Das Flugabwehrsystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target bei Baltic Hunter 2023
Das Flugabwehrsystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target bei Baltic Hunter 2023
- Datum:
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- Laage
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Die Bedeutung der Flugabwehr hat seit Beginn des Krieges in der Ukraine zugenommen. Bei Baltic Hunter, der Abschlussübung zum Waffenlehrer, ist das Waffensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target integriert. Hier wehrt es in enger Zusammenarbeit mit dem Einsatzführungsdienst, dem Militärischen Nachrichtenwesen und fliegerischen Kräften der Luftwaffe simulierte Bedrohungen aus der Luft ab.
Norddeutschland am frühen Morgen. Eurofighter- und Tornadopiloten sind startklar, um in die Luft zu steigen. Auch die Crews vom Transportflugzeug A400M und den Transporthubschraubern CH-53 sind bereit abzuheben. Auf dem Programm steht Luftkrieg – Verteidigen und Angreifen. Für Oberstleutnant Timo H. beginnt der Tag nach der finalen Einsatzbesprechung in der Kontrollstelle JARVIS in Laage bei Rostock. Auf dem dortigen Fliegerhorst wird die Übung Baltic Hunter koordiniert, überwacht und ausgewertet. Die Leitung hat die Waffenschule Luftwaffe.
Drei Staffeln PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target
Oberstleutnant H. ist das sogenannte Verbindungselement zur bodengebundenen Luftverteidigung – dem Waffensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target der Flugabwehrraketengruppe 26 aus Husum. Als Ansprechpartner und Vermittler ist er sowohl in die Missionsplanung als auch Durchführung involviert. Von der Kontrollstelle aus führt er den Einsatzverband PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target. Eine Einheit hat eine Stellung auf einem Truppenübungsplatz, knapp 100 Kilometer entfernt, in Küstennähe bezogen. Zwei Staffeln sind computersimuliert aus Husum in das Übungsumfeld eingebettet.
Kampfjets und Flugabwehrsystem agieren im selben Luftraum
Flugabwehrsysteme bekämpfen innerhalb eines zugewiesenen Luftraums feindliche Flugzeuge und Raketen vom Boden aus. Flugzeuge können zeitgleich denselben Luftraum verteidigen. In eben diesem können sie aber auch offensive Manöver zur Bekämpfung des Feindes am Boden und in der Luft fliegen. Daher ist die Zusammenarbeit in einer sogenannten „Joint Engagement Zone“(JEZ) nicht leicht. „Eine JEZ hat ein komplexes und auch sehr dynamischen Umfeld. Von daher kommt es während einer Mission auf klare Absprachen an, was die Verfahren und Verhaltensweisen angeht“, sagt Oberstleutnant Timo H. „Deswegen begleiten wir hier in Laage jede Mission – von der ersten Planungssekunde bis zur Landung des letzten Luftfahrzeugs – und koordinieren detailliert unseren Waffensystemeinsatz mit den fliegenden Kräften.“
Zeit ist der wichtigste Faktor
Die Freund- oder Feind-Erkennung stellt allerdings nicht die einzige Herausforderung dar. Ist eine Bedrohung im Luftraum erfasst, gilt es, schnellstmöglich das wirkungsvollste Mittel zur Bekämpfung zu identifizieren. So könnten beispielsweise sowohl Kampfflugzeuge als auch das Waffensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target gegen feindliche Flugzeuge vorgehen. Die Führungselemente in der Kontrollstelle wägen Eignung und Ressourcen der verfügbaren Luftverteidigung ab und treffen die bestmögliche Entscheidung. Und dies unter einem enormen Zeitdruck. Denn Flugzeuge und ballistische Raketen bewegen sich mit teils mehrfacher Schallgeschwindigkeit durch den Luftraum. So bleiben oft nur Sekunden, um Entscheidungen in der Kontrollstelle zu treffen, diese an das Bedienpersonal des gewählten Waffensystems zu übermitteln und die Bedrohung zu bekämpfen.
PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target ist ein fester Bestandteil der Luftverteidigung
Am Abend des 19. Oktober endet die Übung für Oberstleutnant Timo H. und die PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Einheiten mit einer Nachbesprechung aller Beteiligten. Der Offizier zieht ein positives Resümee: „Die multinationale Übung Baltic Hunter bietet die sehr seltene Möglichkeit, gemeinsam mit dem gesamten Spektrum der Luftwaffe die unterschiedlichen Fähigkeiten koordiniert zu trainieren. Die Missionen sind nachhaltig lehrreich für alle Beteiligten – angefangen bei der Planung, über die Durchführung, bis hin zur detaillierten Auswertung.“
So wird die Flugabwehr auch künftig ein fester Bestandteil der Übungsplanung der Waffenschule Luftwaffe sein. Denn die Erfahrungen aus den gemeinsamen Trainings sind essenziell für die Einsätze der Bundeswehr, wie sie schon jetzt an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke stattfinden: sei es mit dem Waffensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target in Polen oder der Alarmrotte mit Eurofightern im Baltikum – zur Überwachung des Luftraums sowie zum Schutz von Menschenleben und Infrastruktur im Ernstfall.