Interview mit Nadja

5 Fragen an Nadja H.

Oberfähnrich, Universität der Bundeswehr, 24 Jahre

Oberfähnrich Nadja H.

Was unterscheidet dich von deinen männlichen Kollegen speziell in deinem Job?

Oberfähnrich Nadja H.

In meinem Studium an der Universität der Bundeswehr in München werden die Prüfungsleistungen nach Fähigkeiten und nicht nach Geschlecht bemessen. Für die Erreichung universitärer Leistungen werden keine Unterschiede gemacht. Meine spätere Verwendung wird im Personalmanagement sein, auch dort gelten dieselben Anforderungen für Frauen wie für Männer.

Was wolltest du als Mädchen einmal werden?

Oberfähnrich Nadja H.

Mein Traumberuf war Pilotin. Ich habe mit 16 Jahren die Fluglizenz für Ultraleichtflugzeuge in meiner Freizeit erworben. Man könnte sagen, dass mein Hobby und meine persönlichen Interessen mich zur Luftwaffe geführt haben.

Hat sich im Laufe deiner Dienstzeit etwas im Hinblick auf die Akzeptanz von den Frauen bei der Bundeswehr geändert?

Oberfähnrich Nadja H.

In meiner Dienstzeit habe ich schon einige Standorte kennen gelernt und soweit nur positive Erfahrungen gemacht. Ich habe bisher nicht erlebt, bevorzugt oder benachteiligt zu werden. Manchmal habe ich den Eindruck, mehr leisten zu müssen als meine Kameraden, um als Frau in der Männerdomäne akzeptiert zu werden.

Wie unterscheidet sich dein jetziges Berufsleben vom dem ohne Uniform?

Oberfähnrich Nadja H.

Alle Studiengänge an der Universität der Bundeswehr werden als Intensivstudiengänge angeboten. Das bedeutet, man studiert in Trimestern anstatt in Semestern. Aus diesem Grund ist die Wochenarbeitszeit deutlich höher als bei einem zivilen Studium. Dadurch kann man den Master innerhalb von vier Jahren, anstelle von fünf absolvieren. An der Universität besuche ich die meisten Veranstaltungen, wie z.B. Vorlesungen und Übungen, in ziviler Kleidung.

Macht das Gendern von Dienstgraden oder spezielle Uniformteile die Bundeswehr für Frauen noch attraktiver?

Oberfähnrich Nadja H.

Für mich spielt es eine untergeordnete Rolle, ob Dienstgrade gegendert werden. Meiner Meinung nach sollten die Bezeichnungen weitergeführt werden, wie sie schon immer bestanden. Wesentlicher ist für mich, eine passendere Ausrüstung für Frauen.