Auf dem Weg zum „Special Operation Forces-Aviator“
Auf dem Weg zum „Special Operation Forces-Aviator“
- Datum:
- Ort:
- Laupheim
- Lesedauer:
- 3 MIN
An die Spezialkräfte der Bundeswehr werden besonders hohe Anforderungen gestellt, denn militärische Spitzenleistungen sind das Ziel – das gilt auch für ihre Piloten und Tactical Operator, also den Bediener der Bordkanone.
Rund um die Uhr – weltweit
Deutschland verfügt über Spezialkräfte, die rund um die Uhr und weltweit einsatzbereit sind. Ein hohes Risiko, ständige Bereitschaft und andauernde Herausforderungen kennzeichnen ihre Aufgaben.
Der Anspruch an sie ist hoch: Gesucht werden reife und hoch professionelle sowie gefestigte und eigenmotivierte Persönlichkeiten. Ein intensives Auswahlverfahren sorgt dafür, dass nur durchweg geeignete Soldaten mit dieser besonderen Aufgabe betraut werden.
Ich suche SOFSpecial Operation Forces-Aviator, die den unbändigen Willen und die Fähigkeit besitzen, das eigene Ich stetig stärken zu wollen, ohne das gemeinsame Wir aus dem Herzen zu verlieren.
Der Staffelkapitän der 4. Fliegenden Staffel erklärt, was er von seinem künftigen Personal erwartet: „Ich suche SOFSpecial Operation Forces-Aviators, die den eigenen Willen und die Fähigkeit besitzen, das eigene Ich stetig stärken zu wollen, ohne das gemeinsame Wir aus dem Herzen zu verlieren. Dabei sind das bescheidene Auftreten und die Achtung der Würde aller Menschen in jeglicher Dynamik des Geschehens besonders ausschlaggebend.“
Das HSGHubschraubergeschwader 64 – Heimat der Spezialkräfte der Luftwaffe
Im Hubschraubergeschwader 64 in Laupheim sind die Spezialkräfte der Luftwaffe zu Hause. Ihre Aufgabe ist nicht nur der Lufttransport bei Spezialoperationen; sie klären auf, geben Feuerunterstützung aus der Luft und bieten so beispielsweise bei Zugriffsoperationen taktisch mehr Handlungsmöglichkeiten.
Außerdem leisten sie militärische Unterstützung (Military Assistance) in Ländern mit labilen Sicherheitsstrukturen und helfen bei der Ausbildung von Sicherheitskräften anderer Nationen.
Spezialkräfte der Luftwaffe – einfallsreich, entschlossen, bescheiden
In der intensiven Prüfungswoche die vor den Bewerbern für die 4. Fliegende Staffel liegt, wollen die Experten feststellen, ob die Kandidaten mit der besonderen Verantwortung und dem extremen Druck umgehen können.
Teil des Prüfungsteams ist eine Fliegerpsychologin. Mit ihr zusammen werden auch auf wissenschaftlicher Ebene Erkenntnisse über Fähigkeiten, Kompetenzen und Charaktereigenschaften gewonnen. Es wird festgestellt, ob der Kandidat bei den Spezialkräften der Luftwaffe bestehen kann.
Die Soldaten, die sich dieser anspruchsvollen Prüfung stellen, sind Hubschrauberpiloten und Soldaten mit infanteristischer Ausbildung. Nun bewerben sie sich als Pilot oder Tactical Operator bei den Spezialkräften der Luftwaffe.
Die 4. Fliegende Staffel: das Ziel als SOFSpecial Operation Forces-Aviator
Moritz nimmt an diesem Potenzialfeststellungsverfahren für SOFSpecial Operation Forces-Aviator teil. Er will Hubschrauberpilot bei den Spezialkräften werden. Der Pilot sieht für sich selbst bei den Spezialkräften in Laupheim das größte fliegerische Entwicklungspotenzial: „Jedes Mal, wenn ich mit Piloten der Spezialkräfte fliege, lerne ich deutlich dazu.“
Sind die Bewerber geeignet, können sie die Ausbildung zum SOFSpecial Operation Forces-Aviator durchlaufen und danach in die 4. Fliegende Staffel des Geschwaders versetzt werden. Auf dem H145M LUH SOFLight Utility Helicopter – Special Operation Forces, dem Hubschrauber der Spezialkräfte, bekommen sie anschließend ihre weitere Ausbildung.
Der Weg durch das Verfahren – sieben Tage volle Konzentration
Zu Beginn der Potenzialfeststellung warten flugpsychologische Tests auf die Bewerber. Die Prüfer erwarten dabei ganz bestimmte Eigenschaften: Konzentrationsfähigkeit unter Belastung, soziale Kompetenz, aber auch das Wissen um das politische Zeitgeschehen werden vorausgesetzt. Kreativ und entschlossen sollen die Spezialkräfte sein. Sie können komplizierte und komplexe Probleme lösen und punktgenau handeln.
„Wir haben auf wissenschaftlicher Basis die Fertigkeiten abgeprüft, die letztlich die Spezialkräftefliegerei von der konventionellen Fliegerei abgrenzen. So konnten wir besonders geeignetes Personal zur weiteren Ausbildung empfehlen“, sagt die Psychologin nach den Tests.
Triff die richtige Entscheidung – unter Belastung
Nach der psychologischen Hürde geht es um die körperlichen Voraussetzungen. Ein Geländelauf und Klimmzüge sind nur der Anfang. Die physischen Tests bringen die Kandidaten ins Schwitzen. Es folgt eine Durchschlageübung über Nacht. Wie wirken sich Schlafentzug und Erschöpfung auf die eigenen Fähigkeiten aus? „Wir haben die Orientierungsmärsche in der Gruppe zwar vorher noch mal trainiert aber es ist immer wieder aufs Neue interessant, wie der Körper auf solche Situationen reagiert“, sagt Moritz.
Planen einer Spezialoperation – das täglich Brot
Der Abschluss und zeitgleich wichtigste Teil des Auswahlverfahrens zum SOFSpecial Operation Forces-Aviator ist die detaillierte Missionsplanung. „So eine Mission bin ich in meiner eigenen Vorbereitung mit erfahrenen Piloten durchgegangen“, sagt Moritz. Denn sowas musste er bislang selbst noch nicht machen.
Durch die Spezialkräfte der Luftwaffe werden Spezialoperationen schneller und überraschender. Hier in jeder Lage die richtige Lösung zu finden und diese entschlossen umzusetzen, das sind die Aufgaben des SOFSpecial Operation Forces-Aviators.