Luftwaffe

Ausbildung über den Wolken erfolgreich beendet

Ausbildung über den Wolken erfolgreich beendet

Datum:
Ort:
Bremen
Lesedauer:
2 MIN

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Als im Januar 2019 die Ausbildung für zehn angehende Transportpiloten und einer Pilotin begann, hätte sich niemand von ihnen vorstellen können, unter welchen besonderen Bedingungen dies sein würde. Trotz Covid 19, oder auch dem Coronavirus zum Trotz, haben Sie Ihre Ausbildung erfolgreich beenden können. Ende März haben sie nun bei Ihrer Graduierung die lang ersehnte „Schwinge“ erhalten.

Vor einem Flugzeug stehen elf Soldatinnen und Soldaten in Formation

Die elf erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der „BwBundeswehr Crew 01/19“

Bundeswehr/Mattias Müller

Verleihung im kleinsten Kreis

Wie schon bei dem vorherigen Lehrgang im November, musste die Übergabe in einem an die Hygieneregeln angepassten Rahmen erfolgen. So konnten weder Familienangehöre, noch Freunde an der sonst großen und feierlichen Verleihung teilnehmen. Auch Oberst Wolfgang Stern, Stellvertretender Kommodore des LTGLufttransportgeschwader 62, hätte bei seiner Ansprache gerne in die stolzen Augen der Familien und Freunde geblickt. Er vertrat in der Luftfahrzeughalle der Lufthansa Aviation Training in Bremen, Oberst Christian John, der sich zu diesem Zeitpunkt in der isolierten Unterbringung vor seinem anstehenden Auslandseinsatz befand.

In einem Hangar sind Soldaten mit großem Abstand angetreten. Im Hintergrund stehen zwei Flugzeuge.

Die Graduierung fand im kleinsten Kreis, unter Einhaltung aller Hygienevorschriften, im Hangar der Flugschule der Lufthansa in Bremen statt

Bundeswehr/Mattias Müller

„Sie haben es geschafft!“

In seiner Rede richtete sich Oberst Stern daher ausnahmslos an die vor ihm angetretene Crew. „Sie haben sich den Traum vom Fliegen erfüllt und sollten den Tag trotz der ungewöhnlichen Umstände als etwas ganz Besonderes empfinden und in Erinnerung behalten. Sie haben es geschafft!“

Niemand könne Ihnen die Erfahrungen der letzten Jahre mehr nehmen, auch kein Virus. Sei es der erste Alleinflug in den Weiten von Arizona, oder der erste Steigflug aus den Wolken in den Sonnenschein. Nach über 1000 Stunden Theorie und circa 240 Flugstunden in 22 Monaten hätten sie nun die generelle Ausbildung zum Militärluftfahrzeugführer und zur Militärluftfahrzeugführerin abgeschlossen. Doch bei aller Euphorie der Absolventinnen und Absolventen wollte Oberst Stern noch etwas verraten. „Da kommt noch mehr! (…) Wie langweilig sähe Ihr Leben denn aus, wenn Sie in so jungen Jahren keine Herausforderungen mehr vor sich hätten?“

Ein Soldat in Marineuniform grüßt militärisch einen Soldaten in Luftwaffenuniform.

In Bremen bildet das LTGLufttransportgeschwader 62 die Transportpilotinnen und Piloten der Luftwaffe aus, auch die der Marineflieger

Bundeswehr/Matthias Müller

Modernste Cockpits in multinationaler Zusammenarbeit

Auf die jungen Pilotinnen und Piloten warten als nächstes die speziellen Ausbildungen für die jeweiligen Transportflugzeuge ihrer zukünftigen Einheiten. Unter anderem mit dem Airbus A400M, sowie dem A350 stehen der Luftwaffe die modernsten Cockpits weltweit zur Verfügung. Auch die multinationale Ausrichtung der Luftwaffe entwickelt sich weiter. Die multinationale A330 MRTTMulti Role Tanker Transport-Flotte in Eindhoven und Köln, sowie der zukünftige gemeinsame Betrieb von C-130J im Deutsch-Französischen Lufttransportgeschwader in Evreux belegen dies. Die Planung einer Multinational Air Transport Unit (MNAU) mit zehn A400M am Standort Lechfeld sind ein weiteres Indiz für die zukünftige Ausrichtung im militärischen Lufttransport.

Gerade die rasante Fähigkeitsentwicklung beim A400M wird die angehenden Militärluftfahrzeugführer in ihrer weiteren Ausbildung fordern. Neben dem mittlerweile 18-monatigen erfolgreichen Einsatz als Tankflugzeug über Syrien und dem Irak, mit mehr als 400 erfolgreichen Einsätzen, wurden in diesem Jahr bereits weitere Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Erstmals wurden Besatzungen für das Landen auf unbefestigten Pisten trainiert und das Absetzen von Automatikspringern im Reihensprung steht kurz vor der Zertifizierung.

Ein A400M ist im Landeanflug auf eine unbefestigte Schotterpiste.

Eine besondere Herausforderung für Mensch und Material - Landen auf unbefestigten Pisten mit einem 100 Tonnen schweren A400M

Bundeswehr

„Hierfür werden Sie gebraucht.“

Für Oberst Stern war es eine besondere Freude, die Pilotinnen und Piloten mit der Verleihung der „Schwinge“ in der Gemeinschaft der Militärluftfahrzeugführer willkommen zu heißen. „Neue Flugzeuggenerationen und neue Fähigkeiten erfordern auch eine neue Generation von Flugzeugführern und Flugzeugführerinnen. Hierfür werden Sie gebraucht!“

Das Tätigkeitsabzeichen, genannt Schwinge wird einem Soldaten verliehen.

Der ersehnte Moment für alle Flugschülerinnen und Flugschüler: Oberst Wolfgang Stern verleiht das Tätigkeitsabzeichen der Militärluftfahrzeugführer in Bronze - die „Schwinge“

Bundeswehr/Matthias Müller


von Martin Buschhorn

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