Luftwaffe

Glühende Hitze und kühle Getränke

Glühende Hitze und kühle Getränke

Datum:
Ort:
USA
Lesedauer:
3 MIN

Auf der Creech Air Force Base in Indian Springs, USA, nimmt Stabsunteroffizier Julia Heeg zusammen mit ihren Kameradinnen und Kameraden an der Übung „Dynamic Duo 2021“ teil. Gemeinsam mit dem Spieß und weiteren Soldaten sorgt sie dafür, dass neben dem Dienst alles reibungslos läuft.

Stabsunteroffizier Heeg geht durch einen Hotelkorridor, einen Rucksack locker über einer Schulter hängend.

Mit die erste und letzte auf der Base: Da die Soldatinnen und Soldaten die angenehmeren Temperaturen in den frühen Morgenstunden nutzen, beginnen die Tage oft sehr früh

Bundeswehr/Jane Schmidt

Bei „Dynamic Duo 2021“ üben die Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ aus Jagel und 74 aus Neuburg an der Donau sowie zwei Learjets der Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD) verschiedene Aspekte des elektronischen Kampfes. Die glühenden Temperaturen in der Wüste sind fordernd für Menschen und Maschinen. Es ist wichtig, dass die Teilnehmenden ausreichend trinken und die Zeiten in der prallen Sonne möglichst kurz sind. Aufgrund der enorm hohen Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius finden viele Arbeiten bereits in den frühen Morgenstunden statt. Damit weder die Piloten noch das Bodenpersonal dehydrieren, bringt Stabsunteroffizier Heeg den Kameradinnen und Kameraden auch persönlich Getränke vorbei.

Zwei Piloten verlassen ihren gelandeten Tornado, Julia Heeg steht daneben mit Getränken in den Händen.

Bei Temperaturen von über 40 Grad Celsius bringt Julia Heeg die Getränke für die Besatzung auch mal persönlich zum Luftfahrzeug. So können sich die Piloten nach einem anstrengenden Flug schnell erfrischen.

Bundeswehr/Jane Schmidt

Überall im Kontingent gern gesehen

Stets mit einem Lächeln trifft man die 31-jährige Schleswigerin entweder im sogenannten „Kaffee-Shop“ oder in anderen Bereichen des deutschen Kontingents. Neben Kaffee kochen, Wasservorräte im Kühlschrank auffüllen und der Organisation von Unternehmungen an den freien Wochenenden gibt es immer etwas zu tun. Die lange Zeit der Abwesenheit und die große Distanz zu Heimat und Familie sind immer wieder Thema. Als Betreuerin hat sie ein Gespür dafür, wenn irgendwo der Schuh drückt oder jemand einfach mal reden muss.

Julia Heeg gibt einem Kameraden lächelnd eine Getränkedose.

Immer mit einem Lächeln umsorgt Stabsunteroffizier Julia Heeg ihre Kameradinnen und Kameraden mit Getränken und kleinen Snacks

Bundeswehr/Jane Schmidt

Eurofighter statt Schreibtisch

Soldatinnen und Soldaten, die auf Übungen in der Betreuung eingesetzt werden, haben in Deutschland verschiedenste Dienstposten. Julia Heeg ist im Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ in Jagel als Personalverwalterin tätig. Zu ihren Tätigkeiten gehört die Ausgabe von Unterlagen und die elektronische Personalverwaltung. „Anfang Mai kam der Kommandoführer, Oberstleutnant Köllner, zu mir und fragte, ob ich Interesse daran hätte, als Betreuerin mit nach Vegas zu fliegen“, erzählt sie.

Jetzt freut sich die angehende Feldwebelanwärterin, während ihrer ersten Übung mit vielen Kameraden ins Gespräch zu kommen und weitere Bereiche eines fliegenden Verbandes kennenzulernen. „Mein Highlight ist gerade das Kennenlernen der anderen Einheiten, die man sonst nicht so häufig trifft. Ich hatte die Möglichkeit, die Luftfahrzeuge aus der Nähe anzusehen und mir erklären zu lassen. Hier habe ich das erste Mal einen Blick in das Cockpit eines Eurofighter und eines Learjet werfen können.“

Ihre Karriere begann Julia Heeg 2013 als Mannschaftssoldatin. Nach einem Laufbahnwechsel wurde sie 2018 zum Unteroffizier befördert. Ein weiterer Wechsel steht kurz bevor: Ab dem 1. September wird sie als Feldwebelanwärterin einen weiteren Schritt gehen.

Julia unterhält sich vor einem Container mit einem Stabsfeldwebel.

Egal wann, egal wo: Julia Heeg hat stets ein offenes Ohr für alle ihre Kameradinnen und Kameraden.

Bundeswehr/Jane Schmidt

8.600 Kilometer von der Heimat entfernt

Die Mutter einer vierjährigen Tochter ist seit dem 8. Juni in Las Vegas. Der Zeitunterschied von neun Stunden zu Deutschland erschwert den Kontakt in die Heimat, wo der Papa nun alle Aufgaben übernimmt. Dank der Videotelefonie sieht sie ihre Tochter wenigstens auf einem Display.

„Das Zusammenspiel von Dienst und Privatleben stellt mich oft vor große Herausforderungen. Durch den Rückhalt meiner Familie sind diese aber zu bewältigen. Mein Ex-Partner und ich tauschen gerade quasi die Rollen und wir entwickeln mehr Verständnis für den Anderen.“

Als Personalunteroffizier weiß sie: „Für viele Soldatinnen und Soldaten ist die Vereinbarkeit von Familie und Dienst wichtig. Dabei ist aus meiner Sicht die Kommunikation mit den Vorgesetzten ein Schlüssel zum persönlichen Erfolg.“

Der blau-rosane Plüschoktopus liegt auf dem Rollfeld, im Hintergrund steht ein Tornado.

Damit ihre vierjährige Tochter immer weiß, wo ihre Mama gerade ist, ist „Oktimody“ immer mit dabei und wird von Julia Heeg auf vielen Fotos festgehalten

Bundeswehr/Jane Schmidt

Obwohl sie ihre Tochter vermisst, freut sich Stabsunteroffizier Heeg über die für sie sehr aufregende Zeit und sammelt viele neue Erfahrungen und Eindrücke. Noch bis Ende Juli wird sie zusammen mit ihren Kameradinnen und Kameraden, mit guter Laune und kalten Getränken, die Moral hochhalten.

von Jane Schmidt

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