Wunstorf lag der Schwerpunkt auf der deutschen Kernkompetenz medizinische Evakuierung, auch „Aeromedical Evacuation“ (AE) genannt. Die Ausbilder vermittelten folgende Phasen der Rettungskette: „Forward Aeromedical Evacuation“ und „Tactical Aeromedical Evacuation“, das heißt Transport vom Ort der Verwundung zur nächstgelegenen und weiteren Behandlungseinrichtung im Einsatzgebiet, sowie „Strategic Aeromedical Evacuation“ – der Transport zurück in die Heimat.

Fachvorträge und Expertengespräche

Zusätzlich zu den praktischen Ausbildungsinhalten kamen leitende Fliegerärzte von Luftwaffe, Heer und des Zentralen Sanitätsdienstes und flugmedizinische Vertreter des European Air Transport Command und des Luftfahrtamtes der Bundeswehr in Fachvorträgen zu Wort. Darüber hinaus fand ein Austausch zwischen Vortragenden und Teilnehmenden statt.

Einblick in einsatznahe Verwendung

Wie schnell ein in Bereitschaft stehender A400M aktiviert werden kann, erfuhren die Teilnehmenden unmittelbar: Das Luftfahrzeug wurde während der Ausbildung angefordert, um zu evakuierende Soldaten abzuholen. Über Nacht hat die Fliegerarztgruppe des LTGLufttransportgeschwader 62 einen weiteren A400M für den AE-Einsatz eingerüstet. Dieser stand mit einem Hubschrauber vom Typ EC145 SARSearch and Rescue vom Kommando Hubschrauber des Heeres und einem Intensivtransportwagen des Bundeswehrkrankenhauses Westerstede zeitgerecht für die Vorführung am Folgetag bereit. Beim anschließenden Ausbildungsflug des Transportflugzeugs von Wunstorf nach Dresden konnten die Flugmediziner das Gelernte anwenden.

Im Vordergrund sieht man Personen von hinten, die auf einen erklärenden Oberstarzt blicken, der vor einem Hubschrauber steht.

Die Krankenverlegung im Hubschrauber EC145 wird erläutert

Bundeswehr/Oliver Rohlfing

Flugphysiologisches Training in Königsbrück

Bei der nächsten Ausbildungseinheit im sächsischen Königsbrück erfolgte das flugphysiologische Training. Die Teilnehmenden haben in der Hochleistungszentrifuge, in der Höhensimulationskammer, und im Desorientierungstrainer praktische Erfahrungen gesammelt. Eine Demonstration zur Nachtsichtfähigkeit und zum Umgang mit Lasern rundete die beiden Tage in Königsbrück ab.

Sechs verschiedene europäische Ausbildungsmodule

Im Anschluss an das deutsche Ausbildungsmodul ging es nach Madrid, um rechtliche und politische Fragen der klinischen Luftfahrtmedizin genauer zu betrachten. Auf dem darauffolgenden Modul in Paris standen die Untersuchungen nach Flugunfällen im Fokus. Im niederländischen Soesterberg absolviert das flugmedizinische Personal ein Modul zum Thema Desorientierung und Sehen bei Nacht. Bevor es im letzten Modul im britischen Henlow um die operative Unterstützung in verschiedenen luftfahrtmedizinischen Bereichen gehen wird, werden sich die Lehrgangsteilnehmer in dem vorletzten Modul in Rom mit Weltraum- und Einsatzmedizin auseinandersetzen.

von Thorsten Fässler

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