Luftwaffe

30 Jahre Armee der Einheit – Übernahme der MiGMikoyan-Gurewitsch-29

30 Jahre Armee der Einheit – Übernahme der MiGMikoyan-Gurewitsch-29

Datum:
Ort:
Laage
Lesedauer:
2 MIN

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Mit dem Fall der Mauer 1989 und der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 änderte sich das Leben vieler Deutscher grundlegend. Für die Soldaten der deutsch-deutschen Streitkräfte war das nicht anders. Die NVANationale Volksarmee wurde formal aufgelöst und ein Teil der Armee in die Bundeswehr übernommen: So auch das Waffensystem „Mikojan-Gurewitsch“ MiGMikoyan-Gurewitsch-29 – der damals leistungsfähigste Kampfjet des Warschauer Pakts.

Eine deutsche MiG-29 fliegend über einem Waldstück

Deutsche MiGMikoyan-Gurewitsch-29 mit der Kennung 29+16. Insgesamt wurden alle 24 Maschinen der DDR übernommen.

Bundeswehr/Archiv


Eine neue Ordnung

Die Welt stand ab dem Ende des Jahres 1989 vor fundamentalen sicherheitspolitischen Veränderungen. Die Bundeswehr schuf ein „Bundeswehrkommando Ost“ und der Inspekteur der Luftwaffe entschied, die Luftwaffeneinheiten der neuen Bundesländer in einer 5. Luftwaffendivision zu vereinen. Hierfür wurden unter anderem Kommandeure aus dem ehemaligen Westen in den Kasernen der aufgelösten NVANationale Volksarmee eingesetzt.

Seitenwechsel

Die bestehenden Strukturen der NVANationale Volksarmee wurden teilweise weitergenutzt und Personal sowie Material in die Luftwaffe integriert: Dazu zählten vor allem Elemente der Luftraumüberwachung, des fliegerischen Dienstes und der Luftverteidigung. Neben dem russischen Flugabwehrraketensystem SA-5 wurde so auch die MiGMikoyan-Gurewitsch-29 in die Luftwaffe übernommen und nach westlichen Grundsätzen eingesetzt. Im Zuge einer kurzen Erprobungsphase auf dem Flugplatz Preschen Nahe der polnischen Grenze, entschied die Bundesregierung im Juli 1991 den Einsitzer-Kampfjet in die NATONorth Atlantic Treaty Organization- Luftverteidigungsstruktur zur übernehmen.

Als Heimat für die russischen Jets sollte von da an das in Laage bei Rostock „neu gegründete“ Jagdgeschwader 73 dienen. Hier flogen seither Phantom F-4F und MiGMikoyan-Gurewitsch-29 zusammen. Die letzten Kampfjets wurden im Dezember 1994 nach Laage verlegt.

Eine doppelsitzige MiG-29 auf dem Rollfeld des Flugplatz Laage mit DDR Kennung an der Finne.

Doppelsitzer mit der hoheitlichen Kennung der NVANationale Volksarmee nach ihrer Landung auf dem Flugplatz in Laage.

Bundeswehr/Archiv

Die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnispartner profitierten vor allem von dem Aus- und Übungsflugbetrieb mit der MiGMikoyan-Gurewitsch-29, bei welchem wertvolle Erfahrungen im Luftkampf gesammelt werden konnten. Darüber hinaus wurde der Kampfjet ebenfalls unter anderem als Alarmrotte zur Sicherung des deutschen Luftraums eingesetzt.

Das Ende einer Ära

Eine der Maschinen verunglückte am 25. Juni 1996. Polen erhielt im September 2003 für den Preis von einem Euro alle der 23 übrig gebliebenen MiGMikoyan-Gurewitsch-29 Jets, die in die Luftwaffe integriert waren. Die letzten Maschinen flogen am 4. August 2004 zum polnischen Flugplatz Bydgoszcz. Die letzte in Deutschland verbliebene Maschine befindet sich zurzeit beim „Luftwaffenmuseum“ in Berlin-Gatow.

Drei unterschiedliche MiG-29 Jets fliegen in Formation über den Wolken

Übergabe MiGMikoyan-Gurewitsch-29 Fulcrum an die polnische Luftwaffe. Eine gemischte MiGMikoyan-Gurewitsch-29 Formation.

Bundeswehr/Ulrich Metternich
von Philipp Kloß

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