Das „Arbeitspferd“ der Luftwaffe räumt auf
Das „Arbeitspferd“ der Luftwaffe räumt auf
- Datum:
- Ort:
- Oberjettenberg
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Wehrtechnische Dienststelle für Schutz- und Sondertechnik (WTDWehrtechnische Dienststelle 52) in Oberjettenberg hat ganze Arbeit geleistet. Sieben stark deformierte und teilweise zerstörte Container sind nach Sprengversuchen über den gesamten Sprengplatz im Hochgebirge verteilt.
Die Soldaten des Luftumschlagzugs der Nachschub- und Transportstaffel des Hubschraubergeschwader 64 sind die Ersten am Einsatzort. Sie machen sich ein erstes Bild von der Lage. Gekonnt und mit geübten Augen wird im Handumdrehen das Lastengeschirr an den Containern für den Außenlastflug befestigt. Über Funk wird der Besatzung der CH-53 das Signal zum Abtransport gegeben.
Nur zusammen kann es gelingen
Der Hubschrauber nähert sich langsam dem Zielgebiet. Der Pilot wird bei diesem Flugmanöver von seinen Bordtechnikern (BT) vom Laderaum des Hubschraubers aus unterstützt. Bei Gebirgsflügen und vor allem bei Flügen mit Außenlast sind BT´s die Augen des Piloten. Dies ist unter anderem der Größe und Bauart der CH-53, mit vielen toten Winkeln für den Piloten, geschuldet. Über Funk leiten sie den Hubschrauber genau an seine Zielposition.
Der Pilot muss die Maschine im Schwebeflug ruhig in der Luft halten. Dabei ist maximale Konzentration erforderlich. Auf unberechenbare Winde im Gebirge muss er blitzschnell reagieren und gleichzeitig die Einweisung der BT´s umsetzen.
Tonnenschwere Last am Haken
Hat der Hubschrauber die Position erreicht, wird zuerst eine Erdungskette auf den Boden herabgelassen. Hubschrauber laden sich durch die Rotorblattbewegung in der Luft statisch auf. Die Erdung verhindert, dass der Soldat am Boden beim Einhängen der Außenlast einen elektrischen Schlag erleiden. Sobald der Lasthaken der CH-53 in greifbarer Reichweite ist, hängt der Luftumschlagsoldat am Boden das Lastengeschirr ein.
Langsam beginnt die CH-53 zu steigen. Die Gurte, die am Container befestigt sind, spannen sich, bis dieser vom Boden abhebt. Gekonnt stoppt der Pilot das Pendeln des Containers in der Luft und startet in Richtung Zielort durch. Der Auftrag, die Last ins Tal zu fliegen, ist eine willkommene Trainingsabwechslung für die Besatzungsmitglieder der CH-53 und verlangt ihnen ihr gesamtes Können ab. Denn so ein Container wiegt fast 2,3 Tonnen.
Ein Bagger lernt fliegen
Nachdem alle sieben Container ihren sicheren Weg ins Tal gefunden haben, steht noch ein Sonderlastenflug auf dem Plan. Ein 3,8 Tonnen schwerer Bagger soll zum ersten Mal als Außenlast geflogen werden. Doch bevor es so weit ist, müssen einige Versuche, mithilfe eines Kranes, durchgeführt werden. Ein so genannter „Kranpendelversuch“. Dabei wird der Bagger an einem Kran emporgezogen, um das Pendel- und Schwingungsverhalten zu analysieren und gleichzeitig die beste Befestigungsmethode zu ermitteln. Nebenbei können die Gurte für den „scharfen Versuch“ mit dem Hubschrauber angepasst und optimiert werden, sodass der Bagger perfekt am Haken hängt.
Mit erfolgreichem Abschluss der Testphase am Kran, folgt der große Moment. Die CH-53 fliegt an, um den Bagger an den Haken zu nehmen. Die Vorbereitungen haben sich bezahlt gemacht: Der Lufttransport verläuft ohne Komplikationen und der Bagger hängt ruhig und stabil unter dem Hubschrauber.