Luftwaffe

Für Klarheit im Luftraum sorgen

Für Klarheit im Luftraum sorgen

Datum:
Lesedauer:
3 MIN

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Die deutschen und israelischen Flugzeuge trainieren seit letzter Woche gemeinsam im deutschen Luftraum. Bei ihren Flügen werden sie vom Einsatzführungsbereich 2 aus Erndtebrück geleitet. Dort befindet sich eines der beiden deutschen Control and Reporting Center (CRCCrowd and Riot Control), auch Führungsgefechtsstände genannt.

Ihre Aufgabe ist es, für die Sicherheit im deutschen Luftraum zu sorgen. Sie erstellen ein Luftlagebild, führen Kampfflugzeuge im Luftraum und weisen ihnen Ziele zu. Dafür sind die CRCCrowd and Riot Control 24 Stunden und sieben Tage die Woche dauerhaft im Dienst. Um eine lückenlose Luftraumüberwachung gewährleisten zu können, stehen den CRCCrowd and Riot Control über die gesamte Bundesrepublik verteilt Großraumradaranlagen und Funkanlagen zur Verfügung.

Mehrere Computer. Auf dem größten sieht man eine Karte, die den Luftraum Deutschlands zeigt.

Der Jägerleitoffizier hat dank der Großraumradargeräte einen überblick über den kompletten deutschen Luftraum

Für Sicherheit im deutschen Luftraum

Die Führung der Alarmrotte, die für die Sicherheit im deutschen Luftraum zuständig ist, ist ebenfalls eine Aufgabe des CRCCrowd and Riot Control. Sie besteht aus zwei Eurofightern, die innerhalb von 15 Minuten in der Luft sein müssen. Sie werden schnellstmöglich von den Aircraft Controllern, auch Jägerleitoffiziere genannt, über die jeweilige Mission informiert und durch sie geleitet. Eine weitere Aufgabe der CRCCrowd and Riot Control ist die Übungsunterstützung.

Aus diesem Grund nehmen die Jägerleitoffiziere des Einsatzführungsbereichs 2 ebenfalls an der Übung Blue Wings und den MAGDAYs teil. Einer von ihnen ist Oberleutnant Manuel Braun. Der 28-Jährige ist seit 2017 in Erndtebrück stationiert. Er und sein Aircraft Controller Assistent, bei dem es sich um eine Soldatin oder einen Soldaten aus der Dienstgradgruppe der Feldwebel handelt, arbeiten als Team zusammen und unterstützen die Pilotinnen und Piloten vom Boden aus.

Oberleutnant Manuel#de Braun vor einem Gebäude.

Oberleutnant Manuel Braun. Der 28-Jährige ist einer der Jägerleitoffiziere im Control and Reporting Center in Erndtebrück

Bundeswehr/Daniel Heinen

Vom Boden bis über die Wolken - ständige Begleitung

Bevor er mit seiner Arbeit beginnen kann, wird er direkt nach Dienstbeginn durch die Radar-und Funkgerätetechniker über die Sachstandslage der deutschlandweit verteilten Funk-und Radaranlagenstellungen informiert. Danach werden den Aircraft Controllern verschiedene Missionen zugeteilt. Etwa eine Stunde vor dem Start der Maschinen telefoniert Braun mit der jeweiligen Pilotin oder dem Piloten und bespricht den Missionsplan.

Daraufhin bereitet sich Braun mit der Hilfe des Aircraft Controller Assistent auf die Mission vor. Er ruft bei der deutschen Flugsicherung an. Dort muss der geplante Luftraum für den zivilen Flugverkehr gesperrt werden. Außerdem werden die Übergabepunkte abgesprochen und die Flugfunkfrequenz festgelegt. Anschließend warten der Jägerleitoffizier und der Assistent darauf, dass das Luftfahrzeug den Übungsraum erreicht.

Sobald das Luftfahrzeug den entsprechenden Luftraum erreicht hat, funkt es mit seinem Rufzeichen, welches Flugzeuge zur Identifikation im Funkverkehr nutzen, den Jägerleitoffizier im CRCCrowd and Riot Control an, der an diesem Punkt übernimmt.

Zwei Soldaten mit Headsets vor Computern.

Oberleutnant Manuel Braun und seine Assistentin sorgen dafür, dass die deutschen Kampfflugzeuge erfolgreich ihre Missionen beenden

Sie sind voneinander abhängig -  Der Controller und der Pilot

Sobald die Funkverbindung steht, findet das sogenannte „Airspace Briefing“ statt. Der Jägerleitoffizier weist dabei den Flugzeugführer in den Luftraum ein. Er erklärt ihm die Besonderheiten, die Größe und Höhe und die Einschränkungen, die der Pilot während des Fluges zu beachten hat. Außerdem gibt er dem Luftfahrzeugführer Steuerkommandos, damit er das Missionsziel erreichen kann. Oberleutnant Braun ist während der ganzen Zeit im ständigen Austausch mit dem Piloten. Er und sein Assistent holen sich parallel dazu immer wieder neue Informationen zum Wetter, den Flugplätzen, Einschränkungen, Besonderheiten und Einflussfaktoren ein.

Nach erreichen des Missionsziels meldet sich der Pilot aus dem Luftraum ab und kehrt zu seinem Heimatflugplatz zurück. Die deutsche Flugsicherung wird benachrichtigt, damit sie den Luftraum wieder freigeben kann. Anschließend findet eine Nachbesprechung zwischen Jägerleitoffizier, Aircraft Controller Assistent und dem Piloten statt. Damit ist die Mission beendet.

Drei israelische Soldaten und ein deutscher Soldat vor einem Bildschirm. Auf dem erkennt man ein Luftlagebild.

Leider nur Zuschauer. Da den israelischen Aircraft Controllern der deutsche Luftraum unbekannt ist, sind sie bei Blue Wings und den MAGDAYs nur Beobachter

Bundeswehr/Daniel Heinen

Israelische Controller in Erndtebrück

Während der Übung Blue Wings und den MAGDAYs nimmt auch eine eine israelische Gulfstream G550 teil. Sie ist mit einer Airborne Early Warning Plattform ausgestattet. Dadurch hat die Maschine die Möglichkeit, genau wie die Control and Reporting Center den Luftraum aufzuklären und zu überwachen, wie auch Kampfflugzeuge zu leiten. Da die israelischen Luftstreitkräfte nicht mit der deutschen Luftraumstruktur vertraut sind, begleitet ein deutscher Aircraft Controller die Maschine.

Da der deutsche Luftraum und die Topographie anders als in Israel sind, werden die israelischen F-16 Maschinen während ihrer Zeit in Deutschland durch das CRCCrowd and Riot Control aus Erndtebrück geleitet. Sie sind auf die Unterstützung vom Boden angewiesen. Die Aircraft Controller der israelischen Luftwaffe befinden sich ebenfalls vor Ort. Dort sind sie Beobachter und lernen die Vorgehensweise der deutschen Jägerleitoffiziere. 

Die Control and Reporting Center mit ihren Jägerleitoffizieren haben stets beide Augen auf den deutschen Luftraum. Sie sorgen für dessen Sicherheit und unterstützen die Piloten rund um die Uhr.

von Nathalie Passon

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