Fotosoldatin – Das Motiv stets im Fokus
Fotosoldatin – Das Motiv stets im Fokus
- Datum:
- Ort:
- Köln
- Lesedauer:
- 3 MIN
Flugzeuge, Technik, Passagiere, Beförderungen und hochrangige Besucher aus Politik und Militär. Oberstabsgefreiter Miriam Altfelder ist immer dabei und doch nie zu sehen. Sie ist als Fotosoldatin bei der Flugbereitschaft BMVgBundesministerium der Verteidigung in Köln eingesetzt und fängt hinter ihrer Kamera kleine und große Momente ein.
Unterwegs in Deutschland und der Welt
Gute Bilder erzählen Geschichten. Und so ist Oberstabsgefreiter Miriam Altfelder immer auf der Suche nach guten Motiven und interessanten Storys. Dabei bleibt sie nicht immer auf dem Boden, sondern geht auch schon einmal hoch in die Lüfte. Als „Additional Crew Member“ fotografiert sie auch bei Trainingsflügen, Luft-Luft-Betankungen oder bei Unterstützungseinsätzen wie der Lieferung von Beatmungsgeräten im Rahmen der Corona Hilfen nach Brasilien Ende März dieses Jahres. Da können die Tage schon einmal sehr lang und anstrengend werden.
Nach dem Fotografieren erfolgt noch die Sichtung und Bearbeitung der Fotos sowie die Versendung an das Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe. „Wenn ich dann meine Bilder im Internet oder bei Twitter sehe, bin ich schon ein bisschen stolz“, sagt Oberstabsgefreiter Altfelder lächelnd. „Außerdem ist das Fliegen unheimlich spannend. Viele Eindrücke weltweit in kurzer Zeit und dazu mit interessanten Menschen zusammenarbeiten.“
Länder, Landschaften und Kulturen zu Fuß entdecken
Zu ihrer Einstellung passt auch ein nicht alltägliches Hobby. 2018 wurde sie von ihrem Teileinheitsführer gefragt, ob sie Interesse hätte, freiwillig in einer Gruppe an einem Marsch in Fulda teilzunehmen. Der Beginn einer neuen Leidenschaft. Bis heute hat sie insgesamt 24 internationale Märsche in Deutschland, der Schweiz und Israel absolviert. „Der Marsch in Israel 2019 war natürlich etwas ganz Besonderes“, sagt Altfelder. Außer dem Marsch mit zweimal 20 Kilometern im Gilboa Gebirge beeindruckte sie besonders die Landschaft, die Kultur und die Menschen in Israel. „So etwas macht man nicht jeden Tag. Das sind bleibende Erlebnisse.“ Diese Erinnerungen werden durch die Sammlung an Marschabzeichen an ihrer Bürowand immer wieder aufgefrischt und bestärken sie in der Planung und Durchführung weiterer Märsche.
Corona hat natürlich auch im Bereich der Marschierenden zu Einschränkungen geführt. Im Jahr 2020 hat die Oberstabsgefreite 1000 Kilometer virtuell an Märschen teilgenommen. Dabei absolvieren alle Teilnehmenden den Marsch alleine oder in „Corona-konformen“ Kleingruppen auf einer selbst erstellten Strecke. Die per GPSGlobal Positioning System aufgezeichneten Ergebnisse werden danach als Screenshot an die Veranstalter übermittelt. „Das macht auch Spaß, aber in einer Gruppe und in einer fremden Umgebung ist es einfach schöner“, sagt Miriam Altfelder. Als zukünftige Herausforderungen stehen die Teilnahme in der offiziellen Bundeswehr Marschdelegation des Nimwegen-Marsch in den Niederlanden (Vier Tage mit jeweils 40 Kilometern) sowie der Dodentocht-Marsch in Belgien mit 100 Kilometern innerhalb von 24 Stunden an.
Die Zukunft fest im Blick
Miriam Altfelder ist 2015 als Freiwillig Wehrdienstleistende in die Bundeswehr eingetreten und wurde nach der Grundausbildung zur Flugbereitschaft BMVgBundesministerium der Verteidigung in Köln versetzt. Dort war sie als Luftumschlagssoldatin eingesetzt und zur Luftsicherheitskontrollkraft ausgebildet. Dabei wird die Personen- und Gepäckkontrolle der Passagiere vor dem Betreten des Luftsicherheitsbereichs durchgeführt.
Nach der Änderung ihres Dienstverhältnisses als Soldatin auf Zeit, wechselte sie dann 2018 auf eigenen Wunsch in den Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. „Nachdem ich ein berufsbegleitendes Abendstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement begonnen hatte, bot sich diese dienstliche Veränderung an“, sagt Altfelder. Aktuell ist sie im siebten Semester und wird dies 2022 als Bachelor of Arts beenden. Danach hat sie den Master Studiengang fest im Blick. „Wenn ich das alles geschafft habe, könnte ich mir eine Ausbildung und den Einsatz als Presseoffizier bei der Bundeswehr vorstellen“, sagt sie. „Aber bis dahin dauert es noch ein paar Jahre.“