C-160 Transall: Eine Legende fliegt nach Hause
C-160 Transall: Eine Legende fliegt nach Hause
- Datum:
- Ort:
- Schleswig-Holstein
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Der letzte Einsatzflug der C-160 Transall erfolgt heute. Der treue Begleiter der Luftwaffe, der in zahlreichen Einsätzen Material, Personal und in humanitären Einsätzen auch Lebensmittel transportiert, wird Ende des Jahres ausgemustert. Die Transall verbindet eine lange Geschichte mit der Luftwaffe. Nun tritt sie ihren letzten Flug aus Niger an.
Die Hauptstadt von Niger liegt am Ufer des gleichnamigen Flusses, der für einen großen Teil Westafrikas eine wichtige Lebensader ist. Niamey liegt weit im Westen des Landes. Die Hauptstadt des Wüstenstaats liegt in Nachbarschaft zu Mali und der Stadt Gao. Sie dient der Luftwaffe als Lufttransportstützpunkt, das „Drehkreuz in der Wüste“, und ist für die Erfüllung der Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali von großer Bedeutung.
Als langjähriger und geschätzter Begleiter der Luftwaffe, visiert die C-160 Transall von Niamey aus ihre letzte Station an, den Flugplatz des Lufttransportgeschwaders 63 in Hohn.
Für neue Herausforderungen
Als gemeinsames Projekt französischer und deutscher Flugzeugbauunternehmen wurde die Transporter Alliance kurz: TRANSALL gegründet. Ihr Ziel war die Neukonzipierung eines taktischen Transportflugzeugs, das alle Fähigkeiten vereinbart, die die neuen Herausforderungen der Einsätze mit sich bringen.
Das erste Modell der Transall wurde im April 1968 an die Luftwaffe ausgeliefert. Insgesamt 110 Transall wurden an die Luftwaffe übergeben. Unter den Nutzerländern sind neben Deutschland und Frankreich, die Türkei und Südafrika mit der militärischen Version ausgerüstet. Die zivile Version der C-160 wurde an Belgien, Gabun und Indonesien verkauft.
„Engel der Lüfte“
Zahlreiche Humanitäre Einsätze wurden in Afrika geflogen, die den Besatzungen und der Transall den Namen „Engel der Lüfte“ einbrachten. Neben regulären Einsätzen im taktischen und strategischen Lufttransport wurde die Transall auch zu medizinischen Evakuierungsflügen, zum Beispiel 2003 im Kongo verwendet.
Untypische Einsätze waren kein Problem für das Allround-Transportflugzeug. So führte das Bundesministerium für Forschung und Technologie zwischen 1991 und 1995 Versuche mit der Maschine durch, um über der Arktis die Zusammensetzung der Erdatmosphäre zu erforschen.
Allein für die Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali, die seit 2013 in Mali stattfindet, hat die C-160 mehr als 4.250 Flugstunden in 1.073 Flügen geleistet. Davon waren 76 Flüge MedEvacMedical Evacuation-Flüge, mit denen 158 Patienten aus dem Krisengebiet gebracht wurden.
Langgedient, aber nicht für immer
Die Lücke, die das liebgewonnene Transportflugzeug hinterlässt, wird vom 2013 in Dienst gestellten A400M und teilweise durch die, zukünftig in Évreux stationierte, C-130 Hercules geschlossen. Auch das letzte Transall-Geschwader, das LTGLufttransportgeschwader 63, wird es nach Ablauf dieses Jahres nicht mehr geben.
Der Flugplatz Hohn wird ab Ende 2021 für die in Norddeutschland gelegenen fliegenden Verbände als Ausweichflugplatz dienen. Der Ausgangspunkt für den Betrieb der A400M ist das LTGLufttransportgeschwader 62 in Wunstorf und der zugehörige Flugplatz, der erheblich mehr Fläche bietet.