Start in eine neue Ära: Weltraumlagezentrum bezieht neue Lagezentrale
Start in eine neue Ära: Weltraumlagezentrum bezieht neue Lagezentrale
- Datum:
- Ort:
- Uedem
- Lesedauer:
- 2 MIN
Mit dem Bezug der neuen Lagezentrale vergangene Woche erlebt das ressortgemeinsame Weltraumlagezentrum (WRLageZ) einen Meilenstein in seiner Entwicklung. Durch die räumliche Vergrößerung und die Zentralisierung der Mitarbeitenden von Bundeswehr und Zentrum für Luft- und Raumfahrt an einem Ort kann noch enger zusammengearbeitet werden. Damit sind auch die technologischen und operativen Voraussetzungen erfüllt, um ein 24/7-Weltraumlagebild zu erstellen.
Schutz vor Kollisionen im Weltraum...
Das seit 2011 ressortgemeinsam betriebene Lagezentrum, dessen Personal durch das Weltraumkommando der Bundeswehr (WRKdoBw) und durch die Deutsche Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gestellt wird, spielt eine Schlüsselrolle in puncto Weltraumsicherheit. Es überwacht und schützt die nationale Weltrauminfrastruktur, indem es Kollisionsszenarien analysiert und Ausweichmanöver berechnet, es warnt vor wieder eintretendem Weltraumschrott und analysiert die Auswirkungen des Weltraumwetters auf unsere weltraumgestützten Dienste. Dazu stellt es Produkte und Dienstleistungen für die Bundeswehr, für öffentliche institutionelle Bedarfsträger, für politische Entscheidungsträger sowie für Kooperationspartner aus Wirtschaft und Forschung zur Verfügung.
...durch Überwachung mit modernster Technik
Im April 2023 hatte das Weltraumkommando der Bundeswehr, darunter auch das Weltraumlagezentrum, das neue Gebäude in der Paulsberg-Kaserne in der niederrheinischen Gemeinde Uedem bezogen. Da die baulichen Maßnahmen bis zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig abgeschlossen waren und die noch recht junge Kommandobehörde zusammen mit dem Weltraumlagezentrum mehrere technische Ausbaustufen durchläuft, musste der operative Betrieb in herkömmlichen Büroräumen stattfinden. Ein temporärer Zustand, der nicht den hohen Standards an Technik und Ausrüstung entsprach, die das Lagezentrum für die Überwachung des Weltraums benötigt.
Darstellung der Weltraumlage 24/7
Mit dem Bezug der neuen Lagezentrale verfügt das Lagezentrum nun erstmals über einen speziell für die operationellen Anforderungen an die 24/7-Lageerstellung und -bewertung maßgeschneiderten Raum.
In der intern als „Ops“ bezeichneten Lagezentrale arbeitet ein hochqualifiziertes zivil-militärisches Team rund um die Uhr. Neben den sechs für die jeweiligen Aufgabenbereiche individuell und umfangreich ausgestatteten Arbeitsplätzen bieten die zwei 165-Zoll 4K-Medienwände Darstellungsmöglichkeiten für die hier generierte Weltraumlage.
Sicherheit im Weltraum ist gesamtstaatliches Projekt
Während die aktuelle „Ops“ bereits eine Verbesserung gegenüber der bisher genutzten Infrastruktur darstellt, schreiten die Planungen für den Aufbau weiterer Kapazitäten voran. Im Jahr 2025 wird das WRLageZ den Umzug in eine finale und erweiterte Lagezentrale unternehmen. Diese wird wesentlich größer sein und sechs zusätzliche zivile und militärische Arbeitsplätze, unter anderem für die Steuerung und den Betrieb eigener Weltraumüberwachungssensorik sowie die Pflege der nationalen Weltraumobjekt- und Bahndatenkataloge zur Verfügung stellen.
Die Strategiepapiere der Bundesregierung, die Nationale Sicherheitsstrategie und die Nationale Raumfahrtstrategie, bekunden den Willen, das ressortgemeinsam betriebene Weltraumlagezentrum weiter auszubauen und die Entwicklung zusätzlicher Fähigkeiten zum Erstellen und Bewerten der Weltraumlage voranzutreiben, um ressortgemeinsam zur gesamtstaatlichen Sicherheit im Weltraum - auch im Angesicht zukünftiger Herausforderungen - beitragen zu können.