Luftwaffe

C-160 Transall: Eine Legende fliegt nach Hause

C-160 Transall: Eine Legende fliegt nach Hause

Datum:
Ort:
Schleswig-Holstein
Lesedauer:
2 MIN

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Der letzte Einsatzflug der C-160 Transall erfolgt heute. Der treue Begleiter der Luftwaffe, der in zahlreichen Einsätzen Material, Personal und in humanitären Einsätzen auch Lebensmittel transportiert, wird Ende des Jahres ausgemustert. Die Transall verbindet eine lange Geschichte mit der Luftwaffe. Nun tritt sie ihren letzten Flug aus Niger an.

Staublandung einer Transall auf einer sandigen, unvorbereiteten Piste. Sie zieht eine große Staubwolke hinter sich her.

Die Transall ist dank des speziellen Fahrwerks und des Staubresistenten Turboprop Antriebs fähig, auf unvorbereiteten Pisten zu landen

Bundeswehr/Archiv

Die Hauptstadt von Niger liegt am Ufer des gleichnamigen Flusses, der für einen großen Teil Westafrikas eine wichtige Lebensader ist. Niamey liegt weit im Westen des Landes. Die Hauptstadt des Wüstenstaats liegt in Nachbarschaft zu Mali und der Stadt Gao. Sie dient der Luftwaffe als Lufttransportstützpunkt, das „Drehkreuz in der Wüste“, und ist für die Erfüllung der Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali von großer Bedeutung.

Als langjähriger und geschätzter Begleiter der Luftwaffe, visiert die C-160 Transall von Niamey aus ihre letzte Station an, den Flugplatz des Lufttransportgeschwaders 63 in Hohn.

Die Crew steigt aus der Transall aus und läuft vor dem Flugzeug in Reihe über das Rollfeld.

Die Besatzung der C-160 verlässt ein letztes Mal das Flugzeug nach einem erfolgreichen Einsatz

Bundeswehr/Alexander Peters

Für neue Herausforderungen

Als gemeinsames Projekt französischer und deutscher Flugzeugbauunternehmen wurde die Transporter Alliance kurz: TRANSALL gegründet. Ihr Ziel war die Neukonzipierung eines taktischen Transportflugzeugs, das alle Fähigkeiten vereinbart, die die neuen Herausforderungen der Einsätze mit sich bringen.

Fallschrimjäger stehen angetreten vor der Laderampe der Transall

In der C-160 finden 58 Fallschirmjäger mit Sprunggepäck oder 77 Fallschirmjäger ohne Sprunggepäck Platz

Bundeswehr/Sebastian Wilke

Das erste Modell der Transall wurde im April 1968 an die Luftwaffe ausgeliefert. Insgesamt 110 Transall wurden an die Luftwaffe übergeben. Unter den Nutzerländern sind neben Deutschland und Frankreich, die Türkei und Südafrika mit der militärischen Version ausgerüstet. Die zivile Version der C-160 wurde an Belgien, Gabun und Indonesien verkauft.

Ein Jeep der UN parkt auf dem Rollfeld vor einer Transall.

PKW der UNUnited Nations vor einer Transall, die für eine UNHCRUnited Nations High Commissioner for Refugees Mission im Jahr 1992 Lebensmittel nach Zagreb und Sarajevo transportiert

Bundeswehr/Detmar Modes

„Engel der Lüfte“

Zahlreiche Humanitäre Einsätze wurden in Afrika geflogen, die den Besatzungen und der Transall den Namen „Engel der Lüfte“ einbrachten. Neben regulären Einsätzen im taktischen und strategischen Lufttransport wurde die Transall auch zu medizinischen Evakuierungsflügen, zum Beispiel 2003 im Kongo verwendet.

Untypische Einsätze waren kein Problem für das Allround-Transportflugzeug. So führte das Bundesministerium für Forschung und Technologie zwischen 1991 und 1995 Versuche mit der Maschine durch, um über der Arktis die Zusammensetzung der Erdatmosphäre zu erforschen.

Eine Patiententransporteinheit mit allen nötigen Lebenserhaltenden Maßnahmen, eingebaut im Innenraum der Transall.

Eine Patiententransporteinheit auf intensivmedizinischem Standard an Bord einer Transall C-160 MedEvacMedical Evacuation in Niamey/Niger im Rahmen der UNUnited Nations-Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Bundeswehr/Norman Möller

Allein für die Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali, die seit 2013 in Mali stattfindet, hat die C-160 mehr als 4.250 Flugstunden in 1.073 Flügen geleistet. Davon waren 76 Flüge MedEvacMedical Evacuation-Flüge, mit denen 158 Patienten aus dem Krisengebiet gebracht wurden.

Langgedient, aber nicht für immer

Die Lücke, die das liebgewonnene Transportflugzeug hinterlässt, wird vom 2013 in Dienst gestellten A400M und teilweise durch die, zukünftig in Évreux stationierte, C-130 Hercules geschlossen. Auch das letzte Transall-Geschwader, das LTGLufttransportgeschwader 63, wird es nach Ablauf dieses Jahres nicht mehr geben.

Die Transall wird mit Wasserwerfern der Flugplatzfeuerwehr empfangen

Die Transall wird mit Wasserwerfern der Flugplatzbrandbekämpfung empfangen

Bundeswehr/Rainer Hentschke

Der Flugplatz Hohn wird ab Ende 2021 für die in Norddeutschland gelegenen fliegenden Verbände als Ausweichflugplatz dienen. Der Ausgangspunkt für den Betrieb der A400M ist das LTGLufttransportgeschwader 62 in Wunstorf und der zugehörige Flugplatz, der erheblich mehr Fläche bietet.

von Alexander Tech

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