Luftwaffe
Jobporträt

Heimatschützer bewachen den Flugplatz Lechfeld bei Air Defender 23

Heimatschützer bewachen den Flugplatz Lechfeld bei Air Defender 23

Datum:
Ort:
Lechfeld
Lesedauer:
3 MIN

An der Übung Air Defender 23 sind Menschen mit den unterschiedlichen Tätigkeiten aus vielen Ländern beteiligt. Einige stellen wir vor.

Zwei Wachsoldaten stehen vor einem A-10 Kampfjet

Hauptmann Fabian F. (links im Bild) ist Zugführer bei den Heimatschutzkräften und als stellvertretender Offizier vom Wachdienst bei Air Defender 23. Stabsgefreiter Daniel B. ist als Wachsoldat bei der Bewachung der Flugzeuge mit dabei

Bundeswehr/Maurice Heck

Zu den Personen:

Hauptmann (der Reserve) Fabian F.

•    Alter: 39
•    Verwendung/Tätigkeit: Zugführer Heimatschutzkräfte & im Zivilleben: Verwaltungsjurist
•    Nation: Deutschland
•    Einheit: Heimatschutzkompanie Schwaben (Bayern) 

Stabsgefreiter (der Reserve) Daniel B.

•    Alter: 33
•    Verwendung/Tätigkeit: Wachsoldat & im Zivilleben: Justizvollzugsbeamter
•    Nation: Deutschland
•    Einheit: Heimatschutzkompanie Schwaben (Bayern) 

In welcher Verwendung sind Sie eingesetzt? Was zeichnet Ihre Arbeit aus und weshalb ist sie wichtig für die Luftstreitkräfte?

Hauptmann Fabian F.: Wir sind als Heimatschutzkräfte hier bei Air Defender 23 mit einem Wachverstärkungszug für den Schutz der Flugzeuge aller Übungsteilnehmer auf dem Fliegerhorst Lechfeld zuständig. Wir bewachen rund um die Uhr vor allem die sogenannte COB-Schreife. Auf dieser Abstellfläche sind hauptsächlich die USUnited States-amerikanischen A-10, Gastflugzeuge wie F-15 und F-16 sowie die deutschen Hubschrauber H145M LUH SOFLight Utility Helicopter – Special Operation Forces und CH-53 abgestellt. Wie stellen hier in Unterstützung der regulären Wache also sicher, dass unsere Kameraden und Verbündeten sich sicher fühhlen können und der Flugbetrieb ungestört durchgeführt werden kann. Das ist ein wenig sichtbarer, aber doch wichtiger Beitrag zur Übung.

Wie sieht Ihr Arbeitsplatz aus?

Stabsgefreiter Daniel B.: Für den Übungszeitraum wurde im direkter Nähe zu den Flugzeugen ein Wachcontainer aufgestellt, von dem man alles im Blick hat. Wir Wachsoldaten gehen mehrfach pro Schicht immer zu zweit auf Streife. Das kann sowohl als Streife zu Fuß als auch mit dem KfzKraftfahrzeug erfolgen. Sollten wir während der Streife etwas Verdächtiges außerhalb des Kasernenzauns sehen, informieren wir den stellvertretenden OvWA (Offizier vom Wachdienst). Dieser führt dann gegebenenfalls Personenüberprüfungen durch, da große Teile des Bereiches um den Flugplatz herum auch militärischer Sicherheitsbereich und somit nicht öffentlich betretbar sind.

Was ist Ihre Aufgabe bei Air Defender 23?

Hauptmann Fabian F.: Unsere Kernaufgabe ist der Schutz unserer sowie verbündeter Flugzeuge auf dem Flugplatz Lechfeld, beispielsweise vor fremdem Zugriff oder Ausspähung. Dazu schauen wir genau hin, wer sich in unmittelbarer Nähe zu den Flugzeugen befindet und stellen mittels Personenüberprüfungen fest, ob sich die Person dort aufhalten darf. Außerdem kontrollieren wir bei Bedarf die Film- und Fotografiererlaubnis und vor allem stellen wir sicher, dass sich niemand über den Zaun der Kaserne unberechtigt Zutritt verschafft.

Wie unterscheidet sich Ihre Arbeit bei Air Defender vom normalen Tagesdienst?

Stabsgefreiter Daniel B.: Es ist auf jeden Fall sehr abwechslungsreich. Grade für uns Reservisten ist es nunmal nicht alltäglich, Uniform zu tragen. Darüber hinaus ist man viel näher an Flugzeugen als man es normalerweise gewöhnt ist und auch der direkte Kontakt zu unseren USUnited States-amerikanischen und griechischen Kameraden ist eine Besonderheit. 

Hauptmann Fabian F.: Darüberhinaus ist es auch aus Sicht des Heimatschutzes etwas Besonderes. Es ist für uns das erste Mal, dass wir als Heimatschutzkompanie einen Flugplatz bewachen. Es ist außerdem das erste Mal, dass wir als Heimatschützer scharf in einem Bewachungsauftrag im Rahmen eines Szenarios der Landes- und Bündnisverteidigung im Einsatz sind und nicht in Amtshilfe zur Unterstützung. Hier können wir endlich genau das tun, wofür es uns gibt.

Wie erleben Sie die Atmosphäre und die Region bei der Übung?

Hauptmann Fabian F.: Die Atmosphäre ist hervorragend. Wir merken, dass wir sehr geschätzt und anerkannt werden, sowohl von unseren multinationalen Verbündeten als auch von den aktiven deutschen Soldaten hier am Standort. Wir als Reservisten sind hier voll integriert in die Übung, wobei es für uns keine Übung, sondern ein realer Bewachungsauftrag ist. Es ist außerdem schön, in der Heimatregion einen Beitrag für die Bundeswehr und im weiteren Sinne auch für die Bundnisstabilität zu leisten. Wir alle sind Reservisten der Heimatschutzkompanien Schwaben und Oberbayern - und genau hier in dieser Region findet die Übung statt.

Welchen Hobbys gehen Sie neben Ihrer militärischen Laufbahn nach?

Stabsgefreiter Daniel B.: Neben meiner Arbeit als Justizvollzugsbeamter bin ich Sportschütze, gehe gerne Angeln und verbringe Zeit mit meiner Familie, mit der ich auch hier in der Region lebe.

Hauptmann Fabian F.: Ich gehe neben meinem Beruf als Verwaltungsjurist gerne wandern und engagiere mich sehr viel im Reservistenverband. Das beinhaltet die normalen Reservedienstleistungen als Teil der Heimatschutzkompanie Schwaben, aber auch die Tätigkeit als Landesvorsitzender Bayern des Reservistenverbandes.

  • Zwei Wachsoldaten gehen über den Rollweg während der Streife an A-10 Kampfjets vorbei

    Während ihrer Streife zu Fuß kommen die Wachsoldaten regelmäßig an den sechs A-10 Thunderbolt II der Idaho Air National Guard vorbei

    Bundeswehr/Kevin Schrief
  • Zwei Soldaten halten ihre Patches in die Kamera, im Hintergrund sieht man einen A-10 Kampfjet

    Der Wachverstärkungszug setzt sich aus Reservisten der Heimatschutzkompanien Schwaben und Oberbayern zusammen. Alle drei Tage haben die Soldaten eine 24h-Schicht, danach sind sie im Wachfrei oder in Bereitschaft

    Bundeswehr/Kevin Schrief
  • Ein Soldat steht mit Gewehr im Regen und bei Nacht vor einem F-15 Kampfjet

    Auch nachts und bei jedem Wetter sind die Heimatschützer zur Stelle, um die Flugzeuge zu Bewachen. Dazu zählen Kampfjets wie die A-10, F-15 (im Bild), F-16 sowie Hubschrauber wie H145M LUH SOFLight Utility Helicopter – Special Operation Forces und CH-53

    Bundeswehr/Kevin Schrief
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