„Combined Force Protection“ – Objektschützer aus drei Nationen im Einsatz
„Combined Force Protection“ – Objektschützer aus drei Nationen im Einsatz
- Datum:
- Ort:
- Ämari
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- 2 MIN
Die Soldatinnen und Soldaten des Objektschutzregiments der Luftwaffe unterstützen seit März die Sicherung der Eurofighter, die momentan bei der Mission Verstärkung Air Policing Baltikum (VAPB) in Estland stationiert sind. Das gibt ihnen die Gelegenheit, im multinationalen Verbund für den Ernstfall zu trainieren.
Schüsse fallen. Ein Geländewagen Wolf der estnischen Streife bremst abrupt. Die estnisch-deutsche Besatzung sitzt vom Fahrzeug ab und weicht unter gegenseitigem Feuerschutz in den nahegelegenen Wald aus. Szenenwechsel: Am Haupttor will ein aggressiver Betrunkener dem britischen Wachsoldaten seine Waffe entreißen. Kurz darauf liegt der Angreifer am Boden. Der Wachsoldat fixiert ihn, ein estnischer Soldat sichert ihn dabei. Das alles sind Übungsszenarien, die von den Soldaten des Objektschutzregiments der Luftwaffe aus Schortens mit vorbereitet wurden.
„Combined“ in der Luft und am Boden
Die deutschen Objektschützer sind bereits seit einigen Wochen auf der Ämari Air Base, gut 50 Autominuten von der estnischen Hauptstadt Tallinn entfernt. Hier unterstützen sie das deutsche Luftwaffenkontingent der Verstärkung Air Policing Baltikum (VAPB). Ihr Hauptauftrag ist der Schutz der deutschen und britischen Kampfflugzeuge, die gemeinsam (engl. combined) von der estnischen Luftwaffenbasis aus den Luftraum über Baltikum und Ostsee sichern. Die Deutschen kooperieren dazu mit dem britischen Royal Air Force Regiment.
Oberleutnant Jonas S. ist Zugführer der deutschen Luftwaffensicherer und war an der Organisation hierzu passender „combined trainings“ maßgeblich beteiligt: „Das deutsche und das britische Kontingent haben jeweils eigene Objektschutzkräfte vor Ort. Da macht es Sinn, gemeinsam zu üben, damit wir wissen, wie unser Gegenüber denkt und handeln wird“, sagt er. Die estnischen Kräfte werden ebenfalls berücksichtigt. „Die Esten haben eine kleine Luftwaffe und setzen bei der Bewachung ihrer Kaserne auf modernste Technik. Daher brauchen sie relativ wenig Sicherheitspersonal“, erklärt Oberleutnant S. Gerade mit wenig, aber spezialisiertem Personal sei es wichtig, die Zusammenarbeit mit anderen Nationen zu üben, denn das entlaste die eigenen Soldaten im Alarmierungsfall.
Gemeinsam üben und Vertrauen bilden
Maanus N., Oberstleutnant und estnischer Kasernenkommandant, sieht ebenfalls viele Vorteile der Übungen: „Es geht bei dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch nicht nur um Ausbildung, sondern vor allem darum, das Situationsbewusstsein zu schärfen“, sagt er. Hierdurch könnten Schutzmaßnahmen für den Luftwaffenstützpunkt Ämari verbessert und Risiken minimiert werden. Die Interoperabiliät, also das gemeinsame, miteinander verzahnte Arbeiten der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten, müsse für Maanus N. wie selbstverständlich mitgedacht und trainiert werden. Auch Oberleutnant Jonas S. unterstreicht das, denn alle Beteiligten würden so ein besseres Verständnis für die Verfahren anderer Nationen entwickeln. „Im Ernstfall“, sagt er, „müssen wir uns aufeinander verlassen können. Egal, woher der Kamerad neben mir kommt.“