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Einsatzbereitschaft

Fliegerarzt: „Ich muss dafür sorgen, dass die Jungs und Mädels arbeitsfähig bleiben“

Fliegerarzt: „Ich muss dafür sorgen, dass die Jungs und Mädels arbeitsfähig bleiben“

Datum:
Ort:
Australien
Lesedauer:
3 MIN

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Ob Tropenkrankheiten, Bären in Alaska oder Schlangen und Hitze in Australien – die verschiedenen Übungsregionen von Pacific Skies 24 bringen gesundheitliche Risiken mit sich. Damit diese nicht den Übungserfolg gefährden, sorgen die Fliegerärztinnen und Fliegerärzte dafür, dass die Einsatzbereitschaft trotz widriger Bedingungen hoch bleibt.

Ein Soldat steht neben einem Bildschirm mit einer Präsentation und spricht zu sitzenden Soldaten

Im Austausch mit anderen Flugmedizinerinnen und Flugmedizinern informiert Fliegerarzt Udo H. die Pilotinnen und Piloten über spezielle Muskeltrainings. Aufgrund der hohen G-Belastungen im Flug mit dem Eurofighter sind diese Übungen wichtig.

Bundeswehr/Christian Timmig

„Im normalen Dienst bin ich nur für Pilotinnen und Piloten zuständig, also lizensierungspflichtiges Personal, und die anderen gehen zum Truppenarzt. Hier in Australien kümmere ich mich um alle deutschen Kontingentteilnehmer. Das können neben den Pilotinnen und Piloten dann auch Sicherer oder Personal vom technischen Dienst sein,“ sagt Oberfeldarzt Udo H. vom deutschen Kontingent bei der Luftwaffenübung Pitch Black 24 in Australien. Der Fliegerarzt, der sich in Deutschland beim Taktischen Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ intensiv um circa 42 Pilotinnen und Piloten kümmert, trägt während Pitch Black 24 die Verantwortung für rund 200 Soldatinnen und Soldaten. Die enge Betreuung der Pilotinnen und Piloten erklärt sich durch die extremen Belastungen, die auf die Körper während des Fluges wirken und der Tatsache, dass die Pilotenausbildung sehr teuer ist. 

Fliegerarzt sorgt für hohe Einsatzbereitschaft

Bezugnehmend auf die Einsatzfähigkeit der Truppe im Übungsbetrieb erklärt der Oberfeldarzt: „Ich muss dafür sorgen, dass die Jungs und Mädels arbeitsfähig bleiben. Hier ergeben sich ganz andere Konsequenzen aus Krankschreibungen, da der Austausch von Personal auf der anderen Seite der Welt nicht so einfach ist. Vor diesem Hintergrund muss ich die Leute irgendwie gesund halten. Gerade diejenigen, die Schlüsselfunktionen einnehmen. Sonst läuft der Laden nicht.“

Neben den vielen giftigen Tieren sind die hohen Temperaturen und die starke Sonneneinstrahlung in Australien eine besondere Belastung für die Übungsteilnehmerinnen und Übungsteilnehmer. Gerade für das Bodenpersonal, das auf der Betonplatte des Flugplatzes in der gleißenden australischen Mittagshitze arbeitet, sind ausreichendes Trinken und die Einnahme von Elektrolyten von großer Bedeutung.

Für Fliegerarzt Udo H. ist die Zusammenarbeit mit den anderen internationalen Ärztinnen und Ärzten von großer Bedeutung: „Wenn hier jemand beispielsweise von einer Schlange gebissen wird, dann habe ich nicht das Gegengift, sondern gehe zu meinen australischen Kollegen. Die haben das und können die Schlange zuordnen.“ Darüber hinaus stehen die Fliegerärztinnen und Fliegerärzte der verschiedenen Nationen bei einer multinationalen Übung wie Pitch Black 24 im engen Kontakt zueinander und treffen sich wöchentlich, um sich über die unterschiedlichen flugmedizinischen Themen auszutauschen. 

Vorbereitung ist entscheidend

Während Udo H. die Einsatzbereitschaft für das deutsche Kontingent in Australien hochhält, ist Fliegerärztin Sam M. für das deutsche Kontingent bei der Übung Nippon Skies in Japan zuständig. Sie und ihr Team steckten bereits Monate zuvor in den Vorbereitungen, um die medizinische Versorgung im Ausland weiter gewährleisten zu können. Dazu gehörte, das Medizinsystem vor Ort zu erkunden, sich über die medizinische Versorgung grundsätzlich zu informieren und für Ausnahmefälle Lösungswege vorzubereiten. Dies kann neben der Unterbringung von Patientinnen und Patienten sowohl deren potenziellen Rückflug als auch den Umgang mit Sprachbarrieren betreffen. 

Darüber hinaus war Fliegerärztin Sam M. auch in die Vorplanung des Auswärtigen Amts involviert, um Empfehlungen für Impfungen und Mitnahmegenehmigungen für Dauermedikation zu geben. Das sind wichtige Informationen, vor allem wenn es darum geht, kalkulieren zu können, wie viel von welchen Medikamenten transportiert werden soll. Dafür wird im Voraus der Bedarf von Medikamenten und sonstiger Ausstattung berechnet, bestellt und zur Übung versendet.

Eine Soldatin steht auf dem Vorfeld eines Flugplatzes, im Hintergrund Kampfjets und Gebäude.

Bei Nippon Skies sorgt Fliegerärztin Sam M. dafür, dass die Einsatzbereitschaft des deutschen Kontingents hoch bleibt. Sie ist für alle Übungsteilnehmerinnen und Übungsteilnehmer zuständig, egal ob fliegerisches Personal oder nicht.

Bundeswehr/Luftwaffe

Vorbereitung für die langen Flugzeiten

Damit die Pilotinnen und Piloten die langen Flugzeiten während Pacific Skies 24 sicher überstehen, wurden sie in Workshops von Flugpsychologinnen und Flugpsychologen darüber informiert, wie man Thrombosen im Flug durch Mobilisierungsübungen vorbeugt und wie die Konzentration aufrechterhalten werden kann. Bei längeren Flügen können Koffeintabletten, Schwarztee oder Schokolade zusätzlich die Leistungsfähigkeit der Pilotinnen und Piloten hochhalten. 

Bei all den Sicherheitsmaßnahmen ist „Keep them flying“ das Motto von Fliegerärztin Sam M. Schließlich soll das medizinische Personal seine Fluglizenz erhalten.

von Cedric Kortenbruck und Jasmin Mähler

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