Das Weltraumlagezentrum der Bundeswehr
Das Weltraumlagezentrum der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Uedem
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Das Weltraumlagezentrum (WRLageZ) wurde im Juli 2009 in Uedem aufgestellt. Es ist seit Juli 2021 Teil des neuen Weltraumkommandos der Bundeswehr. Es hat die Aufgabe, deutsche weltraumgestützte zivile und militärische Systeme zu schützen. Der zivile Anteil des ressortgemeinsamen Weltraumlagezentrums wird vom Raumfahrtmanagement im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gestellt.
Warum ist der Weltraum für Deutschland relevant?
Die Bundesregierung hat bereits 2016 im Weißbuch „Sicherheitspolitik und Zukunft der Bundeswehr“ die Bedeutung des Weltraums als globales Gemeinschaftsgut für die Funktionsfähigkeit unseres Staates und den Wohlstand unserer Bevölkerung erkannt. Deshalb wurde im Weißbuch die Überwachung kritischer Weltrauminfrastrukturen in einem gesamtstaatlichen Ansatz als Aufgabe der Bundeswehr festgeschrieben.
Eine besondere Rolle kommt dabei dem Weltraumlagezentraum (WRLageZ) in Uedem zu, das auf militärischer Seite in Verantwortung der Luftwaffe zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik als die zentrale, ressortgemeinsame Ansprechstelle der Bundesregierung für die Weltraumlage fungiert.
Welche Aufgaben hat das Weltraumlagezentrum?
Es bewertet Risiken durch Weltraumschrott, der Satelliten treffen und beschädigen könnte, mögliche Wiedereintritte von Weltraumobjekten, wodurch sich Risiken für Menschen und Infrastruktur auf der Erde ergeben könnten, sowie die Einflüsse des Weltraumwetters, ausgelöst durch die Aktivitäten der Sonne. Dazu werden alle erdnahen Objekte im Weltraum überwacht und bei Bedarf aufgeklärt, um einen verlässlichen und eindeutigen Objektkatalog zu erstellen. Warnungen des Weltraumlagezentraums versetzen Bundes- und Landesbehörden ebenso wie Satellitenbetreiber in die Lage, auf Weltraumereignisse zu reagieren.
Welche Kooperationen hat das Weltraumlagezentrum?
Der Betrieb der kritischen Weltrauminfrastrukturen der Bundeswehr erfolgt ausschließlich durch kommerzielle Anbieter in Koordination mit den nutzenden Dienststellen.
Derzeit gibt es zwei Kooperationen mit dem DLRDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt: das experimentelle Weltraumüberwachungsradar GESTRAGerman Experimental Space Surveillance and Tracking und, zusammen mit dem Fraunhofer Institut für die Nutzung von Daten und Analysen, das Tracking and Imaging Radar (TIRInfrarot). Beide stellen einen wichtigen Schritt dar, um die bisherige Abhängigkeit von Weltraumlagedaten der USA zu mindern.