80 Einsatztage im Baltikum: DCRCDeployable Control and Reporting Centre beendet seine VAPB-Mission
80 Einsatztage im Baltikum: DCRCDeployable Control and Reporting Centre beendet seine VAPB-Mission
- Datum:
- Ort:
- Ämari
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Nicht in 80 Tagen um die Welt, dafür aber an die 80 Einsatztage im Baltikum zur Verstärkung des Air Policing Baltikum 2020/2021 (VAPB). Die Besatzung des Deployable Control and Reporting Centre (DCRCDeployable Control and Reporting Centre) kann nach Beendigung ihrer Mission auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken.
„Technic, hands on system“, hieß es am 19. November um 17 Uhr lokaler Zeit. Diese tägliche Durchsage des Master Controllers nach Ende eines jeden Mission-Days hatte an diesem Donnerstag eine ganz besondere Bedeutung. Jede Soldatin und jeder Soldat des Teilkontingents DCRCDeployable Control and Reporting Centre wusste augenblicklich: Der wochenlang geleistete Beitrag zum VAPB 2020/2021 ist hiermit beendet. Nach einem kurzen Moment des Innehaltens begaben sich die Techniker an ihre Systeme und beendeten alle Rechnerprozesse mit dem Eingabebefehl „Shut down all nodes“.
45 Sattelzüge mit Material und Ausrüstung
So paradox es sich anhören mag, die Planungen zum Abbau begannen schon lange vor der Rückverlegung. Der Logistikmeister, Hauptfeldwebel Sebastian F., und der Luftumschlagsfeldwebel, Hauptfeldwebel Andreas M., planten und organisierten seit Einnahme der vollen Einsatzbereitschaft im Oktober in enger Zusammenarbeit mit dem Logistikbereich des Heimatverbands den Abbau und die Rückverlegung in die Heimat nach Holzdorf Schönewalde. Jede Verlegung ist eine logistische Herausforderung. Allein für das Material werden etwa 70 Container mit einem Normmaß von 20 Fuß benötigt. Dazu kommen die Gefechtsstandcontainer sowie die dazugehörige Ausrüstung. Das ergibt einen Gesamtbedarf von über 45 Sattelzügen, die die Ausrüstung nach Deutschland zurücktransportieren. Alle Lkw hintereinander würden eine Kolonne von über 800 Metern Länge bilden. „Es liegt auf der Hand, dass solch eine Größenordnung an Transportvolumen bereits Wochen im Voraus geplant und angemeldet sein muss“, so Sebastian F.
DCRCDeployable Control and Reporting Centre-Verlegung bringt wichtige Erkenntnisse
„Wir ziehen aus dieser Verlegung wichtige Erkenntnisse“, so Oberstleutnant Thorsten H., der Kontingentführer vor Ort. Angefangen bei logistischen Erfahrungen, wie dieses DCRCDeployable Control and Reporting Centre in den Einsatz kommt, bis zu neuen Erkenntnissen bei der Zusammenstellung individueller Schnittstellen, die zur Einbindung in das baltische Netzwerk unverzichtbar waren. So konnte eine Anbindung an baltische Radarsensoren eingerichtet werden. Im Bereich Funk wurde, abgesetzt vom DCRCDeployable Control and Reporting Centre in Šiauliai, eine Funkstation im estnischen Ämari betrieben. Dies brachte den Jägerleitoffizieren (Aircraft Controller) des DCRCDeployable Control and Reporting Centre, die eine sogenannte Ground-Air-Ground Kommunikation mit den deutschen Eurofighter-Piloten durchführten, wichtige Erkenntnisse für ihre Tätigkeit. Der Einsatz eines abgesetzten Moduls für taktischen Daten-Link in Lettland wurde ebenfalls in den Datenverbund des DCRCDeployable Control and Reporting Centre eingebunden. Auch dieses wichtige Einsatzmodul brachte neue Erkenntnisse und trug zur Erweiterung der Link-16-Fähigkeit im baltischen Luftraum bei.
Nach Ende der Mission stemmt nun das Team „Red Hawk“ den Abbau des DCRCDeployable Control and Reporting Centre gemeinsam. Die koppelbaren Gefechtsstandcontainer werden von einem siebenköpfigen Team entkoppelt.
Zehn Tonnen heben ab
Sobald diese Container für den Transport gepackt, geprüft und final vorbereitet sind, kommt der Containerkran ins Spiel. Spielend leicht nimmt er die Container an deren ISOInternational Organization for Standardization-Ecken auf und bewegt sie zentimetergenau in alle Richtungen. Bei dem Anblick könnte man fast vergessen, dass die Container ein Gewicht zwischen acht und zehn Tonnen haben. Dieser Kran ist in der Lage, eine Last von 40 Tonnen bis in eine Höhe von neun Metern zu heben.
Auch im Haupttrakt des DCRCDeployable Control and Reporting Centre-Zelts verpacken die Soldatinnen und Soldaten die komplette Ausrüstung zu verpacken und ziehen die etwa 15 Kilometer Kabel zurück. Alles was am Ende noch steht, ist ein etwa 60 Meter langes, leeres Zelt. Dieses wird ganz zum Schluss Segment für Segment abgebaut.
Unterstützung aus Burg und Köln
Während der gesamten Mission wurde das Teilkontingent DCRCDeployable Control and Reporting Centre durch externe Kräfte begleitet. So unterstützten das Feldjägerregiment 1 aus Burg und das Führungsunterstützungszentrum der Luftwaffe aus Köln die Mission in Litauen. Mit der Begleitung wichtiger Versorgungsfahrten zur abgesetzten Stellung nach Skede sorgten die Feldjäger für die nötige Sicherheit. Auch unterstützten sie bei Kontrollaufgaben im Bereich der Sperrzone des DCRCDeployable Control and Reporting Centre. Die Kölner Führungsunterstützungskräfte sorgten kompetent und mit großer Sorgfalt für eine perfekte Bürokommunikation. Ein Netzwerk aus Telefonen, Arbeitsplatzcomputern und Druckern wurde eingerichtet, in die Gefechtsstandstruktur eingebunden und durchgehend betrieben.
Die Angehörigen des DCRCDeployable Control and Reporting Centre „Red Hawk“ machen sich auf den Weg in Richtung Heimat und verabschieden sich von den drei baltischen Staaten mit einem dreifachen „Red Hawk“.