Luftwaffe
Jobporträt Air Defender

Oberstleutnant René: Flugsicherungsoffizier und Projektoffizier für Air Defender

Oberstleutnant René: Flugsicherungsoffizier und Projektoffizier für Air Defender

Datum:
Ort:
Wunstorf
Lesedauer:
4 MIN

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An der Übung Air Defender 23 sind Menschen mit den unterschiedlichen Tätigkeiten aus vielen Ländern beteiligt. Einige stellen wir vor.

Soldat vor einer miltärischen Transportmaschine

Oberstleutnant René E. ist Projektoffizier für Air Defender 23 am Standort Wunstorf und Ansprechpartner für die Amerikaner

Bundeswehr/Simon Otte

Zur Person:

•    Dienstgrad, Name, Vorname: Oberstleutnant René E. 
•    Alter: 36
•    Tätigkeitsbezeichnung/Verwendung: Leitender Flugsicherungsoffizier und Projektoffizier für Air Defender in Wunstorf
•    Nation: Deutschland
•    Verband/Einheit: Lufttransportgeschwader 62 (LTGLufttransportgeschwader 62)

Was zeichnet Ihre Arbeit aus und weshalb ist sie wichtig für die Luftstreitkräfte?

Als Senior Air#enTraffic Control Officer (SATCO), also als leitender Flugsicherungsoffizier, bin ich Fachvorgesetzter der Flugsicherung am Fliegerhorst Wunstorf. Mein Flugsicherungszug und ich sorgen für die sichere Koordinierung des Flugverkehrs und stehen dafür auch mit der zivilen Flugsicherung im Kontakt. Unter anderem legen wir die Reihenfolge der An- und Abflugverfahren fest. Als SATCO trage ich die fachliche Verantwortung für die Fluglotsen und für die Absprache mit der zivilen Flugsicherung, in die wir eingebettet sind. Gerade für die Luftwaffenübung und deren reibungslosen Ablauf haben wir uns intensiv mit der zivilen Flugsicherung ausgetauscht. 

Wie sieht Ihr Arbeitsplatz aus (Büro, Cockpit, Werkstatt)?

Als Führer der Flugsicherung bin ich zwar selber auch Fluglotse, bin aber als Vorgesetzter vor allem mit der Einsatzplanung beschäftigt. Dementsprechend sind 80 Prozent meiner Arbeit Bürotätigkeiten und nur 20 Prozent Arbeiten als Fluglotse, wo ich mit Flugzeugen funke. Neben dem Planen von Einsätzen stehe ich in Verbindung mit allen übergeordneten Dienststellen und behalte mögliche Änderungen bei Vorschriften im Blick.

Was ist Ihre Aufgabe bei Air Defender 23?

Bei der Übung Air Defender decke ich zwei große Aufgabenbereiche ab:

Da ist zum einen die Aufgabe als SATCO, bei der ich die Flugsicherung am Fliegerhorst im Blick habe und mit der deutschen Flugsicherung Sonderverfahren für den Übungszeitraum abspreche. Beispielsweise müssen wir uns mit dem Tower vom zivilen Flughafen in Hannover abstimmen, um den Flugraum zu sichern. 

Andererseits bin ich als Projektoffizier für die Übung am Standort Wunstorf für die komplette Organisation am Fliegerhorst zuständig. Im Kontext des Host Nation Supports, sprich der Unterstützung ausländischer Streitkräfte in Deutschland, war ich insbesondere in der Anfangsphase für die konzeptionelle Planung in allen Bereichen involviert. Sei es jetzt der Flugbetrieb, der logistische Transport und der strategische Transport aus den USA mit den C-17. Dabei bin ich ein bisschen wie die Spinne im Netz und Anlaufpunkt für alle amerikanischen Belange am Standort Wunstorf. Es geht aber auch um die Organisation von Zelten, Containern, Wasser und Stromanschlüssen und die Frage wer baut was, wie, wo auf und wie viele Luftfahrzeuge kommen. 

Wie unterscheidet sich Ihre Arbeit bei Air Defender vom normalen Tagesdienst?

Im Vergleich zum normalen Tagesdienst stellt für mich persönlich die Übung Air Defender einen enormen Unterschied dar. Dadurch, dass ich für das amerikanische Vorkommando zunächst der Hauptansprechpartner war, kann ich meine normale Aufgabe als SATCO kaum noch ausführen. Dementsprechend habe ich mich Mitte Mai aus meinem normalen Tätigkeitsbereich zurückgezogen und dieses an meinen Stellvertreter abgegeben. Als Ansprechpartner für die Amerikaner bin ich natürlich immer bemüht, auf deren Belange eine Antwort zu finden und helfe gerne einen passenden Kontakt zu vermitteln. Bei all dem ist auch viel Flexibilität gefragt. Man kann da noch so gute Pläne geschmiedet haben, aber wenn die Flugzeuge dann bereits am ersten Tag später kommen, sind Teile des Plans bereits obsolet. Daher muss die Planung im laufenden Betrieb immer wieder angepasst werden. Genau dafür ist eine solche Übung auch da.

Wie erleben Sie die Atmosphäre und die Region bei der Übung?

Die Zusammenarbeit mit den Amerikanern ist grandios. Der Schwerpunkt der Amerikaner liegt auch auf dem Aufbau von Beziehungen zu den deutschen, rumänischen, ungarischen - und sogar den eigenen Kräften, die sich oftmals auch untereinander nicht kennen. Somit ist es für alle eine Chance interkulturell als auch innerhalb eigener Verbände persönliche als auch dienstliche Beziehungen zu knüpfen. Meine Familie und ich haben uns zum Beispiel auch schon nach Dienst mit den Amerikanern getroffen und laden sie diese Woche auch zu nach Hause zum Grillen ein.
Ich persönlich kann nur sagen, dass ich bisher von zivilen Bekannten bezüglich der Übung eigentlich nur positive Rückmeldungen bekommen habe. Die Leute, die mich ansprechen, freuen sich auf die Übung und wollen Patches haben. Dass wir hier ein gutes Verhältnis zur Bevölkerung haben, sieht man auch daran, dass die Schützengilde in Neustadt und Wunstorf die Amerikaner zum Vergleichsschießen und Schützenumzügen eingeladen haben.

Welchen Hobbys gehen Sie neben Ihrer militärischen Laufbahn nach?

Neben meiner Familie ist das private Fliegen mit meinem Sportflugzeug mein Haupthobby. 

von Cedric  Kortenbruck

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