Einzige Frau für 30 Kilovolt

Einzige Frau für 30 Kilovolt

Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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„Ich habe es nie bereut zur Bundeswehr zu gehen“, sagt Anika Schmidtke, Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik in der Berliner Julius-Leber-Kaserne. „Es musste aber unbedingt ein handwerklicher Beruf sein“, so die 34-jährige ledige Mutter zweier Kinder. Im Elektriker-Team der Technischen Betriebsgruppe des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums (BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum) Berlin ist sie die einzige Frau neben 14 männlichen Kollegen.

Eine Frau mit Brille steht vor einem verspiegelten Fenster und einer roten Metalltür.

Einzige Frau im Männer-Team: Elektronikerin Anika Schmidtke

Bundeswehr/Jörg Jankowsky


Zufällig zur Bundeswehr

Bewaffnet mit Spannungsprüfer, Kabelmesser, Schaltschrankschlüssel und Abisolierzange packt sie überall tatkräftig zu und steht an den vielen militärischen Einsatzorten in der Bundeshauptstadt ihren Mann. Zur Bundeswehr kam Anika Schmidtke eher zufällig. Mit dem Abschluss der Fachhochschulreife nach der 12. Klasse hatte sie von der Schule erstmal genug, wollte unbedingt ein Handwerk erlernen.

Eine Frau mit Brille sitzt an einem Arbeitsplatz in einer Elektriker-Werkstatt, an der Wand viele kleine Schubladen.

Anika Schmidtke am Arbeitsplatz in der Werkstatt

Bundeswehr/Jörg Jankowsky

„Bloß kein Fliesenleger“, riet mein Papa, „das geht zu sehr auf die Knie.“
Bei ihren deutschlandweiten Bewerbungen entdeckte die gebürtige Berlinerin im Internet die Karriereseiten der Bundeswehr. Dann ging Alles überraschend schnell. Nach erfolgreichem Test begann Anika Schmidtke 2004 in Berlin-Gatow ihre dreieinhalbjährige Ausbildung bei der damaligen Standortverwaltung.

„Ich brauch einfach das Handwerk“

Das neue BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Berlin übernahm sie dann 2008. Seitdem ist sie dort als einzige Elektronikerin tätig, besuchte Lehrgänge und bildete sich kontinuierlich fort. Anika Schmidtke besitzt die Schalterberechtigung für Mittelspannungsanlagen bis 30 Kilovolt und die Bedienbefähigung für Hubarbeitsbühnen.
„Meister will ich aber nicht werden, ich brauch einfach das produktive Handwerk.“
Selbst zwei Stromschläge warfen sie nicht aus dem Gleichgewicht. Und mit dem ganzen Papierkram hat sie es eh nicht so. Auch zu Hause nicht, da muss ihr Lebensgefährte ran.


Eine Elketrikerin schraubt an einer Steckdose.

Anika Schmidtke im Elektriker-Einsatz auf einer Stube

Bundeswehr/ Jörg Jankowsky

Nicht nur im Job aktiv

Geschätzt wird Anika Schmidtke von „ihren Männern“ zudem für ihre Tätigkeit im Personalrat des BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Berlin. Früher war sie bereits in der Jugend- und Auszubildenden-Vertretung aktiv. Zu ihren Hobbys zählt auch das Skat-Spielen. Das brachten ihr damals die Ausbilder in der General-Steinhoff-Kaserne bei.
Sie weiß inzwischen: Auch hier sind nicht nur die Buben Trumpf…


von Jörg Jankowsky  E-Mail schreiben

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Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Berlin

Informationen über das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Berlin.

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