Corona – das Ende für Red Flag 20-2
Corona – das Ende für Red Flag 20-2
- Datum:
- Ort:
- USA
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- 2 MIN
Wie überall in der Welt wurden auch in Las Vegas, Nevada, Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie getroffen. Diese wirkten sich unmittelbar auf die Übung Red Flag 20-2 aus, die von der nahegelegenen Nellis Air Force Base aus durchgeführt wurde.
Ende Februar waren jeweils acht Kampflugzeuge vom Typ Tornado und Eurofighter in die USA verlegt worden, um ab dem 9. März 2020 an der multinationalen Übung Red Flag teilzunehmen. In der ersten Woche konnten unsere Piloten und Waffensystemoffiziere ihre Fähigkeiten zur verbundenen Luftkriegsführung mit den anderen internationalen Teilnehmern u.a. aus Spanien, Italien und den USA unter Beweis stellen. Fast täglich mussten sie im Luftkampf gegen die Piloten der Aggressor-Staffel der USAF bestehen.. Dann kam die Nachricht: Unterkünfte räumen! Die Beschränkungen aufgrund der Corona-Epidemie versagten die weitere Nutzung der Unterkünfte. Dies bedeutete die unmittelbare Rückverlegung von über 560 deutschen Übungsteilnehmern einschließlich Kampfflugzeugen sowie des zugehörigen Materials.
Neue Aufgaben
In einem ersten Schritt konnten Techniker, die bisher zur Aufrechterhaltung des Schichtbetriebs eingesetzt waren, nach Deutschland zurückverlegt werden. Hierzu setzte die Luftwaffe ihre beiden Langstreckenflugzeuge vom Typ Airbus A340, welche die Strecke Las Vegas – Köln nonstop fliegen können, ein. Die „Konrad Adenauer“ und „Theodor Heuss“ stehen normalerweise als Regierungsflugzeuge mit VIPvery important person-Ausstattung für den Transport der politischen Führung unseres Landes bereit und verfügen über eine Passagierkapazität von bis zu 116 Sitzplätzen für Delegationen. Werden die Flugzeuge nicht für den parlamentarischen Flugbetrieb benötigt, können sie zur besseren Auslastung im Einzelfall auch für den militärischen Lufttransport eingesetzt werden.
Während die beiden A340 auf dem Rückflug waren, verlegten zusätzlich zwei Airbus A310, ebenfalls von der Flugbereitschaft BMVgBundesministerium der Verteidigung, von Köln über Washington DC nach Las Vegas, um weitere 300 Teilnehmer abzuholen.
Der lange Weg nach Hause
Parallel zum Transport des Personals mussten die Kampfflugzeuge für den Rückflug vorbereitet werden. Die sonst mitgeführte Bewaffnung wurde hierfür durch weitere Zusatztanks ersetzt, um die Reichweite der Maschinen zu erhöhen. Zwischenlandungen in den USA und die Atlantiküberquerung mit Luftbetankung durch die USUnited States Air Force wurden ausgeplant und beantragt.
Aus Wunstorf wurden zusätzlich Transportflugzeuge vom Typ Airbus A400M nach Las Vegas eingesetzt, um Techniker und Material für die Verlegung der Kampfflugzeuge zu den jeweiligen Flugplätzen, bzw. zurück nach Deutschland zu transportieren. Durch die Koordination des Europäischen Lufttransportkommando EATC European Air Transport Command konnte die vorhandene Transportkapazität optimal genutzt werden. Dadurch gelang es, beim Rücktransport mit A400M insgesamt 14 Tonnen Material der spanischen Luftwaffe mit nach Wunstorf zurückzubringen.
Trotz der deutlichen Eingrenzung des Übungszeitraums wurden dennoch wichtige Übungsabschnitte realisiert. Die äußerst großen Übungsräume in den USA sowie das realistische Fliegen gegen die Aggressor-Staffel der USAF bieten Möglichkeiten, die es in dieser Form in Europa nicht gibt. Trotz der verfrühten Heimreise sind sich alle einig: Bei der nächsten Übung Red Flag sind wir wieder dabei.