Luftwaffe
Landes- und Bündnisverteidigung

Luftwaffe, Heer und Marine üben mit neun Nationen in Norwegen

Luftwaffe, Heer und Marine üben mit neun Nationen in Norwegen

Datum:
Lesedauer:
2 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Die Landes- und Bündnisverteidigung im Fokus: In Norwegen trainierte die Luftwaffe gemeinsam mit Heer und Marine aus neun Nationen, um für ein besonderes militärisches Szenario gewappnet zu sein. Bei der Übung „Stand off Weapon“ simulierte die Luftwaffe mit sechs Tornados, zwei Eurofightern und einem A400M den Einsatz von Abstandswaffen.

Ziel der Übung „Stand off Weapon“ war vor allem die Bekämpfung von Zielen über weite Distanzen mit dem bunkerbrechenden Lenkflugkörper Taurus, der simuliert zum Einsatz kam. Mit dieser Waffe werden die Tornados ausgestattet, wenn sie Ziele in weiter Entfernung bekämpfen müssen.

Ein grauer Kampfjet bestückt mit dem Lenkflugkörper Taurus am Himmel

Ein Tornado IDSInterdiction Strike kann in der Einsatzkonfiguration zwei Taurus KEPD 350 mitführen. Der Taurus KEPD 350 ist ein moderner Luft-Boden-Marschflugkörper für große Distanzen.

Bundeswehr / Kroth

Eine Antwort auf die Entwicklungen des russischen Militärs

Bis zu 350 Kilometer beträgt die Reichweite des Lenkflugkörpers. Derzeit wird untersucht, ob diese auch ausbaufähig ist, so ein Experte des Zentrums für Luft- und Raumfahrtoperationen. Auch die Übung „Stand off Weapon“ mit Abstandswaffen sei eine direkte Antwort auf die Entwicklungen in Russland. Das russische Militär habe seinen Fokus in der Vergangenheit unter anderem auf die Ausstattung und Entwicklung von Luftabwehrraketen mit 300 oder mehr Kilometern Reichweite gelegt, auf die die Bundeswehr nun eine Antwort brauche.

Allrounder unter den Lenkflugkörpern

Die liefert der Lenkflugkörper Taurus: Für die Übung starteten die Kampfflugzeuge der Luftwaffe in Deutschland. In entsprechender Reichweite schossen sie dann simuliert die Raketen in der Luft ab – das Ziel ein Übungsplatz im Norden Norwegens. Die Besonderheit dieses Lenkflugkörpers: Der Taurus hat Antworten auf elektromagnetische Angriffe, beherrscht den Tiefflug, besitzt eine enorme Geschwindigkeit und steuert selbstständig ins Ziel.

Durch den Taurus zerstörte Kontainer auf dem Boden

Ein Ziel auf der Denel Overberg Test Range nach dem Einschlag des Lenkflugkörpers Taurus, Overberg im Rahmen der Übung Two Oceans in Bredasdorp/Südafrika, am 17.03.2017.

 2017 Bundeswehr / Andrea Bienert

Joint und combined: Üben im Verbund

Ein Novum bei der Übung war auch die Tatsache, dass das Heer und die Marine ebenfalls integriert waren. „Joint“ ist der militärische Begriff dafür, wenn Teilstreitkräfte gemeinsam trainieren. Das Training im Joint-Rahmen wurde jüngst massiv ausgeweitet. Die Stärken der Luft,- Land- und Seekräfte der multinationalen Teilnehmer zu kombinieren und Schwächen auszugleichen, war ein vehement wichtiger Aspekt bei der aktuellen Übung. Bei „Stand off Weapon“ nahm das Heer mit dem „Army Tactical Missile System“ (kurz: ATACMS), das heißt ballistischen Kurzstreckenraketen, teil. Die Marine beteiligte sich an der Abstandswaffen-Übung mit dem Marschflugkörper Tomahawk Land Attack Missile (kurz: TLAM).

Combined bedeutet, wenn unterschiedliche Waffensysteme einer Teilstreitkraft miteinander üben. Dies kann national oder multinational erfolgen, wie bei der aktuellen Übung, an der die USA, Italien, Frankreich, Großbritannien, Schweden, Finnland, Dänemark, Belgien, Deutschland und Norwegen teilnahmen.

Ein Grauer kampfjet am Himmel ist bewaffnet mit einem Taurus Lenkflugkörper

Ein Kampfjet Tornado IDSInterdiction Strike ASSTA 3.0 startet bewaffnet mit Lenkflugkörper Taurus im Rahmen der Übung Two Oceans in Bredasdorp/Südafrika, am 22.03.2017.

Bundeswehr / Andrea Bienert
von Steve Reutter

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.