ILAInternationale Luft- und Raumfahrtausstellung Space Day: Die Bundeswehr für Information und Schutz
ILAInternationale Luft- und Raumfahrtausstellung Space Day: Die Bundeswehr für Information und Schutz
- Datum:
- Ort:
- Schönefeld
- Lesedauer:
- 2 MIN
ILAInternationale Luft- und Raumfahrtausstellung Space Day 2022: Am zweiten Tag der ILAInternationale Luft- und Raumfahrtausstellung wurde der Space Pavillon durch Vertreter der Europäischen Weltraumorganisation (ESAEuropean Space Agency), des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLRDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) und des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) eröffnet. Die Bundeswehr demonstrierte bei der Debatte im Forum Air, dass die Bedeutung des Weltraums weit über Raumfahrt hinaus geht.
Essentiell, aber nicht unendlich
„Unendliche Weiten – nicht ganz“, sagte der Kommandeur des Weltraumkommandos der Bundeswehr, Generalmajor Michael Traut. Auch wenn der Weltraum in vielerlei Hinsicht noch als „wilder Westen“ verstanden werden könne, in dem Nationen und private Akteure die Limits des Möglichen testen, so sei der Rahmen für die Bundeswehr räumlich und operativ klar definiert. „Durch Satelliten stellen wir eine Vielzahl an Informationen für alle Teilstreitkräfte bereit – insbesondere für den Einsatz“, so Traut. „Wir liefern aber nicht nur Informationen, sondern schützen auch unsere Infrastruktur, über die wir diese Informationen erhalten.“ Hierbei betonte er, dass der Weltraum mittlerweile unabkömmlich sei, nicht nur für die Bundeswehr, sondern auch für zivile Nutzer, die mittlerweile auch fast täglich auf Satellitendienstleistungen wie GPSGlobal Positioning System (=Global Positioning System) zurückgriffen. Somit betreffe der Auftrag seines Kommandos – die Wahrung der uneingeschränkten Nutzung des Weltraums – jeden Einzelnen.
Einsatzbereit in der Dimension Weltraum
„Wir beobachten den Weltraum ganz genau, denn das ist Teil unseres Auftrags zur Weltraumsicherheit“, so der General weiter. Auch wenn beispielsweise nicht die kleinsten Objekte des Weltraumschrotts wahrgenommen werden könnten, so würde die Bundeswehr jedoch akribisch die Bedrohungen im Weltraum und die Handlungen unterschiedlicher Akteure beobachten, wie beispielsweise Satellitenabschüsse oder auch Cyberangriffe. Genau deshalb würden bei der Bundeswehr unterschiedliche Fähigkeiten entwickelt. Hierbei würde laut General Traut darauf geachtet, dass diese nicht nur defensiver Art seien. „Wenn wir die Fähigkeiten einiger Staaten beobachten, muss uns klar sein, dass wir nicht nur mit einem Schild in dieser Dimension agieren können.“ Es sei wichtig, die Fähigkeiten stetig weiterzuentwickeln, um, falls nötig, das Schwert zeigen zu können.
Ein Raum für Informationsgewinnung und Taten
„Der Weltraum ist auch gleichzeitig Informationsraum“, erklärte Oberst Fraaß, Referatsleiter für Strategie im Kommando Cyber- und Informationsraum (CIRCyber- und Informationsraum). „Deshalb arbeiten wir als CIRCyber- und Informationsraum eng mit unseren Kameraden der Luftwaffe zusammen, um nicht nur Informationen zu generieren, sondern diese mit den Fähigkeiten des CIRCyber- und Informationsraum zu verteidigen.“ Dienste im Bereich der Kommunikation, Navigation und der Aufklärung seien für die Einsatzunterstützung unabdinglich, und eben dort stehe der strategische Schwerpunkt des CIRCyber- und Informationsraum. Es sei in Sachen „Space“ noch vieles möglich, so der Stratege. So arbeite man beispielsweise an einem stetigen Aufwuchs der Gesamtarchitektur und der Weiterentwicklung von Fähigkeiten wie zum Beispiel der Laserkommunikation.