Luftwaffe

Völlig abgehoben - Lufttransportbegleiter der Luftwaffe

Völlig abgehoben - Lufttransportbegleiter der Luftwaffe

Datum:
Ort:
Bamako
Lesedauer:
3 MIN

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Wer einmal Kaffee in Bogotá getrunken hat, der wird seine Meinung über einen guten Kaffee ändern. Dieses Geschmackserlebnis in der Hauptstadt Kolumbiens ist eines der schönsten Mitbringsel für Stabsunteroffizier B. Seit sieben Jahren ist er Lufttransportbegleiter bei der Luftwaffe und hat fast alle Ecken der Welt gesehen. Bei der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung hat er seinen Traumberuf gefunden.

Der A340 wird am frühen Morgen mit allem Nötigen beladen.

Der A340 wird am frühen Morgen mit allem Nötigen beladen.

Bundeswehr / Stephan Ink

Frisch ist es an diesem Morgen in Köln. Das Thermometer zeigt 3 Grad plus an. In der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (FlBschft BMVgBundesministerium der Verteidigung) herrscht bereits um 5.30 Uhr reges Treiben. Unter den Lichtern des Flughafens steht der A340. In wenigen Stunden werden Einsatzsoldatinnen und -soldaten in Mali bei 35 Grad die Maschine verlassen. Die Einsatzrückkehrerinnen und -rückkehrer werden weitere sechs Stunden später wieder in Köln und bei 30 Grad weniger landen. Immer mit an Bord: die Lufttransportbegleiterinnen und -begleiter der Flugbereitschaft.

Mit Jetlag zum Elternabend

Stabsunteroffizier B. wurde bei der FlBschft BMVgBundesministerium der Verteidigung auf den Flugzeugmodellen A310, A340 und A319 ausgebildet. Er machte die vorgesehenen Trainings bei der Lufthansa und absolviert jährlich schriftliche und praktische Tests. Er ist Vater eines kleinen Sohnes. An seinen freien Tagen versucht er, so viel Zeit wie möglich mit dem Erstklässler zu verbringen. An den anderen Tagen ist „Papa über den Wolken“, für seinen Sohn ein Umstand, den er von Beginn an kennt. „Es ist sicher kein klassischer Familien-Alltag, dafür aber nicht weniger schlecht“, findet Stabsunteroffizier B. Es steckt halt ein wenig mehr Organisation als bei anderen dahinter.

Zwischenstopp mit Folgen

Sonja Berger ist 27 Jahre alt und gehört ebenfalls seit 2011 der Lufttransportstaffel an. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr ein unfreiwilliger Zwischenstopp in Usbekistan. Die Landung in Termiz war aufgrund der Wetterbedingungen nicht möglich. Ein Schneesturm zwang die Crew zur Landung in Urgantsch, das ebenfalls zu Usbekistan gehört. Allerdings hatten weder Crew noch Passagiere ein Visum für Usbekistan. Die ersten Stunden verließ keiner den Flieger. Nach drei Stunden durften zumindest die für den Einsatz in Afghanistan vorgesehenen Soldatinnen und Soldaten das Flugzeug verlassen. Sie wurden in einem leer stehenden Shelter untergebracht.

Tomatensaft gibt es auch bei der Luftwaffe …

Tomatensaft gibt es auch bei der Luftwaffe …

Bundeswehr / Sven Pohl
Flugbegleiterin schenkt Kaffee aus.

… allerdings ist Kaffee das meist getrunkene Getränk.

Bundeswehr / Sven Pohl







Wohnen auf Zeit im A310

Die Crew allerdings blieb an Bord. Doch auch über die deutsche Botschaft ließ sich keine schnelle Lösung erreichen. Insgesamt verbrachte die Crew zwei volle Tage im A310 auf dem Flugfeld, legte sich zum Schlafen in die Gänge, teilte sich die restlichen Getränke aus der Bordküche. Immerhin erhielten sie zweimal am Tag etwas zu essen. Dann endlich konnten sie die Heimreise antreten. Zwar ist die Crew mehrmals im Monat für einige Tage zusammen unterwegs, aber solche Ereignisse schweißen noch mehr zusammen.

Egal wo auf der Welt und egal wann: Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sind immer im Einsatz.

Egal wo auf der Welt und egal wann: Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sind immer im Einsatz.

Bundeswehr / Sven Pohl

Der Passagier steht im Mittelpunkt

Die größte Herausforderung im Job? Für die Lufttransportbegleiterinnen und -begleiter schwer festzumachen. Das hohe Maß an Flexibilität muss man von Beginn an mitbringen. „Eine Einladung zum Geburtstag kann ich leider erst ein paar Tage vor dem Event zu- oder absagen, da ich im Voraus selten weiß, in welchem Teil der Welt ich mich dann aufhalte“, meint Berger. Auch an schlechten Tagen sind Freundlichkeit und guter Service unerlässlich. Und dennoch sind sich alle Lufttransportbegleiterinnen und -begleiter einig; sie haben ihren Traumjob bei der Luftwaffe gefunden und würden nichts anderes machen wollen.

von Jennifer Ceranski

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