Luftwaffe

Cold Response – Reifenwechsel am A400M

Cold Response – Reifenwechsel am A400M

Datum:
Ort:
Norwegen
Lesedauer:
2 MIN

Nach dem ungeplanten Ende von Cold Response haben die Flugzeugtechniker eine anstrengende Zeit mit einer Menge Arbeit – denn viele Flugstunden bedeuten: viel Verschleiß. Sie gehen im Grunde ihrer eigentlichen Arbeit nach: Dennis und Patrick, Techniker aus dem Lufttransportgeschwader 62. Doch unter arktischen Temperaturen, Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 Kilometern pro Stunde und keiner Halle weit und breit, ist die Situation in Norwegen alles andere als üblich.

Bei Minustemperaturen müssen die Techniker bei Wind und Wetter den Reifen des A400M wechseln

Nach einem langen Flugtag kommen die grauen Riesen auf die Platte der norwegischen Air Force Base zurück – der Startpfiff für ihre Techniker

Bundeswehr/Jane Schmidt

Drei Grad unter null. Der A400M kommt brummend zurück auf die Platte der Air Force Base in Bodö gerollt. Hinter der Crew liegen zwölf Stunden, in denen sie pausenlos internationale Soldaten von A nach B transportiert haben.

Bei tiefsten Temperaturen wechseln zwei Techniker den Reifen eines A400M

Mit ihren Werkzeugkisten stehen sie im verschneiten Norwegen auf dem kalten Beton – was sonst in einem Flugzeughangar gemacht wird, wird hier auf der Platte repariert

Bundeswehr/Jane Schmidt
Trotz der beendeten Übung haben die Techniker in Norwegen viel zu tun

Remove before flight“ – auf den Schultern der Techniker lastet dieser Tage in Norwegen eine große Last. Die Flugzeuge sind an ihrer Belastungsgrenze.

Bundeswehr/Jane Schmidt

Kein großer Check, aber trotzdem unverzichtbar

Nicht nur das Personal fliegt und arbeitet an der Belastungsgrenze – die Flugzeuge auch. Sie sind dafür ausgelegt, Stunden um Stunden über eine lange Zeit zu fliegen. Mindestens alle drei Monate müssen sich die 45 Meter langen Kolosse einem großen Check unterziehen – dem A-Check.  

Da diese Rhythmen in Norwegen nicht erreicht werden, kämpfen Dennis und Patrick mit vermeintlich kleineren Problemen. Die Pelle ist runter! Einer der zwölf Reifen des Hauptfahrwerks legt seine Gewebeschicht frei. Egal wie kalt, egal wie dunkel – der muss neu gemacht werden. Morgen geht es schließlich weiter.

Zwei Soldaten wechseln einen der zwölf Reifen des A400M

Kein großer A-Check aber trotzdem viel Aufwand – einer der Reifen des Hauptfahrwerks muss gewechselt werden

Bundeswehr/Jane Schmidt
Zehn Millimeter lange Splinte sichern die Schrauben am Reifen des A400M

Ein winzig kleines Teil: Einer der Splinte für die Schrauben, die eines der Räder des Hauptfahrwerks halten wird gesetzt. 45 Meter langes Flugzeug – 10 Millimeter lange Sicherungen.

Bundeswehr/Jane Schmidt

92 Kilogramm und 17 kleine Schrauben

Bei klirrender Kälte knien die beiden Wunstorfer Techniker auf dem verschneiten Boden. Über ihnen thront der graue 14 Meter hohe Riese. Mit Werkzeugen, die üblicherweise auch für die Reparatur eines Fahrrads verwendet werden könnten, machen sie sich ans Werk. Sie lösen Schrauben und Muttern, stellen Drehmomentschlüssel ein, hieven 92 Kilogramm schwere Flugzeugreifen über den Beton.

So groß die Transportmaschine auch ist, so filigran ist die Arbeit an ihr. Ein Zentimeter lange Splinte, die die Schrauben in ihrer Position halten, werden in unzähliger Stückzahl verbaut. Mikroskopisch kleine Schrauben werden mit kalten, steifen Fingern angezogen. Nach einer knappen halben Stunde haben die beiden es geschafft. Der Reifen ist gewechselt. 

Die zwei Flugzeugtechniker benutzen ein spezielles Werkzeug, das an ein großes Lenkrad erinnert, um den Reifen zu wechseln

Die beiden Techniker bereiten sich auf den Reifenwechsel vor. Ihr erstes Werkzeug: das Wheel Removel and Installation Tool – ein Hilfsmittel zum Reifen wechseln.

Bundeswehr/Jane Schmidt

Reifenwechsel – lieber im Flugzeughangar 

Dennis und Patrick sind oft mit ihrem Geschwader auf einer Übung, aber einen Reifen mussten sie außerhalb des Fliegerhorstes in Wunstorf noch nie wechseln. Nun war es das erste Mal soweit – ausgerechnet im eiskalten und verschneiten Norwegen. 

Der alte Reifen ist schon porös und musste gewechselt werden

Ein 92 Kilo schwerer Reifen bekommt in Norwegen einen neuen Platz. Von vornherein nur ein Ersatzteil wurde er bei den vielen Flugstunden und Bremsungen unverzichtbar.

Bundeswehr/Jane Schmidt
Der Reifen ist gewechselt. Der A400M kann morgen wie geplant genutzt werden.

Schluss für heute. Dennis und Patrick sind fertig. Der Reifen ist unter widrigen Bedingungen gewechselt – der A400M kann morgen wie geplant starten.

Bundeswehr/Jane Schmidt
von Sandra Süßmuth