Zwei Organisationsbereiche – ein Team Eurofighter
Zwei Organisationsbereiche – ein Team Eurofighter
- Datum:
- Ort:
- Manching
- Lesedauer:
- 3 MIN
Die technische Weiterentwicklung des Eurofighters erfordert neue Wege. Damit die Eurofighter-Piloten und -Pilotinnen auf Augenhöhe mit den Gegnern und ihnen idealerweise einen Schritt voraus sind, bündeln Luftwaffe und das Beschaffungsamt der Bundeswehr ihre Expertise im Nationalen Test- und Entwicklungszentrum Eurofighter.
Generalleutnant Günter Katz, Kommandierender General Luftwaffentruppenkommando, und Elmar Günther, Leiter der Abteilung Luft im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr), haben in Manching das gemeinsam betriebene Nationale Test- und Entwicklungszentrum Eurofighter aufgestellt. Das Test- und Erprobungsteam Eurofighter der Luftwaffe und das ebenfalls neu geschaffene Referat L6.4 des BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr arbeiten hier als Einheit zusammen.
Beide Teams werden durch erfahrene Piloten geführt und bündeln operationelle und entwicklungstechnische Expertise. Zusätzlich soll die Zusammenarbeit mit den anderen Dienststellen am Standort Manching und der Industrie die notwendigen Prozesse zur Modernisierung der deutschen Eurofighter-Flotte weiter vorantreiben.
Schneller werden bei der Modernisierung
General Katz betonte bei der feierlichen Eröffnung des Zentrums in Manching, dass es mit Blick auf die weltpolitische Lage und der dringend notwendigen Herstellung der Kriegstüchtigkeit unerlässlich sei, über eine moderne und materiell gut aufgestellte Armee zu verfügen. „Dies bedeutet für die Luftwaffe, quantitativ und vor allem qualitativ so ausgestattet zu sein, dass wir möglichen Gegnern auf Augenhöhe begegnen, im besten Fall ihnen einen Schritt voraus sind“, sagte Katz.
In der heutigen Zeit sei es unerlässlich, die vorhandene Expertise zu bündeln, um Synergien zur Verschlankung und Beschleunigung der Prozesse zu erlangen und damit eine Effizienzsteigerung zu erreichen. Das Ziel: die Fähigkeiten des Waffensystems Eurofighter schnell zu erweitern und zu optimieren.
Eurofighter der Tranche 4 können mehr
Der Haushaltsausschuss hatte im Jahr 2020 die Mittel zur Beschaffung von 38 Eurofightern der Tranche 4 freigegeben und damit den Startschuss zum Austausch der ersten Eurofighter gegeben. Die Flugzeuge der Tranche 1 waren aufgrund ihres Entwicklungsstands nicht für den Einsatz in der Luft-Boden-Rolle befähigt und erreichen in den kommenden Jahren ihr Nutzungsdauerende. Die Jets, die jetzt produziert werden, erhalten ein hochmodernes E-Scan-Radar. Dieses verbessert die Einsatzmöglichkeiten bei Luft-Luft- und Luft-Boden-Einsätzen und bietet zusätzlich Möglichkeiten im Bereich der Elektromagnetischen Kampfführung.

Im September 2024 wurde der erste Lenkflugkörper Meteor verschossen. Auch hier arbeiteten Luftwaffe und das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr eng zusammen.
Bundeswehr/Dirk Bannert
Von Schottland aus flogen die Eurofighter Richtung Atlantik, um die Meteor-Lenkflugkörper zu verschießen
Bundeswehr/Dirk BannertZusammenarbeit von Anfang an
Die Aufstellung des Nationalen Test- und Entwicklungszentrums Eurofighter ist ein notwendiger und konsequenter Schritt zur Verzahnung der beteiligten Dienststellen und der Industrie bei der technischen Weiterentwicklung des Kampfjets. Denn mit der bevorstehenden Einführung der Tranche-4-Eurofighter müssen die neuen Fähigkeiten schnell ausgetestet und für die Luftwaffe nutzbar werden.
Abteilungsleiter Günther verwies in Manching auf die bereits seit Einführung des Eurofighters im Jahr 2004 gelebte enge Zusammenarbeit zwischen Luftwaffe, dem BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und der Industrie. So arbeitet auch heute Personal der Luftwaffe und von Airbus Schulter an Schulter in verschiedenen Kooperationen bei der technischen Betreuung, Wartung und Instandsetzung zusammen.
Die Leiterin der Wehrtechnischen Dienststelle 61, Barbara Reinhold, lobte zudem die sehr gute Zusammenarbeit mit der Luftwaffe, die sich bereits bei den gemeinsamen Testkampagnen zur Integration der Lenkflugkörper Meteor und AMRAAMAdvanced Medium-Range Air-to-Air Missile im vergangenen Jahr gezeigt hatte.
Eigene Test-Eurofighter
Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, und die Präsidentin des BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, Annette Lehnigk-Emden, unterzeichneten vor einem Jahr auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILAInternationale Luft- und Raumfahrtausstellung) in Berlin die Zusammenarbeitsvereinbarung zur Aufstellung des Nationalen Test- und Entwicklungszentrums Eurofighter. Zur technischen und operationellen Erprobung stellen sowohl Luftwaffe als auch BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr dem Zentrum eigene Eurofighter zur Verfügung, die zur Auswertung der Flugversuche zusätzlich verkabelt und ausgerüstet sind. Dadurch wird die operationelle Testung bereits während der Entwicklung möglich sein.