Luftwaffe
Tiefflüge der Luftwaffe

Warum in Deutschland tief geflogen wird

Warum in Deutschland tief geflogen wird

Datum:
Ort:
Deutschland
Lesedauer:
2 MIN

Die Luftfahrzeuge der Luftwaffe üben regelmäßig Tiefflüge über dem Festland. Tiefflüge sind erforderlich, um im Ernstfall nicht von feindlichen Kräften erfasst zu werden. Angesichts einer erhöhten Bedrohungslage spielt es eine noch bedeutendere Rolle, das eigene Territorium und das Territorium der Bündnispartner erfolgreich schützen zu können. 

Ein Kampfjet fliegt schräg und tief am Fotografen vorbei.

Der Tornado hat schwenkbare Flügel, um noch schneller fliegen zu können

Bundeswehr/Volker Muth

Ein kalter und ruhiger Wintertag in Deutschland. Ein leises Summen unterbricht die idyllische Stille. Das Geräusch wird schnell lauter und entwickelt sich zu einem dumpfen Flattern, bis plötzlich eine Formation an Transporthubschraubern tief über die Waldkante donnert. So schnell wie das Geräusch kam, so schnell verschwindet es auch wieder.     

„Wir versuchen sehr tief zu fliegen, um spät aufgeklärt und schnell wieder aus dem Sichtbereich von möglichen Gegnern zu verschwinden“, erklärt Oberstleutnant H., ein ehemaliger Transporthubschrauberpilot. 

Die Luftwaffe beschafft neue Hubschrauber, weshalb das Pensum an Tiefflügen deutlich zunimmt. Weniger frequentierte Routen werden wieder häufiger beflogen, stillgelegte aus dem Ruhestand geholt. „Die Routen müssen regelmäßig kontrolliert werden, damit Risiken im Übungsbetrieb minimiert werden“, erklärt H. Damit die Piloten nachts keine bösen Überraschungen erleben, tragen die Soldaten Hindernisse wie neue Stromleitungen regelmäßig in die Karten ein.

Große Hindernisse und größere Städte überfliegen die Piloten mit einer Sicherheitshöhe. Die dichte Besiedlung Deutschlands verbunden mit dem Ausbau von Windkraftanlagen verschmälert die Tiefflug-Korridore zunehmend und erschwert den Übungsbetrieb. Die verbleibenden Routen für die Hubschrauberstaffeln müssen daher für Übungszwecke freigehalten werden.

Train as you fight and fight as you train

Transportflugzeuge wie der A400M oder die C130J Hercules stellen aufgrund ihrer Größe und Beladung im Krisenfall ein beliebtes Ziel für gegnerische Kräfte dar. Tiefes Fliegen verhindert auch für diese Flugzeugmuster, dass sie früh durch feindliche Abwehrmaßnahmen aufgeklärt werden. Auch Transportpiloten müssen deswegen regelmäßig Tiefflüge üben.

Das gleiche gilt für Kampfflugzeugführer beziehungsweise Jetpiloten. Oberstleutnant S., Staffelchef der 1. Fliegenden Staffel aus dem Taktischen Luftwaffengeschwader 51, erklärt im Detail, wie Tiefflüge geübt werden und warum dies auch über dem deutschen Festland erforderlich ist:

Hier geht es zum Interview

  • Ausblick aus einem Transportflugzeug auf eine verschneite Landschaft in Norwegen.

    Ein Transportflugzeug Airbus A400M vom Lufttransportgeschwader 62 fliegt hinter einem weiteren Transportflugzeug über eine norwegische Landschaft während des Tiefflugtrainings der NATO-Großübung Cold Response 2020 in Norwegen

    Bundeswehr/Jane Schmidt
  • Hubschrauber setzen Soldaten für eine Übung auf einer Lichtung ab.

    Das Absetzen von Soldaten wird auch in niedriger Höhe durchgeführt

    Bundeswehr/Pressestelle Kommando Spezialkräfte
  • Ein Transportubschrauber im Flug von unten

    Der 100. Transporthubschrauber vom Typ CH-53 verlässt im Dezember vergangenen Jahres zum 50. Geburtstag die abgesetzte Instandhaltungsstaffel des HSGHubschraubergeschwader 64 in Diepholz

    Bundeswehr
von Marvin Pflug
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