Luftwaffe
Rapid Viking 2023
Interview mit dem Einsatzführungsoffizier
Interview mit dem Einsatzführungsoffizier
- Datum:
- Ort:
- Island
- Lesedauer:
- 1 MIN
Die militärische Heimat von Leutnant Kevin S. ist die Einsatzführungsstaffel 33 im brandenburgischen Holzdorf bei Schönewalde. Bei Rapid Viking 2023 ist er als Aircraft Controller – also als Einsatzführer eingesetzt. Auf der Keflavík Air Base sitzt er im Control and Reporting Center, kurz CRCCrowd and Riot Control, und koordiniert die Eurofighter im Luftraum. Im Interview erzählt er mehr von seinen Aufgaben.
Ohne Leutnant Kevin S. vom Control and Reporting Center hätten wir keinen Luftraum zum Üben. Er kümmert sich unter anderem um die Anmeldung der Übungslufträume und arbeitet dabei eng mit der zivilen Flugsicherung Islands zusammen.
Bundeswehr/Emilia B.Was ist ihre Aufgabe bei Rapid Viking 2023?
Ich koordiniere mit der zivilen Flugsicherung unter anderem den Übungsluftraum für unsere Eurofighter-Piloten. Zusätzlich unterstützen ich sie während ihrer Trainingsflüge taktisch. Ich weise ihnen beispielsweise Ziele zu, die sie abfangen und identifizieren sollen.
Wie sieht die Zusammenarbeit mit den Isländern aus?
Wir telefonieren sehr viel mit der isländischen zivilen Flugsicherung. Zusammen koordinieren wir den Luftraum. Dazu gehört auch, dass ich dort den Luftraum für ein gewisses Zeitfenster anmelde – nehmen wir mal an von 08:30 Uhr bis 09:45 Uhr. In dieser Zeit bekommen wir dann einen der Übungslufträume mit einer gewissen Flughöhe zugesprochen. Die Eurofighter-Piloten können sich dann innerhalb dieser zugewiesenen Flughöhe, in dem vorab definierten Übungsraum, frei bewegen. Und der zivile Luftverkehr wird um den Übungsluftraum herumgelenkt.
Was passiert, wenn ein fremdes Flugzeug, was nicht zur Übung gehört, im reservierten Übungsluftraum auftaucht?
Da gibt es deutliche Unterschiede zu Deutschland. Hier auf Island ist es so, dass die zivile Flugsicherung über den kompletten Luftraum bestimmt. Das heißt, uns würde die zivile Flugsicherung anrufen und uns mitteilen, dass wir in dem Bereich gewisse Flughöhen gar nicht mehr benutzen dürfen. Jedenfalls solange sich das Fremdflugzeug noch in der Luft befindet. In Deutschland müssten wir nur eine festgeschriebene Entfernung vom Fremdflugzeug wegbleiben und hätten ansonsten keinerlei Einschränkungen. Hier auf Island ist es anders. Die zivile Flugsicherung beschneidet uns im gesamten Luftraum.
