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Die Geschichte der Fahnenbänder: Symbole der Ehre und Tradition

Die Geschichte der Fahnenbänder: Symbole der Ehre und Tradition

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

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Die Historie der Fahnenbänder, dekorative Stoffstreifen an militärischen Fahnen und Standarten, reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. In Preußen bezeichnete man sie als Ehren- und Paradebänder, anderswo im Deutschen Reich nutzte man den Begriff Fahnenbänder. Die Fahnenbänder symbolisierten Ehre, Auszeichnung und die Tradition der Militärverbände.

Drei Fahnenbänder mit dem Bundesadler sind zu sehen.

Fahnenbänder für die Truppenfahnen sind ein wichtiger Teil des nach außen wie innen wirkenden Brauchtums und der Tradition der Bundeswehr. Ihre Bedeutung für den Zusammenhalt der Truppe wird in Einsätzen noch unterstrichen.

Bundeswehr/Ralf Alpers

Gelebte Tradition in der Bundeswehr stiftet Identität und schafft Zusammenhalt in der Truppe. Sie basiert auf der deutschen Geschichte und hat die Werte der freiheitlichen demokratischen Grundordnung als unumstößlichen Kern. Traditionsstiftend insbesondere ist die mehr als 60-jährige Geschichte der Bundeswehr. Sie ist der Kern ihres Verständnisses für militärische Werte und Überzeugungen.

Fahnenbänder, dekorative Stoffstreifen an militärischen Fahnen und Standarten, haben eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Vor dieser Zeit waren solche Auszeichnungen selten. In Preußen wurden sie als Ehren- und Paradebänder bezeichnet, während andere Teilstaaten des Deutschen Reiches den Begriff Fahnenbänder verwendeten. Die Fahnenbänder symbolisierten Ehre, Auszeichnung und die Tradition der Militärverbände.

Arten von Fahnenbändern und ihre Bedeutung

Fahnenbänder lassen sich in drei Hauptkategorien unterteilen: Paradebänder, Säkularbänder und Auszeichnungsbänder. Paradebänder wurden von Königshäusern oder Fürsten gestiftet und standen oft für die Verbundenheit eines Regimentes mit seinem Namensgeber. Diese Art von Bändern hatte keinen Bezug zu militärischen Aktionen, sondern diente als Symbol der Anerkennung und Loyalität.

Säkularbänder hingegen wurden Regimentsjubiläen gewidmet, insbesondere Regimentern, die eine hundertjährige Geschichte vorweisen konnten. Seit 1835 in Preußen üblich, wurden diese Bänder als Anerkennung für treue Dienste vergeben und sollten gleichzeitig Ansporn für zukünftige Leistungen sein. Auch sie hatten keinen direkten Bezug zu militärischen Erfolgen.

Im Gegensatz dazu standen die Auszeichnungsbänder, die für die Teilnahme an bestimmten Feldzügen verliehen wurden. In Preußen wurden sie erstmals für die Befreiungskriege und später für die Einigungskriege von 1864 bis 1871 vergeben. Diese Bänder ähnelten Orden und hingen an einem Band, das mit einer Gedenkmedaille geschmückt war.

Die Rolle der Fahnenbänder während der Kriege

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges führten die deutschen Truppen ihre Fahnen in den Kampf. In Preußen wurden die Fahnenbänder vor dem Einsatz jedoch entfernt, während andere deutsche Verbände zumindest die Auszeichnungsbänder für frühere Feldzüge mitführten. Diese Praxis änderte sich während des Stellungskrieges: Die Fahnen blieben in den Stabsquartieren und die Tradition, Feldzeichen in die Schlacht mitzunehmen, wurde aufgegeben. Im Jahr 1915 ordnete das Oberkommando der Heeresleitung (OHLOberkommando der Heeresleitung) an, dass alle Fahnen und Standarten in die Heimat zurückzuführen seien, was einen Bruch mit den bisherigen Traditionen darstellte.

Die Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der Monarchien verloren die Fahnen und ihre Bänder ihre Bedeutung. Die neuen militärischen Einheiten der Reichswehr trugen keine Traditionen der alten Regimenter weiter, und somit spielten auch die Fahnen keine Rolle mehr. Auch in der Wehrmacht wurden die Fahnen nicht mehr individuell gestaltet, sondern einheitlich in NSNationalsozialismus-Symbolik.

Die Einführung von Einsatzfahnenbändern in der Bundeswehr

Mit der Gründung der Bundeswehr zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zunächst keine neuen Truppenfahnen geschaffen. Erst 1964 stiftete Bundespräsident Heinrich Lübke die neuen Truppenfahnen, die bis heute unverändert verwendet werden. Sie sind für alle Verbände gleich und tragen die Farben Schwarz-Rot-Gold mit dem Bundesschild in der Mitte. Die Individualisierung erfolgt durch ein Fahnenband, das den Truppenteil bezeichnet.

Die nun neu eigeführten Fahnenbänder in der Bundeswehr sollen die Traditionen pflegen und die Einsätze der Bundeswehr auch äußerlich sichtbar machen. Dabei werden auch die zivil-militärischen Beziehungen mit den jeweiligen Garnisonsstädten betont. Die Einsatzfahnenbänder tragen Aufnäher mit der Bezeichnung des Auslandseinsatzes oder der Mission sowie der Jahreszahl oder des Einsatzzeitraumes, vergleichbar mit den historischen Auszeichnungsbändern für Feldzüge.

Geschichte und Leistung

Die Geschichte der Fahnenbänder spiegelt die Veränderungen und Entwicklungen der Militärtraditionen in Deutschland wider. Von den Parade- und Säkularbändern des 19. Jahrhunderts bis hin zu den modernen Einsatzfahnenbändern der Bundeswehr zeigt sich, wie diese Symbole der Ehre und Tradition immer wieder an die jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Umstände angepasst wurden. Sie bleiben ein wichtiger Teil der militärischen Kultur und ein Zeichen der Verbundenheit mit der Geschichte und den Leistungen der Truppe.

von Thomas Skiba

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