Die Luftwaffe leistet ihren Beitrag zur Unterstützung der Ukraine
Die Luftwaffe leistet ihren Beitrag zur Unterstützung der Ukraine
- Datum:
- Ort:
- Europa
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Am 24. Februar 2022 überqueren russische Militäreinheiten nach Besetzung der Krim 2014 erneut die ukrainische Grenze. Damit ist endgültig klar: Die europäische Friedensordnung ist bedroht. Die Luftwaffe ist als First Responder das schnelle Mittel zur Reaktion auf die Krise und übernimmt sofort weitere Maßnahmen zur Verteidigung des Bündnisses.
Luftraumüberwachung mit Beginn des Krieges
Kurz nach Beginn der Vollinvasion der Ukraine durch Russland erhöht die NATONorth Atlantic Treaty Organization erneut ihre militärische Präsenz an der Ostflanke: Deutsche Eurofighter fliegen von Laage aus Combat Air Patrol – eine Luftpatrouille, die für eine bestimmte Zeit über einem festgelegten Gebiet kreist. Diese Lufteinsätze sind rein defensiver Natur und dienen der Aufklärung und dem frühzeitigen Abfangen gegnerischer Luftfahrzeuge.
Ebenfalls wenige Tage später verstärkt die Luftwaffe ihre Aktivitäten in Rumänien: Deutsche Eurofighter fliegen von dort Air-Policing-Einsätze, ähnlich wie beim Verstärkten Air Policing Baltikum (VABP), und deutsche A400M betanken im Luftraum der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Nationen Luftfahrzeuge des Bündnisses. Anfang März 2022 kommen dann Tornado-Aufklärungsflüge über der Ostsee zu den Aktivitäten hinzu.
Medizinische Hilfsflüge nach Deutschland
Die Ukraine und ihre Nachbarstaaten können sich bei Überfüllung ihrer Krankenhäuser und Kapazitätsengpässen an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBKBundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) wenden und um Unterstützung bitten. Das BBKBundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe organisiert unter anderem zusammen mit der Luftwaffe Hilfsflüge nach Deutschland. Dabei evakuieren Airbus A310-MedEvacMedical Evacuation-Flugzeuge der Luftwaffe mehrere hundert verletzte Menschen und deren Begleitpersonen, sodass sie in Deutschland medizinisch weiterversorgt werden können.
Erhöhte Bereitschaft und Präsenz der Streitkräfte
Die NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force (NRFNATO Response Force) ist die schnelle Eingreiftruppe der Allianz. Sie hat eine Bereitschaft von 30 Tagen, um Personal und Gerät weltweit zu verlegen. So sollen Krisen durch Abschreckung eingedämmt werden. Im Zuge der Vollinvasion der Ukraine durch Russland wurde diese 30-Tage-Bereitschaft auf sieben Tage reduziert. Die Luftwaffe stellt aktuell etwa 2.000 Soldatinnen und Soldaten für die NRFNATO Response Force bereit.
Ende März nehmen 300 Soldatinnen und Soldaten der Luftwaffe mit ihrem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Flugabwehrsystem unter dem Begriff enhanced Vigilance Activites (eVAenhanced Vigilance Activities) ihren Dienst in der Slowakei auf. Bis heute schützen sie unter Führung der Luftwaffe zusammen mit den Niederlanden den slowakischen Luftraum als Air Missile Defence Taskforce Slovakia (AMD TF SVK) in Sliač.
Die Mission enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence) dient der Sicherung der osteuropäischen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten und demonstriert Bündnisloyalität. Grund für die Mission und die erhöhte Präsenz von Soldatinnen und Soldaten an der Ostflanke ist das erhöhte Bedrohungspotenzial, das von Russland ausgeht. Die Bundeswehr ist hauptsächlich mit Landstreitkräften beteiligt. Im April verlegt die Luftwaffe zum Schutz dieser Landstreitkräfte das leichte Flugabwehrsystem (LeFlaSys) Ozelot nach Litauen.
Air Policing und AWACSAirborne Early Warning and Control System
An der Verstärkung Air Policing Baltikum (VAPB) zur Sicherung des baltischen Luftraums beteiligt sich die Luftwaffe seit 2014 regelmäßig. Seit zuletzt August vergangenen Jahres sind Eurofighter im estnischen Ämari mit dem Auftrag Air Policing stationiert. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization Mission Air Policing Baltikum gewährleistet seit dem Jahr 2004 als kollektive und defensive Maßnahme zu Friedenszeiten den Schutz des baltischen Luftraums und wurde nach der Besetzung der Krim durch Russland im Jahr 2014 verstärkt.
Im Januar entscheidet die NATONorth Atlantic Treaty Organization, Teile ihrer AWACSAirborne Early Warning and Control System-Flotte von Geilenkirchen in Deutschland nach Rumänien zu verlegen. Ein Teil der E-3A-Aufklärungsflugzeuge fliegt von Rumänien aus Aufklärungsflüge an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke. Mit dabei sind 43 deutsche Soldatinnen und Soldaten, der Großteil von ihnen ist Teil der Luftwaffe.
Gerät, Technik und Ausbildung
Das Waffensystem IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range (InfraInfrastruktur Red Imaging System Tail/Thrust Vector-Controlled Surfaced Launched Medium Range) ist ein deutsches Luftabwehrsystem, das Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen bekämpfen kann. Im vergangenen Oktober wurde das System der Ukraine übergeben, damit das Land seine Städte vor russischen Angriffen aus der Luft schützen kann. Die taktische Ausbildung des ukrainischen Personals im Umgang mit IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range wird in Deutschland von Soldatinnen und Soldaten der Luftwaffe durchgeführt.
Deutschland unterstützt die Ukraine auch mit dem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Waffensystem. Hierfür werden seit Ende Januar ukrainische Soldaten von FlaRak-Personal der Luftwaffe ausgebildet. Nach Abschluss der Ausbildung wird eine PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Einheit an die Ukraine übergeben.