Die Fluggerätmechaniker bei Red Flag
Die Fluggerätmechaniker bei Red Flag
- Datum:
- Ort:
- USA
- Lesedauer:
- 2 MIN
Wir sind Oberfeldwebel Yannick Pankotsch und Hauptfeldwebel Sascha Weigel. Als Fluggerätmechaniker sind wir direkt bei den Eurofightern. Bei Red Flag ist Yannick der „Crew Chief“ einer Eurofighter-Warte-Crew bei seiner 5. Übung. Für Sascha ist es die 17. Übung und er ist als Qualitätsicherheitsmeister eingesetzt.
Das sind unsere Aufgaben
Vor und nach jedem Flug müssen die Eurofighter einer sogenannten „Flugdienstinspektion“ unterzogen werden. Hierfür ist die „1st Line Maintenance“ zuständig, wie Yannick und seine Crew genannt werden.
Yannick: Zu unseren Aufgaben gehören zum Beispiel das Betanken des Flugzeugs, das Auffüllen von Triebwerksölen oder auch schnelle Störbehebungen wie beispielsweise Reifenwechsel. Auch unmittelbar vor dem Start des Eurofighters sind wir direkt an der Maschine. Wir bereiten das Flugzeug für den jeweiligen Einsatz vor, indem wir Missionsdaten hochladen und die Waffenanlage checken. Ist die Maschine bereit, übergeben wir das Flugzeug an den Piloten. Dafür ist gegenseitiges Vertrauen wichtig, denn wir sind für den Eurofighter und somit auch für die Sicherheit der Piloten zuständig. Damit diese Sicherheit auch immer gewährleistet ist, kann ich mich im Zweifel an Sascha als QSM, also Qualitätssicherheitsmeister, wenden.
Sascha: Als Qualitätssicherheitsmeister unterstütze ich die Warte bei größeren Arbeiten und entscheide im Zweifelsfall, ob der Eurofighter starten darf oder am Boden bleiben muss. Wenn Bauteile wie Reifen oder Tanks des Flugzeugs durch die Wartungscrews gewechselt wurden, muss ich diese prüfen und fachlich abnehmen. Dabei achte ich darauf, dass aktuelle Vorschriften und Verfahren eingehalten werden. Und wenn einmal bei Störungsbehebungen noch eine Hand gebraucht wird, packe ich natürlich auch mit an.
Unsere Arbeit im Vergleich zu Deutschland
In Deutschland sind wir im Taktischen Luftwaffengeschwader 31 in Nörvenich eingesetzt. Dort haben wir zwar grundsätzlich den gleichen Job, aber es unterscheidet sich doch einiges in der Art der Arbeit im Vergleich zu Übungen wie Red Flag. Hier sind die Wege viel kürzer. Alle Fachgruppen sind zusammen. Das bedeutet, dass bei Störungen am Eurofighter viel schneller die jeweiligen Spezialisten da sind, um unsere Arbeit zu unterstützen. Außerdem muss auch alles kürzer gehen: die Jets fliegen pro Tag zwei Missionen, sodass die Zeit zwischen Starts und Landungen viel geringer ist. Weil wir im Zweifel anders als zuhause auch keine Ersatzmaschine haben, ist Timing absolut wichtig. Aber grade diese intensive Zusammenarbeit mit allen anderen Technikern und Piloten macht uns bei diesen Übungen besonders Spaß. Besonders dann, wenn man ab und zu mit den amerikanischen Kameradinnen und Kameraden in Kontakt kommt, wenn diese uns mit Munition oder Kerosin beliefern. Das schafft eine ganz andere Atmosphäre als zuhause und wir sind immer mittendrin und bei der Action mit dabei.