Deutsche Eurofighter verlegen ans Schwarze Meer – „Plug and Fight“ beginnt
Deutsche Eurofighter verlegen ans Schwarze Meer – „Plug and Fight“ beginnt
- Datum:
- Ort:
- Rumänien
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- 2 MIN
Die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mission enhanced Air Policing South (eAPSenhanced Air Policing South) in Rumänien beginnt. Die Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 aus Neuburg sind auf dem militärischen Teil des Flughafens Mihail Kogălniceanu in der Nähe der Stadt Konstanza am Schwarzen Meer gelandet. In den kommenden Wochen wird das Konzept „Plug and Fight“ hier erstmalig mit der italienischen Aeronautica Militare umgesetzt. Ziel dieser internationalen Zusammenarbeit ist es, einen sich bereits vor Ort befindlichen Luftverteidigungsverband mit geringem Aufwand an Personal und Material schnell verstärken zu können und somit die Interoperabilität zwischen den Eurofighter-Nutzernationen England, Italien, Spanien und Deutschland zu stärken.
Harmonisierung der Verfahrensweisen hat oberste Priorität
Für den deutschen Kontingentführer, Oberstleutnant Swen Jacob, und sein 55-köpfiges Team ist der Startschuss gefallen. Nun gilt es, sich in das italienische Kontingent zu integrieren. „Die große Herausforderung dabei wird es werden, unterschiedliche Verfahrensweisen, wie nationale Regularien und Arbeitsabläufe zu harmonisieren, um zu gewährleisten, einen sich bereits vor Ort befindlichen Luftverteidigungsverband einer anderen Nation mit geringem Aufwand an Personal und Material schnell zu verstärken“, so Oberstleutnant Jacob. „Bereits im Vorfeld der Mission konnten wir uns in Italien von der hochprofessionellen Arbeitsweise unseres NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partners überzeugen, darauf bauen wir auf.“
Interoperabilität beider Nationen steht über allem
„Die Angehörigen der Aeronautica Militare befinden sich seit November beim Air Policing am Schwarzen Meer“, sagt Colonnello (Oberst) Morgan Lovisa, der italienische Kontingentführer. „Jetzt freuen wir uns auf die deutsche Unterstützung. Gemeinsam werden wir Schutzflüge zur Wahrnehmung des QRAQuick Reaction Alert–Auftrags (Quick Reaction Alert = Alarmrotte) an der Südostflanke der NATONorth Atlantic Treaty Organization durchführen. Schon jetzt macht sich durch unsere Zusammenarbeit eine hohe Effizienz im Sinne der Interoperabilität beider Nationen deutlich bemerkbar.“
Die italienisch–deutsche Chemie stimmt
Auch zwischenmenschlich läuft es bereits sehr gut. „Wir haben schon den ein oder anderen Espresso miteinander getrunken und dabei über unseren gemeinsamen ‚Arbeitsplatz‘, den Eurofighter, gefachsimpelt“, erzählt der deutsche Oberstabsfeldwebel Ralf S., der sich mit seinem italienischen Counterpart Claudio C. angefreundet hat.
Die beiden gelernten Fluggerätemechaniker tauschen sich intensiv über die Arbeitsabläufe in der Instandhaltung, Wartung und Störbehebung des gemeinsamen Kampfflugzeuges beider Nationen aus.
Auch die Gesundheit zählt
Neben einem reibungslosen Flugbetrieb muss auch eine umfassende medizinische Versorgung gewährleistet sein. Rettungssanitäter Hauptfeldwebel Markus S. vom Kommando Sanitätsdienst in Koblenz arbeitet dazu sehr eng mit der italienischen Fliegerärztin Captain Arianna P. zusammen. Ausrüstung und Arzneimittel werden bei Bedarf zwischen den beiden Nationen geteilt. Die Ärztin ist für das ganze Einsatzkontingent zuständig, Hauptfeldwebel S. bildet das Bindeglied zum deutschen Anteil. „Ich bekomme alles von der italienischen Seite was ich brauche, hoffe aber, dass ich nichts davon verwenden muss“, so der Rettungssanitäter lachend.
Der Grundstock ist gelegt
Durch den gemeinsamen Einsatz von italienischen und deutschen Eurofightern ist man in dem Verfahren „Plug and Fight“ einen wegweisenden Schritt gegangen. „Der gemeinsame Austausch und das Üben von Abläufen und Konzepten bietet, vor allem langfristig gesehen, eine hervorragende Möglichkeit der Interoperabilität, in der noch viel Potenzial liegt. Das müssen und werden wir erkennen und herausarbeiten, da bin ich mir absolut sicher“, so Oberstleutnant Jacob überzeugt.