Luftwaffe
Air Defender 23

Den Luftraum über dem Lechfeld im Blick

Den Luftraum über dem Lechfeld im Blick

Datum:
Ort:
Lechfeld
Lesedauer:
2 MIN

Die Sicherheit im Luftraum wäre ohne Lotsen am Boden undenkbar. Einer von ihnen ist Hauptmann Wolfgang D., der bei Air Defender 23 am Radarschirm und vom Tower aus die USUnited States-amerikanischen, griechischen und deutschen Luftfahrzeuge im Blick hat.

Ein Fluglotse sitzt im Tower des Fliegerhorstes Lechfeld und funkt

Für alle Bewegungen am Boden, Sicherheitsaspekte und den Nahbereich um den Flugplatz sind drei Lotsen im Tower zuständig

Bundeswehr/Ingo Tesche

„Ursprünglich wollte ich nur zehn Monate Wehrdienst machen – wusste aber auch nicht, was danach kommt“, sagt Hauptmann Wolfgang D. über seine Anfangszeit bei der Bundeswehr. Seit 2008 ist er Air Traffic Controller (ATCArms Trade Treaty), was vergleichbar zu zivilen Fluglotsen ist. Dabei sitzt er am Radarschirm und koordiniert den militärischen Flugverkehr in Teilen Süddeutschlands. Sein Luftlagebild setzt sich dabei aus Daten von Radargeräten aus Neuburg a. d. Donau, München und Laupheim zusammen. Zudem arbeitet D. auch im Tower, von wo aus der Nahbereich des Flugplatzes und der Luftfahrzeugverkehr am Boden koordiniert wird. 

Der Hauptunterschied zur zivilen Luftfahrt ist, erklärt D., „dass die Fluglotsen im Zivilen entweder im Radar oder auf dem Tower arbeiten, wir machen beides.“ Diese Abwechslung und zusätzliche Aufgaben in der Staffel oder im Übungsbetrieb machen den Job für ihn so spannend. „In erster Linie bin ich Soldat, und dann bin ich Lotse“, sagt der 42-jährige Hauptmann über seinen herausfordernden Job.

 

Bei einer Übung wie Air Defender 23 ist für das Personal an den Radarschirmen und auf den Towern vollste Konzentration gefragt. Hauptmann D., der im Flugplatzjargon unter „Whisky Delta“ bekannt ist, erklärt: „Mit rund 250 militärischen Luftfahrzeugen aus 25 Nationen ist der ohnehin schon dicht beflogene Luftraum über Deutschland noch stärker beansprucht.“

Ein Fluglotse sitzt vor einem Radarbildschirm und funkt mit einem Flugzeug

Über das verbundene Radarnetz RADNET sehen die Lotsen spezifische Informationen wie Kurs, Geschwindigkeit und Flughöhe zu jedem Luftfahrzeug

Bundeswehr/Ingo Tesche

Zur besseren Koordination, und damit der Luftraum in alle Himmelsrichtungen durchflogen werden kann, ist dieser in verschiedene Höhenbänder unterteilt. Kommt es zu Sperrungen für militärischen Luftverkehr, ist der Luftraum somit nicht zwangsläufig in allen Höhen gesperrt. „So kann beispielsweise ein zugewiesener Bereich für Luftbetankungen noch ober- oder unterhalb zugeordneter Höhenbänder weiterhin von der zivilen Luftfahrt genutzt werden“, erklärt der Hauptmann. Die Besonderheit während Air Defender 23 ist, dass der Luftraum beispielsweise im Bereich der Lechfelder Air Base durchgängig vom Grund bis zum Beginn des Übungslauftraumes genutzt werden kann. Dies ermöglicht Kampfflugzeugen, innerhalb kürzester Zeit und nahezu senkrecht in die höchsten Flughöhen zu steigen – was insbesondere im dichten Luftraum in Zentraleuropa ein großer Vorteil ist.

Der Flugplatz Lechfeld dient als Ausgangspunkt für verschiedene Übungsteilnehmer. Dies sind amerikanische A-10, griechische F-16, deutsche H145M LUH SOFLight Utility Helicopter – Special Operation Forces und CH-53. Tageweise kommen auch noch amerikanische F-15 und F-16 hinzu, so wie natürlich die mit der Übung verbundenen Flüge von Transportflugzeugen. Zudem dient der südliche Luftraum über der Air Base als Warteraum und zu Luftbetankungen für sogenannte COMAO’s (Combined Air Operations) in westlicher Richtung.

von Philipp Rabe
Übung

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