Luftwaffe

Der Hub Tiflis – Herzstück der Personalrückverlegung aus Afghanistan

Der Hub Tiflis – Herzstück der Personalrückverlegung aus Afghanistan

Datum:
Ort:
Georgien
Lesedauer:
3 MIN

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Material in Container zu verpacken und aus einem Einsatzland geordnet nach Deutschland zurück zu führen ist für die Logistikspezialisten der Bundeswehr keine große Herausforderung. Die Luftwaffe kümmert sich mit ihren Lufttransportspezialisten in Tiflis um den sicheren Ausflug von Personal aus Afghanistan.

Ein Transportflugzeug A400M startet von einem Flughafen.

A400M bilden das Rückgrat des Personaltransports beim Hub Tiflis. Über diese geschützten Transportflugzeuge läuft die Rückverlegung von Personal aus Afghanistan.

Bundeswehr/Volker Muth

Ein Lufttransportstützpunkt entsteht

Für diese Aufgabe wurde in Georgien innerhalb kürzester Zeit ein Lufttransportstützpunkt errichtet. Seit dem 10. Juni 2021 wird das Personal aus Afghanistan über diese Drehscheibe mit geschützten Transportflugzeugen A400M des Lufttransportgeschwaders 62 ausgeflogen. Routinemäßig, wie bei anderen Einsätzen auch, werden zusätzlich zuverlässige, zivile Vertragsfirmen für den weiteren Passagiertransport nach Deutschland genutzt. So können verschiedene Transportkapazitäten effektiv genutzt werden. Zusätzlich wurde mit Georgien ein Partnerland gefunden, das die notwendigen militärischen und gewerblichen Unterstützungsleistungen als Host Nation Support (HNSHost Nation Support) bereitstellt.

Soldatinnen und Soldaten sitzen an einem Besprechungstisch.

Bei einem Lufttransportstützpunkt, der in so kurzer Zeit aus dem „Boden gestampft“ wurde, ist die enge Abstimmung aller Beteiligten wichtig. Der Kontingentführer entscheidet mit seinem Team zusammen die weitere Vorgehensweise.

Bundeswehr/Volker Muth

Zunächst galt es, mit einer kleinen Rumpfbesatzung die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für die Aufnahme des Hauptkontingentes mit den Flugzeugen zu schaffen. Der Schwerpunkt lag auf der Durchführung des militärischen Flugbetriebs am zivilen Flughafen in Georgiens Hauptstadt Tiflis. Immer mehr Spezialisten der Luftwaffe schafften im nächsten Schritt die dafür notwendige Infrastruktur, z.B. Arbeitsplätze mit sicherer ITInformationstechnik-Anbindung nach Deutschland. In einem Hotel wurde das Lagezentrum des Lufttransportstützpunktes eingerichtet, die entsprechenden Covid-19-Auflagen konnten so berücksichtigt und eingehalten werden. Für den Flugbetrieb und den Luftumschlag wurden Büroflächen direkt am Flughafen gemietet.

Bis zu fünf moderne Transportflugzeuge können nun nach nur einem Monat Vorbereitungszeit von Tiflis aus betrieben werden. Neben dem fliegenden Personal besteht das Kontingent aus Unterstützungspersonal, wie den Technikern und den Luftumschlagspezialisten. Medizinisches Fachpersonal rundet die Leistungspalette am Lufttransportstützpunkt ab. Insgesamt ist alles eng am Auftrag – dem Ausfliegen von Personal – ausgerichtet, also „tailored to#en  the mission“.

Im Bild sieht man einen Oberarm in Uniform und das Patch vom Lufttransportstützpunkt. Eine gelbe Kordel hängt über der Schulter.

Gehört einfach mit dazu, der Spieß. Er hält seinen Männern und Frauen am Hub Tiflis den Rücken frei, damit sie sich auf ihre Arbeit fokussieren können.

Bundeswehr/Volker Muth

Die Arbeit läuft 

Mittlerweile herrscht im Kontingent ein Regelbetrieb, trotzdem müssen „Verfahren und Prozesse regelmäßig nachjustiert werden“, so der Chef des Stabes, Oberstleutnant Robert W., „eine enorme Aufgabe, die das Kontingent zu leisten hat“. Dazu muss die Arbeit entsprechend aufgeteilt werden: der Kontingentführer sitzt mit seinem Unterstützungspersonal im Lagezentrum im Hotel. Hier laufen alle Fäden zusammen und die Aufträge müssen koordiniert werden. Alles dreht sich um die schnellstmögliche Rückführung des Personals aus Afghanistan.

Kernauftrag: Personentransport

Der taktische Flugbetrieb wird dann im Gefechtsstand der Air Task Unit (ATU) vor Ort am Flughafen durch einen erfahrenen Kommandanten auf dem Waffensystem A400M geführt. Neben dem Chef des Stabes ist er der wichtigste Berater des Kontingentführers. Alle Flugzeuge werden durch das European Air Transport Command (EATC European Air Transport Command) in Eindhoven koordiniert und letztendlich bereitgestellt. Diese Planungen werden dann in einer sogenannten „Mission Card“ vor Ort präzisiert und die Crews für die Flüge geplant. Hier liegt zudem die Verantwortung für die Einsatzbereitschaft der kleinen Flotte. Daher gehören zum Team auch die Techniker dieser fliegenden Waffensysteme, die Problemlöser vor Ort.

Zwei Soldaten sitzen vor einem Computer und sehen sich Flugbewegungen an.

Im Gefechtsstand, der Air Task Unit, wird die Rückverlegung nach Deutschland koordiniert

Bundeswehr/Volker Muth

Der Luftumschlagzug unterstützt bei der „Abfertigung“ des Personals für den Weiterflug nach Deutschland. Er stellt mit seinen Passagierzahlen die Grundlage für die Flugplanungen, da der Schwerpunkt beim Personen- und weniger beim Materialtransport liegt. Die navigatorischen Flugvorbereitungen werden vom Lufttransportgeschwader 62 bereitgestellt. Mit diesen Informationen werden dann die Crews gebrieft und der Schwerpunkt der jeweiligen Mission festgelegt. Die ATU regelt zudem die Zusammenarbeit mit dem zivilen Ground Handler am Flughafen.

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Unterstützung bis zur Beendigung des Einsatzes

Mit dieser Aufgabenteilung kann der Lufttransportstützpunkt seinen Auftrag effektiv durchführen. Im Mittelpunkt stehen die Soldatinnen und Soldaten, die ihren Einsatz in Afghanistan erfolgreich beendet haben. Dank der Arbeit am Lufttransportstützpunkt am Boden und in der Luft können sie schnell und sicher nach Hause fliegen.

Soldatinnen und Soldaten beladen bei Nacht einen A400M.

Hauptsächlich finden die Transportflüge nachts statt. Das Gepäck der Soldatinnen und Soldaten wird durch den Ground Handler und den Luftumschlagszug abgefertigt.

Bundeswehr/Volker Muth
Aus einer geöffneten Klappe eines Transportflugzeuges A400M steigen Soldatinnen und Soldaten aus.

Über den Hub Tiflis werden die Soldatinnen und Soldaten sicher und schnell aus Afghanistan ausgeflogen. Für die Einsatzrückkehrer geht es direkt im Anschluss weiter nach Deutschland.

Bundeswehr/Volker Muth
von Uwe Weber

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