Eurofighter und Tornados in der Wüste Nevadas
Eurofighter und Tornados in der Wüste Nevadas
- Datum:
- Ort:
- USA
- Lesedauer:
- 3 MIN
Für die Übung „Dynamic Duo 2021“ flogen Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschaders 74 und Tornados vom Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ in die Nähe von Las Vegas, USA. Die USUnited States Air Force stellte die Infrastruktur und jede Art der Unterstützung bereit. Die fliegerischen Bedingungen sind aus deutscher Sicht einmalig und gewährleisten, bei nur wenigen fliegerischen Einschränkungen, eine erfolgreiche Übungsdurchführung.
Ziel der Übung
Die Luftwaffe muss jederzeit auf militärische Teilnahmen bei der Landes- und Bündnisverteidigung, der Konfliktbewältigung sowie beim Krisenmanagement vorbereitet sein. Ziel der deutschen EloKaElektronische Kampfführung-Übung (Elektronische Kampfführung der Bundeswehr) „Dynamic Duo 2021“ ist die Aus- und Weiterbildung der fliegenden Besatzungen in einem realistischen Szenario. Dabei nutzen sie gemeinsam oder gegeneinander ihre zur Verfügung stehenden Systeme des Elektronischen Kampfes (EK). Neben Selbstschutzsystemen kommen auch Systeme zur Störung gegnerischer Luftfahrzeuge zum Einsatz. Die Gegner werden durch Lear-Jets der Firma GFD (Gesellschaft für Flugzieldarstellung) dargestellt. Die GFD ist bei der Aus- und Weiterbildung für alle Teilstreitkräfte Vertragspartner der Bundeswehr. Insgesamt nehmen fast 300 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr aus verschiedenen Dienststellen sowie Industrieangehörige an der Übung teil.
Der elektronische Kampf
In der Konzeption der Bundeswehr aus dem Jahr 2018 werden im Zusammenhang mit den ständig wachsenden Fähigkeiten moderner Waffensysteme auch die offensiven und defensiven Maßnahmen des elektronischen Kampfes (EK) aufgezählt. Ziel ist es, in der Auseinandersetzung mit dem Gegner die eigene Nutzung des Elektromagnetischen Spektrums (EMS) sicherzustellen.
Der EK dient dazu, die eigenen Kräfte zu schützen und unterstützt möglichst effektiv den Einsatz sowie die Wirkung eigener Waffensysteme. Er soll auch die gegnerischen Möglichkeiten zur Nutzung des EMS und damit dessen Fähigkeiten nachhaltig einschränken.
Übungsflüge und Auswertung
Die Jets und Darstellungsmaschinen starten von einem Flugplatz der USUnited States Air Force (USAF) in Nevada. Das komplexe Übungsszenario spiegelt sogenannte „Real World Threats“ wider. Bereits Monate vor ihrem Start wurde mit der Planung der deutschen Übung unter Corona-Bedingungen begonnen. Die USAF stellt für „Dynamic Duo“ auch moderne Auswertestationen zur Verfügung, mit denen die Flugtests aufgezeichnet und verifiziert werden können. Angehörige des Übungskontingents überwachen und steuern die Flugtests und bereiteten die gewonnen Erkenntnisse für die detaillierte Auswertung vor.
Mit den Erkenntnissen aus den aufgezeichneten Daten gewinnt die Luftwaffe wesentliche Grundlagen für die Fortführung und Weiterentwicklung der elektronischen Subsysteme in den fliegenden Waffensystemen. Diese werden zur Weiterentwicklung in den aktuellen Flugmustern genutzt, aber auch für die Planung künftiger Nachfolger der heutigen Jets. Außerdem werden die Wirksamkeit verschiedener Verfahren sowie aktuelle Schutzmaßnahmen geprüft. Die Ergebnisse zeigen, wie wirksam taktische Flugmanöver oder Gegenmaßnahmen sind und wie man sie weiterentwickeln kann.
Optimaler Übungs-Luftraum in den USA
Ein Teilbereich der EloKaElektronische Kampfführung ist der Elektronische Kampf. Allgemein gilt, dass sich jeder Verband bis hin zur kleinsten Kampfgemeinschaft mit dem Thema EloKaElektronische Kampfführung befassen muss. Denn bereits durch die Nutzung eines Handfunkgerätes befindet sich ein Trupp inmitten des Elektromagnetischen Spektrums und kann durch gegnerische Kräfte aufgeklärt werden. Die diesjährige EloKaElektronische Kampfführung-Übung ist der Höhepunkt einer bereits seit Jahren initiierten deutschen Kampagne zur Weiterentwicklung eigener fliegender Systeme. Hier werden die theoretischen und praktischen Weiterentwicklungen der Systeme des elektronischen Kampfes in die entscheidende Phase überführt und geprüft. Dass die Übungsflüge in den USA stattfinden, hat viele Gründe. Der wichtigste ist der sehr große zur Verfügung stehende Luftraum. Er ist in seinen Dimensionen mit keinem deutschen Luftraum vergleichbar. Zudem gibt nur sehr wenige fliegerische Einschränkungen. Ergänzend werden Verfahren aus dem Bereich der Logistik auf ihre Durchführbarkeit geprüft.
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Fazit
Um die gesetzten Ziele zu erreichen, die Ergebnisse zu festigen und zu vertiefen ist das ständige Üben aller Beteiligten im Teilbereich des EK unentbehrlich. Alle fliegenden Besatzungen erfüllen mit ihrer Teilnahme an „Dynamic Duo 2021“ einen wichtigen Ausbildungsabschnitt ihres kontinuierlichen Ausbildungsprogramms.
Die Übung „Dynamic Duo 2021“ in den USA setzt gleichzeitig ein deutlich sichtbares Zeichen guter transatlantischer Zusammenarbeit und gegenseitigen Vertrauens. Für die Luftwaffe ist die Durchführung dieser Hochwertübung unerlässlich. Sie findet trotz gleichzeitiger Teilnahme und Durchführung von Einsätzen und Missionen statt, wie „enhanced Air Policing South“ (eAPSenhanced Air Policing South) oder dem Betrieb des Luftumschlagplatzes in Tiflis. Das zeigt die stark gesteigerte Verfügbarkeit der Luftfahrzeugflotte der Luftwaffe.